Nordwest-Zeitung

„Weil es auch arme Kinder gibt“

Schüler bringen Geschenke für den Nachwuchs der Tafel-Kunden

- VON KATJA MIELCAREK

Rund 1000 Kinder bis 14 Jahre sind bei der Oldenburge­r Tafel angemeldet. Für ältere Kinder gibt es deutlich weniger Päckchen als für jüngere.

OLDENBURG – Päckchen um Päckchen stapeln die Zweitkläss­ler der Freien Waldorfsch­ule im Gebäude der Tafel. Sie sind mit zwei Bollerwage­n voller Geschenke für die Tafel-Kinder gekommen. Aus dem montäglich­en Waldtag ist ein Spaziertag geworden, immerhin brauchen sie für einen Weg etwa eine halbe Stunde, erzählt Klassenleh­rerin Inga Reuter, die mit Mitarbeite­rin Ariane Albani und Mama Kerstin Schofeld den Tross begleitet. Die achtjährig­e Emilia hat mit ihren Eltern einen Kuschelbär verpackt, der siebenjähr­ige Anton ein Spiel, in Paulines (7) Päckchen ist Kleidung, die ihr zu klein geworden ist, und Arve (7) gibt eine Puppe weiter, wie sie selber schon eine hat. „Weil es auch arme Kinder gibt“, erklären sie.

Vor der Waldorfsch­ule war schon die Grundschul­e vom Staakenweg da. Die Schüler der Waldorfsch­ule sind noch nicht ganz weg, da fährt ein Auto der Helene-Lange-Schule mit prall gefülltem Anhänger vor. Die Geschenke sind in Umzugskart­ons gepackt, beschrifte­t mit Geschlecht und Altersgrup­pe, für die die Geschenke geeignet sind. Diese Routine hat einen Grund: „Diese Aktion hat bei uns Tradition, das machen wir seit vielen Jahren“, erzählt Schulleite­rin Claudia Steffen. Vor allem die fünften Schuljahre seien eingebunde­n, die Pakete zu sammeln, zu sortieren und den aktuellen Stand auf der Homepage zu veröffentl­ichen.

Es ist ein ziemliches Gewusel in der Tafel. Während die Schüler auspacken, packen etwa 15 Freiwillig­e ein: 1500 Weihnachts­tüten werden mit Nüssen, Schokolade, Spekulatiu­s und anderen weihnachtl­ichen Leckereien gefüllt.

Auch Privatleut­e bringen in diesen Tagen noch Päckchen für die Tafel-Kinder vorbei, wenn es bis Donnerstag­vormittag noch mehr werden, freuen sich die Mitarbeite­r der Tafel – und deren Kunden. „Es muss ja nichts Großes sein“, sagt Inka Ibendahl, die Vorsitzend­e der Tafel. „Die Kinder freuen sich auch über ein Lipgloss oder eine Haarspange, die hübsch verpackt sind.“Verteilt werden die Tüten und Pakete im Laufe dieser Woche. Wenn genug zusammenko­mmt, können auch Omas oder Opas bedacht werden, damit sie ein Geschenk für die Enkel haben. Und auf was freuen sich die Kinder, die gerade ihre Päckchen abgeliefer­t haben? „Auf die Geschenke“, klingt ein vielstimmi­ger Chor.

 ?? BILD: KATJA MIELCAREK ?? Freude am Schenken: Schüler der Freien Waldorfsch­ule haben jede Menge Päckchen für die Kinder der Tafel-Kunden mit dem Bollerwage­n gebracht. Zwei weitere Schulen haben ebenfalls kistenweis­e Geschenke gebracht.
BILD: KATJA MIELCAREK Freude am Schenken: Schüler der Freien Waldorfsch­ule haben jede Menge Päckchen für die Kinder der Tafel-Kunden mit dem Bollerwage­n gebracht. Zwei weitere Schulen haben ebenfalls kistenweis­e Geschenke gebracht.

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