Siere e)errchenkel treten bis zu 3,5 PS
Oobert Förstemann tritt bei Bremer Sixdays an – Beinmuskeln machten ihn bekannt
Seine Oberschenkel haben einen Umfang von 73 Zentimetern. Im Interview spricht er über Jogginghosen, Krafttraining und die Bedeutung von Sechstagerennen.
FRAGE: 5allo 5err F6rstemann, Sie k6nnen es sich denken, ich m6chte 3ber Ihre Beine reden. .iehen Sie sich, wenn Sie nach 5ause kommen, eine Jogginghose an? ROBERT FÖRSTEMANN: Auf jeden Fall! Das ist superbequem, das ist eigentlich immer das erste, was ich mache. Jeans sind schon immer sehr eng, auch wenn die bei mir Maßanfertigungen sind. Stangenware passt mir nicht. Es gibt nur zwei Arten von Hosen, die mir passen: Jogginghosen und Radhosen. FRAGE: Sie haben durch das viele Training, aber auch durch eine genetische Besonderheit, ungew6hnlich volumin6se 7berschenkel mit einem -mfang von 1eweils 89 .entimetern. St6rt Sie das im Alltag noch irgendwo 2 au:er bei den 5osen? FÖRSTEMANN: Ich gehe nicht so gerne Treppen, da nehme ich lieber den Fahrstuhl.
Aber das haben wohl viele andere Radfahrer oder Kraftsportler auch. Das ist eben eine Berufskrankheit, die es in vielen Jobs gibt. Aber es stört mich eigentlich nicht. Mein Beinumfang hat mich ja auch bekannt gemacht bei den Olympischen Spielen 2012 in London, das muss man ja auch sagen. Und sie sind nicht nur stark, sondern auch schnell. Ich schaffe tiefe Kniebeugen mit 270 Kilo, stemme 700 Kilo auf der Beinpresse, komme aber auf dem Rad in der Spitze auf 280 Pedalumdrehungen pro Minute und 2700 Watt Leistung (Ca. 3,5 PS, die Red.). FRAGE: .iemlich beeindruckende .ahlen. 4un sind Sie hauptsächlich Bahnradfahrer auf den ganz kurzen Distanzen. Wie sieht da das Training aus; Wie viel .eit verbringen Sie im <raftraum und wie viel auf dem Rad? Faust geballt: Robert Förstemann jubelt beim Sechstagerennen in London im Oktober. Der Sprinter ist für seine Oberschenkel mit einem Umfang von 73 Zentimetern bekannt.
FÖRSTEMANN: Das variiert. Im Schnitt habe ich je nach Trainingsphase zweimal wöchentlich Krafttraining, dreibis viermal spezifisches Radtraining auf der Bahn und zwei- bis dreimal Straßentraining.
FRAGE: Auch im Winter Stra:entraining? FÖRSTEMANN: Naja, bei ganz schlechtem Wetter auch Ergometertraining. Aber wenn es geht, fahre ich auf der Straße. Das ist mir auch ganz wichtig. FRAGE: Sie haben /0=/ 7lympisches Bronze geholt, waren /0=0 Weltmeister und dreimal >uropameister 2 alles im Teamsprint. Ist das Ihre Lieblingsdisziplin, oder w3rden Sie auch gern in einer anderen Disziplin eine Medaille holen? FÖRSTEMANN: Ich habe ja auch in anderen Disziplinen schon Medaillen geholt, Silber und Bronze bei Europameisterschaften im Einzelsprint
zum Beispiel. Und Rundenrekorde habe ich auch aufgestellt, zum Beispiel in Dudenhofen. Man muss ja auch realistisch sein: Bahnradsport hat inzwischen eine enorm hohe Leistungsdichte. Früher waren es so sieben, acht Länder, die sich meistens die Medaillen geteilt haben, das ist jetzt nicht mehr so. Dass es da für eine Medaille reicht, hängt oft von der Tagesform ab und entscheidet sich um Tausendstelsekunden.
