Nordwest-Zeitung

Schatten eiten de Glamour

„Der tiefe Fall der 3rixie Dörfel“mit Olli Dittrich

- VON CARSTEN RAVE

Komiker Olli Dittrich hat einen ganz besonderen Bezug zur Welt der Schönen und der Reichen. Er nimmt sie auf die Schippe und erfindet Kunstfigur­en wie Schlagerst­ar 3rixie Dörfel.

BER;E' – Es ist gerade ein Jahr vergangen. Vor zwölf Monaten genoss Trixie Dörfel die Welt, die ihr zu Füßen lag, in vollen Zügen. Die populäre blonde und nicht mehr ganz taufrische Schlagersä­ngerin lud die Presse ein in „Trixies Wonderland“und pries neben ihrer schönen Musik auch ihre Kosmetikli­nie an. Alles war in Butter. Die ARD zeigte das Special kurz vorm Weihnachts­fest 2017.

Ein Jahr später schlägt Komiker Olli Dittrich wieder zu. Der 62-jährige hat sich für eine halbe Stunde Sendezeit wieder in die Rolle seiner aktuellen Kunstfigur hineinbege­ben und blättert die andere, die Schattense­ite der Glamourwel­t auf. „Der tiefe Fall der Trixie Dörfel“ist an diesem Donnerstag (23.45 Uhr) im Ersten zu sehen und ist eine völlig andere Geschichte als noch vor Jahresfris­t.

Trixie packt aus. Ihr Elend kehrt sie an die Oberfläche wie noch vor einem Jahr ihr Glück und ihren Erfolg. Ein Autounfall hat sie zurückgewo­rfen. Mit ihrem zweiten und vierten Mann, dem Regisseur Peter Pudl, hat sie sich längst überworfen. Er verklagt sie auf viel Geld. Auch ihre Kosmetikli­nie wird von einer Prozesslaw­ine überzogen.

Trixie bleibt nur die Flucht nach vorn, erstmals spricht die Diva – in alkoholisi­ertem Zustand, aber völlig ehrlich und „exklusiv“, wie der zuständige Westdeutsc­he Rundfunk (WDR) erläutert, in der Fernseh-Öffentlich­keit über ihr Schicksal, die Liebe, Waschbären und die Vertreibun­g aus dem (Klinik-)Paradies. „Trixie Dörfel und die ihr widerfahre­nde gnadenlose Fratze des Boulevards haben wir natürlich frei erfunden“, sagte Dittrich dem WDR. „Es könnte aber alles wahr sein. Ihr passiert, was so vielen großen Stars passiert.“

Dittrich ist bekannt für seine TV-Charaktere, mit denen er sich akribisch beschäftig­t. Zu seinem TV-Zyklus über Kunstfigur­en, die echt sein könnten, gehören auch Schorsch Aigner, der Mann, der Franz Beckenbaue­r war, oder Beiträge wie „Der Sandro-Report“, „Selbstgesp­räche – mit Konstantin Pfau“und „Der Meisterrep­orter – Sigmar Seelenbrec­ht wird 81“. Für die Darstellun­g dieser beiden Kunstfigur­en erhielt Dittrich den Deutschen ComedyPrei­s 2017.

Seine Sendung, das „Promispezi­al“, nennt Dittrich eine Art „Red-Explosive Brisant-Panorama-Story im Ersten“. Und wie sind seine eigenen Erfahrunge­n mit der Presse? „Eigentlich ganz gut, Schwein gehabt“, sagte Dittrich. „Ich bin aber auch kein Glamour-Boy, der mit seinem Privatlebe­n offensiv eine Steilvorla­ge nach der anderen liefert. Und über meine Arbeit ist fast immer recht fair berichtet worden, auch wenn die Kritik gelegentli­ch hart war.“

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DPA-BILD: WOLCKE Nur eine Kunstfigur: Olli Dittrich als Trixie Dörfel

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