Taxifahrer fühlen sich abgehängt
Ärger über Stellplätze – Entfernung zur Wallstraße sei zu groß
Immer wieder warten Fahrer auch in der Mottenstraße auf Fahrgäste. Doch das sieht die Polizei gar nicht gerne.
OLDENBURG – An der Wallstraße tobt am Wochenende das Leben. Dass vom Waffenplatz aus dementsprechend die Taxis abfahren, war daher viele Jahre logisch. Der laufende Umbau des Platzes hat die Situation verändert. Die Taxifahrer monieren schlechte Stellplätze – und helfen sich mitunter auf nicht genehmigtem Wege selbst.
Diskutiert wird das unter anderem im Internetforum der Oldenburger Taxiseite „Der Innenspiegel“. Deren Betreiber, Jürgen Rückin, selbst Fahrer, bestätigt die Berichte. „Alle wünschen sich den alten Stand am Waffenplatz zurück, der war ideal“, sagt er. Nach dem Umbau soll es hier aber nur noch zwei Taxistellplätze geben.
Die vor Kurzem von der Stadt eingerichtete Alternative auf der Heiligengeiststraße sei keine gute Lösung. Erstens führe die Anfahrt über die 91richtig,
er-Straße zu großen Umwegen, gerade für Taxis, die aus südlicher Richtung kommen. Außerdem liege der Stand, der erst hinter dem Eingang des Einrichtungshauses beginnt, viel zu weit weg vom eigentlichen Geschehen am Lappan. „Dort können uns die Leute gar nicht richtig sehen“, sagt Rückin. Auch die Stellplätze am Heiligengeistwall, wo schon tagsüber kaum Passanten
unterwegs sind, seien kaum frequentiert.
Inzwischen haben viele Fahrer nachts einen eigenen, allerdings nicht genehmigten Taxistand etabliert: Sie fahren über Wallstraße, Neue Straße und Kurwickstraße in die Mottenstraße und dort bis zur Ecke Wallstraße vor, um auf Fahrgäste zu warten. Hier hat allerdings auch schon die Polizei interveniert. „Es ist dass die eingreifen, wenn einzelne Fahrer wild in der Fußgängerzone unterwegs sind“, sagt Rückin. „Aber so wie das gerade von den Fahrern organisiert wird, da würde ich mir etwas Fingerspitzengefühl wünschen.“
In diese Richtung winkt Polizeisprecher Stephan Klatte allerdings ab: „Das können wir nicht tolerieren, weil das Signalwirkung hätte und dann plötzlich auch andere durch die Fußgängerzone fahren.“Zudem benennt er eine konkretes Problem. So habe es kürzlich einen Einsatz in der Kurwickstraße gegeben und die Polizei sei wegen der Taxis nicht durchgekommen. Die Beamten hätten Platzverweise ausgesprochen.
Der neue Taxistand in der Heiligengeiststraße sei ein erster Vorschlag, teilt indes Stadtsprecher Reinhard Schenke mit. Eine Vorverlegung an den Wall sei schwierig, weil dann Lärmprobleme mit dem Seniorenheim Büsingstift vorprogrammiert seien. „Anfang des Jahres soll ein Gespräch mit Vertretern der Taxiunternehmen stattfinden“, kündigt Schenke an. Dann soll es um Optimierungen und die Umsetzbarkeit der Wünsche gehen.