Brücke auf der A 293: Beide Hälften befahrbar
Meleindeunfallversicherungsverband hat Fassade sanieren lassen – 200-jährige 8radition
OLDENBURG/CKI – Gute Nachrichten für Autofahrer: Noch vor Weihnachten soll der Verkehr wieder über beide Brückenhälften der A293 rollen. Das kündigte der Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Oldenburg, Joachim Delfs, auf Nachfrage an.
Die Verkehrsführung bleibe allerdings bis auf Weiteres in beide Fahrtrichtungen einspurig, sagte Delfs weiter. Grund: In den nächsten Wochen stehen Arbeiten am Mittelstreifen der Autobahn, an den Schutzplanken sowie an den Seitenrädern der beiden Fahrbahnen an.
Bis die Baustelle aufgehoben wird und der Verkehr wieder zweispurig in beide Fahrtrichtungen läuft, vergehen nach Einschätzung von Delfs noch mehrere Wochen. Ziel sei, die Arbeiten wie geplant bis März abzuschließen. Im März 2017 hatten die Bauarbeiten zur Erneuerung der Brücke über die Alexanderstraße begonnen.
Der GUV hat das Gebäude 1982 gekauft. Einst gehörte es der Familie Ruhstrat.
OLDENBURG – An der Gartenstraße stehen viele prächtige Villen – das Haus mit der Nummer 5 beispielsweise, das heute einem Industriellen gehört und in dem früher die Jugendbibliothek untergebracht war, oder das hübsche Haus mit der Nummer 8 mit den Türmchen, das die EWE AG nutzt. Auch das Haus mit der Nummer 9 lässt sich sehen. Das gilt insbesondere nach der in diesem Jahr erfolgten Fassadensanierung. In dem Gebäude ist seit 1982 der Gemeindeunfallversicherungsverband Oldenburg (GUV OL) untergebracht.
Das Haus hat eine lange fast 200-jährige Geschichte. Es entstand in einer Zeit, als sich die Stadt Richtung Westen ausdehnte. Im Lauf des 19. Jahrhunderts kamen viele weitere Gebäude hinzu, es entstand das Dobbenviertel mit seinen prächtigen Villen und den typischen Oldenburger Hundehütten.
Bau 1819 begonnen
Doch zurück zum Haus an der Gartenstraße 9. Der Bau begann im Jahr 1819, zwei Jahre später zog Kanzleirat von Oeder ein, hat Johanna Verse, beim GUV für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, herausgefunden. 1836 wurde der Geheime Hofrat und Oberappelationsrat Ernst August Ruhstrat als Eigentümer eingetragen, dessen Nachfahren das Haus 1910 abreißen und durch den klassizistischen Neubau ersetzen ließen. 1954 kaufte die Ärztekammer Niedersachsen den Nachfahren von Ernst August Ruhstrat das Gebäude ab. Schon 1956 wurde die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen/Ärztekammer ins Grundbuch eingetragen. Untergebracht waren dort die Privatrechnungsstelle der Ärzte und Zahnärzte in Niedersachsen, Bezirksstelle Oldenburg. 1963/64 folgte ein weiterer Teilabbruch und Neubau, in dem heute der Architekt Winkler mit seinem Büro untergebracht ist. Weitere Um- und Erweiterungsbauten folgten 1968.
Am 14. Dezember 1981 beschloss die Vertreterversammlung des GUV mit 20 JaStimmen bei zwei Enthaltungen den Kauf des Gebäudes nach einer Vorstandsempfehlung vom 30. November 1981. Bisheriger Dienstsitz war von 1967 bis 1982 der Schloßplatz 26.
32 Mitarbeiter beschäftigt der GUV heute an seinem Standort an der Gartenstraße. Vor neun Jahren versuchte die Feuerwehrunfallkasse Niedersachsen in Hannover die Gemeindeunfallversicherungsverbände Oldenburg und Braunschweig sowie die Unfallkasse Bremen in der Landeshauptstadt zu konzentrieren. Dieser Plan scheiterte am erbitterten Widerstand der Braunschweiger, Bremer und Oldenburger. Der GUV Oldenburg bleibt für seine Kunden im Alten Oldenburger Land zuständig – „und gut erreichbar“, fügt Verse hinzu.
Gute Adresse
Die Gartenstraße ist eine gute Adresse. Schon im 14. Jahrhundert bestand ein Weg, den die „Herren von Eversten“auf ihren Gründen angelegt hatten, um eine Verbindung zu Burg und Stadt zu haben. 1348 räumten sie den Bürgern und ihren Nachkommen das Mitbenutzungsrecht ein. Dieser „Weg außer dem Everstentore“war ein vielfach gekrümmter, im Winter oft unter Wasser stehender Landweg. An ihm lag im 17. Jahrhundert zwischen dem Everstenholz und der jetzigen Dobbenstraße der große Herrengarten des Grafen Anton Günther. Im 18. Jahrhundert waren auf beiden Seiten des Weges die Gärten wohlhabender Bürger zu finden.
Die Anlegung des Schloßgartens (1803-1819) unter Herzog Peter Friedrich Ludwig, der eine Reihe von Privatgärten und das „Haberland“ankaufte, führte, um für die Westseite des Gartens eine Grenze zu haben, zu einer Regulierung des Weges entlang der Hausbäke. Er wurde auf herrschaftliche Kosten begradigt, erhöht und gepflastert.
Erstes Haus 1807
1807 entstand an der neuen Straße, die ihren alten Namen noch behielt, das erste Haus (Nr. 1, erbaut von Runde). Der weitere Ausbau erfolgte erst nach 1817, bald standen dann dem 1819 vollendeten Schloßgarten vornehme Privathäuser mit wohlgepflegten Gärten gegenüber. 1833 wurde der bisherige „Weg außer dem Everstentore“in Gartenstraße umbenannt.
Das Haus in der Nachbarschaft an der Gartenstraße 8 (das mit den Türmchen) gehörte übrigens ab 1930 dem Brennereibesitzer Gustav Hullmann aus Etzhorn, ab 1940 dem Landeselektrizitätsverband Oldenburg, WeserEms und seit 1951 dem Energieversorger Weser-Ems.
Quelle: Oldenburger Häuserbuch, Günter Wachtendorf