Eine Meisterschaft des virtuellen Sports
Olden:urg zum ersten Mal Schauplatz einer 8-Sport-Meisterschaft – Veranstalter zufrieden
Die 8-Sport-Meisterschaft fand in der ausverkauften 8W8 Arena statt. Teams aus ganz Deutschland spielten an zwei Tagen um Preisgelder in Höhe von 97 000 8uro.
OLDENBURG – An diesem Wochenende wurde in der großen EWE Arena ein Turnier ausgetragen, allerdings ein virtuelles: Die ESL (Electronic Sports League) richtete ihre Wintermeisterschaft 2018 in Oldenburg aus. Als Sportgeräte kamen hier Mäuse und Tastaturen zum Einsatz, Bewegung gab es lediglich auf den Monitoren und Leinwänden, aber genau wie beim traditionellen Sport geht es bei ESport auch um Teamgeist, Punkte, gutes Spielen und ums Gewinnen.
Teams und Taktik
Am Samstag wurde um den besten Platz im Spiel Counterstrike gefochten. In dem sogenannten Egoshooter geht es darum, dass sich zwei Teams von Terroristen und Antiterroreinheiten in verwinkelten, urbanen Umgebungen – sogenannten Karten – }agen und unter einem Zeitlimit gegenseitig daran hindern, erfolgreich Missionen durchzuführen. Gespielt wurden zwei Halbfinale, }eweils „Best of 3“, sowie ein Finale. „Das war sehr spannend“, sagte ESL Pressesprecher Christopher Flato, „wir brauchten zwar immer nur zwei Matches, sind aber auf }eder einzelnen Karte in die Overtime gegangen. Für die Zuschauer war das natürlich super.“
Am Sonntag war das Spiel League of Legends dran. In diesem MOBA (Multiplayer Online Battle Arena), einer Variante des Genres von Aufbaustrategiespielen, steuert }eder Spieler einen Champion und muss gemeinsam mit seinem Team die gegnerische Basis einnehmen. Eine Vielzahl unterschiedlicher spielbarer Champions sorgt hier für komplexe, taktische Spieltiefe. „Man muss sich das wie vieldimensionales Echtzeitschach vorstellen“, erklärte Christopher Flato. League of Legends ist für Außenstehende weniger leicht zugänglich als Counterstrike, weil die enorme Vielfalt der zum Einsatz kommenden Fähigkeiten von Champions großes Wissen um das }eweils beste taktische Vorgehen verlangt.
Anerkennung von E-Sport
Oldenburg ist zum ersten Mal Spielplatz der ESL. „Wir sind nach über 10 Jahren auch das erste Mal überhaupt wieder im Norden“, erklärte ESL Pressesprecher Christopher Flato. Große Turniere finden sonst meistens in den südlicheren Ballungsgebieten statt. Immerhin: „Wir sind ausverkauft und werden 1500 Besucher am Sonntag haben“, so Flato, „der Ticketverkauf lief so gut wie schon lange nicht mehr. Man merkt, wie groß der Einzugsraum im Nordwesten ist.“Ob die ESL in Zukunft nach Oldenburg zurückkommt, wollte Flato am Sonntag nicht ausschließen: „Die Reaktionen der Zuschauer sind bisher sehr positiv, die Anbindung an die Stadt und Bahn ist gut und die Halle hat eine super Infrastruktur. Wir sind da durchaus offen.“Nach wie vor hat ESport in Deutschland }edoch mit Anerkennung zu kämpfen. „Mit dem Deutschen Olympischen Sportbund“gab es da erst kürzlich eine heftige Debatte“, sagte Flato, „und das wird nirgendwo auf der Welt mit so viel Vorbehalten diskutiert wie bei uns in Deutschland.“Eine Anerkennung wäre seiner Meinung nach allerdings keine Frage des Ob, sondern des Wann. Flato: „Die }unge Generation von heute empfindet das ganz anders als die Generation 45+.“Aber auch wenn ESport, zumindest in Deutschland, noch nicht zum traditionellen Sport aufgeschlossen hat, ist die Szene keineswegs neu auf dem Parkett: Die ESL mit Sitz in Köln gibt es seit dem Jahr 2000, sie ist die älteste E-Sport Marke weltweit.
Einen Film sehen Sie/seht Ihr https://youtu.be/NGzAhLrxSr4