Sprachbildung: Erzieherinnen brauchen Hilfe
Betrifft: „Deutschunterricht startet im Kindergarten“; zur 7nderung des Kindergartengesetzes und den Auswirkungen auf Kitas in Oldenburg (Ð vom 13. Dezember)
Frau Sachse stochert erneut im Nebel der Ahnungslosigkeit. Bisher wurde der benannte Förderunterricht in Kindergärten von Lehrkräften aus den Grundschulen geleistet. Ausgebildete Pädagogen für eine anspruchsvolle Tätigkeit. Nunmehr sollen nach Beschluss des Kultusministeriums in Hannover „Erzieherinnen und Erzieher“diese wichtige Aufgabe übernehmen. Ein Unding!
Sind Erzieherinnen und Erzieher schon jetzt an Ihrer Belastungsgrenze angelangt – bekommen Sie von Amts wegen nun noch mehr Arbeit ins Haus geliefert. Die Überzeugung von Frau Sachse „man könne die Stunden ausweiten..“hinterlässt einen mehr als bitteren Nachgeschmack. Dass die Personalsituation das gar nicht zulässt, scheint die Dezernentin augenscheinlich nicht zu sehen und auszublenden. Eine Problemverlagerung in die Grundschulen wird die Folge sein. Eine optimale Sprachförderung, gerade auch für Kinder mit Migrationshintergrund, sieht anders aus, doch dazu fehlen schon jetzt die Geldmittel und der politische Wille.
Mathias Bothe
Oldenburg
Es ist wichtig, dass das Thema Sprachförderung und -bildung bekannter wird. Ich ergänze gerne ein wenig: Die sogenannten „Schwerpunktkitas“haben bereits seit ca. 2013 Sprachförderkräfte, die sowohl die Kinder fördern, als auch die pädagogischen Mitarbeiterinnen unterstützen. Diese Aufgaben werden über die Koordinationsstelle für Sprachbildung und Sprachförderung der Stadt (Frau Mueller-Faber) begleitet. geben die Meinung des Verfassers wieder. Einsendungen sollten nicht länger als 60 Druckzeilen à 27 Anschläge sein. Deutlich längere Beiträge können nicht berücksichtigt werden. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor, diese werden mit dem Vermerk (…) gekennzeichnet. Briefe ohne Angabe des Namens, des Wohnorts und der Telefonnummer werden nicht abgedruckt. Leserbriefe per E-Mail erreichen die Redaktion unter: ol-leserforum@nwzmedien.de
Über diese Stelle laufen Fortbildungen zum Thema „Alltagsintegrierte Sprachförderung in Kitas“. Denn ja, Kinder könnten ganz „nebenbei“Deutsch lernen, wenn es unter den Prinzipien der alltagsorientierten Sprachförderung stattfindet. Dazu braucht es aber einen „förderkonstruktiven“Rahmen. Ein großes Problem in Oldenburg sind die Kitas, in denen bis zu 70 bis 80 % mehrsprachige Kinder betreut werden (z.B. Sperberweg). Hier fehlen den Kindern deutschsprachige kindliche Vorbilder, durch die sie ohne Probleme „spielend“deutsch lernen könnten (...).
Ein weiterer wichtiger Punkt: die Kita-Gruppengröße. Zu viele Kinder, die „bedürftig“sind, machen eine kompetente pädagogische Arbeit fast unmöglich. Auch für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache oder Problemen in der Sprachentwicklung ist die Gruppengröße entwicklungshemmend. Kurz und gut: Warum kann die Stadt einen Teil des Geldes nicht für diese „Brennpunkt-Kitas“speziell ausgeben, so dass die Gruppen dort kleiner werden? Dies wäre sowohl im Sinne der Sprachförderung als auch im Sinne der Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiterinnen (...).
Gabi Reen
Oldenburg