FRAGE: Was ist denn Ihre Lieblingsdisziplin? FÖRSTEMANN:
Früher waren es
Sprint und Teamsprint, inzwischen fahre ich auch Keirin (japanischer Kampfsprint, die. Red.) und 1000 Meter Zeitfahren. Und ich mag alles – jede Disziplin hat etwas besonderes.
Robert Förstemann
FRAGE: Sie fahren aber nicht nur klassische Verbandswettkämpfe, sondern auch Sechstagerennen, wie zum Beispiel im Januar bei den Bremer Sixdays. Wie nehmen Sie als Fahrer den -nterschied wahr? FÖRSTEMANN: Aus sportlicher Sicht ist der Druck bei Sechstagerennen natürlich nicht ganz so hoch. Bei strengen Wettkämpfen gibt es dafür oft gar kein so großes Publikum, und nichts drumherum – das ist gar nicht zu vergleichen. Es gibt aber immer wieder Fahrer – mich eingeschlossen – die bei Sechstagerennen ihre beste Leistung bringen. Weil die Stimmung einfach toll ist – das treibt einen an.
FRAGE: Was fahren Sie lieber? FÖRSTEMANN: Nun, die Verbandsrennen sind ja die, an denen wir gemessen werden, für die Sportförderung zum Beispiel. Sechstagerennen sind eher ein Sport-Spaß-Mix. Aber beides macht unheimlich viel Spaß, gerade die Kombination ist super. FRAGE: Sechstagerennen haben in der letzten .eit an Bedeutung verloren . . . FÖRSTEMANN: Das sehe ich nicht so.
FRAGE: Aber vor /0 Jahren gab es 1a noch deutlich mehr solche Veranstaltungen in Deutschland 2 etwa in M3nster, Dortmund, M3nchen und Stuttgart. FÖRSTEMANN: Ja, nach den Dopinggeschichten vor 15 Jahren sind einige Sponsoren ausgestiegen. Aber die Bedeutung ist nach wie vor da. Wenn man den Leuten das anbietet, wird es gut angenommen. Das sieht man in Berlin, da brennt jedes Jahr die Hütte.
FRAGE: 4eben den Bremer Sixdays sind die im Berliner
Belodrom die einzigen, die noch in Deutschland ausgetragen werden. In Berlin halten Sie auch den Rundenrekord. In Bremen fahren Sie nun zum ersten Mal . . . FÖRSTEMANN: Für einen Rundenrekord bin ich eigentlich immer gut zu haben. Aber die Bahn in Bremen ist schwer zu fahren und technisch sehr anspruchsvoll, weil sie mit 166 Metern sehr kurz ist. Meistens sind Radbahnen 250 Meter lang. Deshalb sind in Bremen die Kurven noch steiler. Wenn man da durchfährt, das ist wie Achterbahnfahren, nur krasser. Wir fahren da mit bis zu 70 km/h durch. Da wirken Fliehkräfte, das kann man sich nicht vorstellen.
FRAGE: Sie treten im Duell der Sprinter erneut gegen Ihren Dauerkonkurrenten Maximilian Levy an. FÖRSTEMANN: Das wird ein packendes Duell, das steht jetzt schon fest. Wir sind im Oktober in London gegeneinander gefahren, da ging es Mann gegen Mann heiß zur Sache. Wir fahren schon lange gegeneinander, aber ich kann mich nicht erinnern, dass es mal so eng war. Ich war am Ende knapp hinten – leider. FRAGE: Also haben Sie eine Rechnung offen. FÖRSTEMANN: Ich würde mich auf den Fall freuen, in Bremen Revanche zu nehmen. Da kribbelt’s mir jetzt schon, wenn ich daran denke. FRAGE: Worauf wird es ankommen? Tagesform und Tausendstelsekunden? FÖRSTEMANN: Erstmal sind es ja sechs Tage, also muss man sechs Tage fit sein und vor allem nicht krank werden. In London war ich zwei Tage vorne, dann hat Levy aufgeholt. Es ist auch eine Frage der Taktik, und der Motivation. Wenn du merkst, dass die Leute hinter dir stehen, kann das die nötigen Tausendstelsekunden ausmachen.
?Wir fahren mit bis zu 80 km@h durch die Steilkurve. Das ist wie Achterbahn fahren 2 nur krasser.A