Znterschiedliche Sichtweisen bei Messwerte-Debatte
Betrifft: DAutos nicht schuld an hohen Messwerten“(Ð vom 1 . November), und „Messstelle wird überprüft“(Ð vom 8.Dezember)
D...) Ich bin Umweltverfahrenstechniker und habe an mehreren Projekten zur Luftreinhaltung mitgewirkt. Deswegen verfolge ich mit Interesse die Diskussion, die Sie mit initiiert haben. Zur Versachlichung der Debatten müsste aber noch einiges passieren, da ohne Sachverstand die Debatte viel Schaden und Unsicherheit in der Bevölkerung verursachen wird.
Zum einen müsste der Gesetzgeber präziser die Aufstellungsorte und Messhöhen definieren, damit nicht die sprichwörtlichen „Äpfel mit Birnen“verglichen werden.
Zum anderen ist die an den Mess-Stationen gemessene hohe Grundbelastung ein starkes Indiz, dass Stickoxide (NOx) leider auch durch die so „umweltbewusst gepriesenen“Blockheizkraftwerke, die BHKWs, von denen der am Heiligengeistwall umgebenden Großemittenten, wie PIUS-Krankenhaus und die vielen großen Einkaufszentren der City Oldenburg, mit verursacht sind. (...)
Ein völlig neues Fass wären dann auch die Emissionen der bisherigen „unschuldigen“Benziner. Diese benötigen bislang keine Partikelfilter. Aus Fachkreisen ist aber bekannt, dass durch die modernsten Einspritzsysteme erheblich mehr Feinststaub der Größe um 1 µm (Mikrometer) und kleiner emittiert wird. Leider gibt es bislang kein ausgereiftes Messsystem, welches diese extrem kleinen Partikel sicher und reproduzierbar messen kann. Diese Feinstpartikel sind nahezu vollständig lungengängig. Sie können somit direkt ins Blut eindringen und Schäden verursachen! Dieser Art Meldung würde die meisten Laien überfordern und Panik verursachen. Insofern muss man mit solchen Informationen umsichtig umgehen.
Prof. Dr. Siegmund R. Fröhlich
Oldenburg
Mir ist vollkommen klar, dass bestimmte Messwerte – wo auch immer – eingehalten werden müssen. Hier sind es nun mal 1,50 Meter und nicht 1,43 Meter. Aber im Grunde ist es beschämend, sich an diese Spanne von 1,50 – 4,00 Meter zu klammern. Die mögliche gesundheitliche Schädigung fängt doch nicht erst bei 1,50 Meter an. Und meines Wissens gibt es ganz wenige Menschen, die ab einer Höhe von 2,50 Meter oder mehr diese schlechte Luft einatmen. Dagegen sind mir aber sehr viele bekannt, die auch bei deutlich weniger als 1,43 Meter atmen – die Kinder, unsere Zukunft! Und dann kommentiert Herr Rittner noch hämisch, dass die Umwelthilfe dieses Mal wohl mit ihrer Klage scheitern würde – wohlgemerkt, wegen 7 Zentimetern!
Das die Umwelthilfe überhaupt was tut, ist aller Anerkennung wert. Und solange die Politik und die Autobauer nicht ernsthaft nach Mitteln und Wegen suchen, fände ich Fahrverbote gut, damit es dazu kommt. Jetzt werden vermutlich die Kaufleute der Stadt wieder in lautes Wehklagen ausbrechen, aber auch sie könnten doch bei der Politik Druck machen. Sie haben vielleicht eine Lobby, Kinder eher weniger.
Gerhard D. Klockgether
Rastede
Die Stadt Oldenburg scheint ja sehr schmerzunempfindlich zu sein. Statt es allen Recht zu machen und bei einer Höhentoleranz von bis zu vier Metern, den Saugrüssel in die Mitte, also bei zwei Metern aufzuhängen, soll er wieder am unteren Ende angebracht werden.
Ganz davon abgesehen, dass die Station eigentlich ans Lefferseck gehört. Da halten sich die meistens Menschen auf, oder auf dem Rathausplatz. Das wäre realistisch.
Christian Schlieker
Petersfehn