El flether Werft leitet Unter uchung ein
Firma sieht keinen Zusammenhang zu Kosten bei Gorch Fock
ELSFLETH – