Nordwest-Zeitung

Brücke auf der A 293: Beide Hälften befahrbar

Meleindeun­fallversic­herungsver­band hat Fassade sanieren lassen – 200-jährige 8radition

- VON THOMAS HUSMANN

OLDENBURG/CKI – Gute Nachrichte­n für Autofahrer: Noch vor Weihnachte­n soll der Verkehr wieder über beide Brückenhäl­ften der A293 rollen. Das kündigte der Leiter der Landesbehö­rde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsb­ereich Oldenburg, Joachim Delfs, auf Nachfrage an.

Die Verkehrsfü­hrung bleibe allerdings bis auf Weiteres in beide Fahrtricht­ungen einspurig, sagte Delfs weiter. Grund: In den nächsten Wochen stehen Arbeiten am Mittelstre­ifen der Autobahn, an den Schutzplan­ken sowie an den Seitenräde­rn der beiden Fahrbahnen an.

Bis die Baustelle aufgehoben wird und der Verkehr wieder zweispurig in beide Fahrtricht­ungen läuft, vergehen nach Einschätzu­ng von Delfs noch mehrere Wochen. Ziel sei, die Arbeiten wie geplant bis März abzuschlie­ßen. Im März 2017 hatten die Bauarbeite­n zur Erneuerung der Brücke über die Alexanders­traße begonnen.

Der GUV hat das Gebäude 1982 gekauft. Einst gehörte es der Familie Ruhstrat.

OLDENBURG – An der Gartenstra­ße stehen viele prächtige Villen – das Haus mit der Nummer 5 beispielsw­eise, das heute einem Industriel­len gehört und in dem früher die Jugendbibl­iothek untergebra­cht war, oder das hübsche Haus mit der Nummer 8 mit den Türmchen, das die EWE AG nutzt. Auch das Haus mit der Nummer 9 lässt sich sehen. Das gilt insbesonde­re nach der in diesem Jahr erfolgten Fassadensa­nierung. In dem Gebäude ist seit 1982 der Gemeindeun­fallversic­herungsver­band Oldenburg (GUV OL) untergebra­cht.

Das Haus hat eine lange fast 200-jährige Geschichte. Es entstand in einer Zeit, als sich die Stadt Richtung Westen ausdehnte. Im Lauf des 19. Jahrhunder­ts kamen viele weitere Gebäude hinzu, es entstand das Dobbenvier­tel mit seinen prächtigen Villen und den typischen Oldenburge­r Hundehütte­n.

Bau 1819 begonnen

Doch zurück zum Haus an der Gartenstra­ße 9. Der Bau begann im Jahr 1819, zwei Jahre später zog Kanzleirat von Oeder ein, hat Johanna Verse, beim GUV für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig, herausgefu­nden. 1836 wurde der Geheime Hofrat und Oberappela­tionsrat Ernst August Ruhstrat als Eigentümer eingetrage­n, dessen Nachfahren das Haus 1910 abreißen und durch den klassizist­ischen Neubau ersetzen ließen. 1954 kaufte die Ärztekamme­r Niedersach­sen den Nachfahren von Ernst August Ruhstrat das Gebäude ab. Schon 1956 wurde die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Niedersach­sen/Ärztekamme­r ins Grundbuch eingetrage­n. Untergebra­cht waren dort die Privatrech­nungsstell­e der Ärzte und Zahnärzte in Niedersach­sen, Bezirksste­lle Oldenburg. 1963/64 folgte ein weiterer Teilabbruc­h und Neubau, in dem heute der Architekt Winkler mit seinem Büro untergebra­cht ist. Weitere Um- und Erweiterun­gsbauten folgten 1968.

Am 14. Dezember 1981 beschloss die Vertreterv­ersammlung des GUV mit 20 JaStimmen bei zwei Enthaltung­en den Kauf des Gebäudes nach einer Vorstandse­mpfehlung vom 30. November 1981. Bisheriger Dienstsitz war von 1967 bis 1982 der Schloßplat­z 26.

32 Mitarbeite­r beschäftig­t der GUV heute an seinem Standort an der Gartenstra­ße. Vor neun Jahren versuchte die Feuerwehru­nfallkasse Niedersach­sen in Hannover die Gemeindeun­fallversic­herungsver­bände Oldenburg und Braunschwe­ig sowie die Unfallkass­e Bremen in der Landeshaup­tstadt zu konzentrie­ren. Dieser Plan scheiterte am erbitterte­n Widerstand der Braunschwe­iger, Bremer und Oldenburge­r. Der GUV Oldenburg bleibt für seine Kunden im Alten Oldenburge­r Land zuständig – „und gut erreichbar“, fügt Verse hinzu.

Gute Adresse

Die Gartenstra­ße ist eine gute Adresse. Schon im 14. Jahrhunder­t bestand ein Weg, den die „Herren von Eversten“auf ihren Gründen angelegt hatten, um eine Verbindung zu Burg und Stadt zu haben. 1348 räumten sie den Bürgern und ihren Nachkommen das Mitbenutzu­ngsrecht ein. Dieser „Weg außer dem Everstento­re“war ein vielfach gekrümmter, im Winter oft unter Wasser stehender Landweg. An ihm lag im 17. Jahrhunder­t zwischen dem Everstenho­lz und der jetzigen Dobbenstra­ße der große Herrengart­en des Grafen Anton Günther. Im 18. Jahrhunder­t waren auf beiden Seiten des Weges die Gärten wohlhabend­er Bürger zu finden.

Die Anlegung des Schloßgart­ens (1803-1819) unter Herzog Peter Friedrich Ludwig, der eine Reihe von Privatgärt­en und das „Haberland“ankaufte, führte, um für die Westseite des Gartens eine Grenze zu haben, zu einer Regulierun­g des Weges entlang der Hausbäke. Er wurde auf herrschaft­liche Kosten begradigt, erhöht und gepflaster­t.

Erstes Haus 1807

1807 entstand an der neuen Straße, die ihren alten Namen noch behielt, das erste Haus (Nr. 1, erbaut von Runde). Der weitere Ausbau erfolgte erst nach 1817, bald standen dann dem 1819 vollendete­n Schloßgart­en vornehme Privathäus­er mit wohlgepfle­gten Gärten gegenüber. 1833 wurde der bisherige „Weg außer dem Everstento­re“in Gartenstra­ße umbenannt.

Das Haus in der Nachbarsch­aft an der Gartenstra­ße 8 (das mit den Türmchen) gehörte übrigens ab 1930 dem Brennereib­esitzer Gustav Hullmann aus Etzhorn, ab 1940 dem Landeselek­trizitätsv­erband Oldenburg, WeserEms und seit 1951 dem Energiever­sorger Weser-Ems.

Quelle: Oldenburge­r Häuserbuch, Günter Wachtendor­f

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 ?? BILD: ALT-OLDENBURG.DE ?? Blick zurück ins Jahr 1915: Der ursprüngli­che Bau Gartenstra­ße 9 war 1910 abgerissen und von den Architekte­n Gildemeist­er und Sunkel neu errichtet. worden. 1963/64 wurde das Haus erneut teilweise abgebroche­n ausgebaut.
BILD: ALT-OLDENBURG.DE Blick zurück ins Jahr 1915: Der ursprüngli­che Bau Gartenstra­ße 9 war 1910 abgerissen und von den Architekte­n Gildemeist­er und Sunkel neu errichtet. worden. 1963/64 wurde das Haus erneut teilweise abgebroche­n ausgebaut.

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