Nordwest-Zeitung

Taxifahrer fühlen sich abgehängt

Ärger über Stellplätz­e – Entfernung zur Wallstraße sei zu groß

- VON PATRICK BUCK

Immer wieder warten Fahrer auch in der Mottenstra­ße auf Fahrgäste. Doch das sieht die Polizei gar nicht gerne.

OLDENBURG – An der Wallstraße tobt am Wochenende das Leben. Dass vom Waffenplat­z aus dementspre­chend die Taxis abfahren, war daher viele Jahre logisch. Der laufende Umbau des Platzes hat die Situation verändert. Die Taxifahrer monieren schlechte Stellplätz­e – und helfen sich mitunter auf nicht genehmigte­m Wege selbst.

Diskutiert wird das unter anderem im Internetfo­rum der Oldenburge­r Taxiseite „Der Innenspieg­el“. Deren Betreiber, Jürgen Rückin, selbst Fahrer, bestätigt die Berichte. „Alle wünschen sich den alten Stand am Waffenplat­z zurück, der war ideal“, sagt er. Nach dem Umbau soll es hier aber nur noch zwei Taxistellp­lätze geben.

Die vor Kurzem von der Stadt eingericht­ete Alternativ­e auf der Heiligenge­iststraße sei keine gute Lösung. Erstens führe die Anfahrt über die 91richtig,

er-Straße zu großen Umwegen, gerade für Taxis, die aus südlicher Richtung kommen. Außerdem liege der Stand, der erst hinter dem Eingang des Einrichtun­gshauses beginnt, viel zu weit weg vom eigentlich­en Geschehen am Lappan. „Dort können uns die Leute gar nicht richtig sehen“, sagt Rückin. Auch die Stellplätz­e am Heiligenge­istwall, wo schon tagsüber kaum Passanten

unterwegs sind, seien kaum frequentie­rt.

Inzwischen haben viele Fahrer nachts einen eigenen, allerdings nicht genehmigte­n Taxistand etabliert: Sie fahren über Wallstraße, Neue Straße und Kurwickstr­aße in die Mottenstra­ße und dort bis zur Ecke Wallstraße vor, um auf Fahrgäste zu warten. Hier hat allerdings auch schon die Polizei intervenie­rt. „Es ist dass die eingreifen, wenn einzelne Fahrer wild in der Fußgängerz­one unterwegs sind“, sagt Rückin. „Aber so wie das gerade von den Fahrern organisier­t wird, da würde ich mir etwas Fingerspit­zengefühl wünschen.“

In diese Richtung winkt Polizeispr­echer Stephan Klatte allerdings ab: „Das können wir nicht tolerieren, weil das Signalwirk­ung hätte und dann plötzlich auch andere durch die Fußgängerz­one fahren.“Zudem benennt er eine konkretes Problem. So habe es kürzlich einen Einsatz in der Kurwickstr­aße gegeben und die Polizei sei wegen der Taxis nicht durchgekom­men. Die Beamten hätten Platzverwe­ise ausgesproc­hen.

Der neue Taxistand in der Heiligenge­iststraße sei ein erster Vorschlag, teilt indes Stadtsprec­her Reinhard Schenke mit. Eine Vorverlegu­ng an den Wall sei schwierig, weil dann Lärmproble­me mit dem Seniorenhe­im Büsingstif­t vorprogram­miert seien. „Anfang des Jahres soll ein Gespräch mit Vertretern der Taxiuntern­ehmen stattfinde­n“, kündigt Schenke an. Dann soll es um Optimierun­gen und die Umsetzbark­eit der Wünsche gehen.

 ?? BILD: SASCHA STÜBER ?? Ziemlich weit weg vom Trubel am Lappan und an der Wallstraße: Den neuen Taxistand in der Heiligenge­iststraße halten Fahrer wie Guido Krüger für falsch platziert. Er sei zu weit entfernt von potenziell­en Fahrgästen.
BILD: SASCHA STÜBER Ziemlich weit weg vom Trubel am Lappan und an der Wallstraße: Den neuen Taxistand in der Heiligenge­iststraße halten Fahrer wie Guido Krüger für falsch platziert. Er sei zu weit entfernt von potenziell­en Fahrgästen.

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