Nordwest-Zeitung

Ausflug in die Welt der Wunder

Spielfilm „Mary Poppins’ Rückkehr9 mit :er;, :umor und <iel Nostalgie

- VON CORDULA DIECKMANN

Seit dem Kinostart 19=4 begeistert­e >ulie Andre?s als <errücktes Kindermädc­hen die Zuschauer. Nun kommt die @ortset;ung ins Kino. Ob Emily Blunt als neue Mary Poppins den Zauber ?ohl fortführen kannA

HAMBURG – Was diese Frau nicht alles kannO Mit einem Regenschir­m schwebt sie vom Himmel und sorgt dafür, dass alles wieder in Ordnung kommt. Trauer, Not und Pngste – mit einem Lächeln und etwas Magie wischt Mary Poppins alles weg.

1964 kam die Geschichte über das zauberhaft­e Kindermädc­hen, das die Geschwiste­r Michael und Jane Banks in eine Welt der Wunder und Abenteuer entführt, ins Kino. Der Film mit Julie Andrews war ein Riesenerfo­lg, ebenso Filmsongs wie „Chim-ChimCheri“oder „Supercalif­ragilistic­expialiget­isch“. Mehr als 50 Jahre später folgt nun die Fortsetzun­g: mit mitreißend­er Musik, tollen Tanzszenen und einer großartige­n Emily Blunt in der Hauptrolle. „Mary Poppins’ Rückkehr“ist eine nostalgisc­he Reise in die Vergangenh­eit, fröhlich, verrückt und sehr berührend.

Das Team rund um Regisseur Rob Marshall blieb der Atmosphäre des mit fünf Oscars ausgezeich­neten Werks von 1964 treu und modernisie­rte nur behutsam. Die Banks-Kinder von damals sind erwachsen. Im London der 1930er Jahre kämpft Jane (Emily Mortimer) nach dem Vorbild ihrer Mutter für das Gute. Ihr Bruder Michael (Ben Whishaw) trauert um seine Frau. Seit ihrem Tod klappt nichts mehr. Er steht vor dem Bankrott und seine drei Kinder Annabel, John und Georgie leben im Chaos.

Da taucht Mary Poppins auf und versucht, Freude in das Leben der Familie Banks zu bringen. Gar nicht so leicht, denn Michael hat den Zauber der Kindheit längst vergessen und ist ziemlich skeptisch und ablehnend. Sogar den Papierdrac­hen, den er mit Jane früher steigen ließ, wirft er auf den Müll. Ein schwierige­r Fall, doch Mary Poppins hat ihre ganz eigenen Tricks, seiner Unzufriede­nheit zu begegnen. Dabei ist nicht alles lustig. Immer wieder ist die Trauer um die Mutter spürbar. Der Tod eines geliebten Menschen – ein schwierige­s Thema, das der Film mit viel Einfühlung­svermögen aufgreift. Hier ist es die Musik, die einen Weg findet, mit dem Verlust umzugehen. „Es ist so still, seit du weg bist“, singt der Vater. Und wenn die Kinder sich vor Sehnsucht nach ihrer Mutter verzehren, versucht Mary Poppins, sie mit einem Lied zu trösten: „Es geht nur etwas weiter, ändert nur den Weg“.

Emily Blunt erweist sich als würdige Nachfolger­in von Julie Andrews (83). Sie spielt ihre Rolle mit einer wunderbare­n Mischung aus Ironie, Augenzwink­ern und Herzlichke­it. Sie nimmt die Kinder ernst in ihrem Bedürfnis nach Freude, Ausgelasse­nheit und Nähe und erweist sich als geduldige Lehrerin, die das Leben ohne erhobenen Zeigefinge­r und mit Humor und verrückten Ideen meistert.

Ein paar aktuelle Bezüge gibt es aber, etwa wenn Banker aus Geldgier Michael Banks um sein Vermögen bringen wollen. Doch gerade die aus der Zeit gefallene Atmosphäre des neuen Films macht die Geschichte so märchenhaf­t. Eine Welt, in die man für gut zwei Stunden eintauchen kann.

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BILD: WALT DISNEY/DPA Läuft am Donnerstag in unseren Kinos an: Emily Blunt als Mary Poppins in einer Szene des Films „Mary Poppins· Rückkehr“

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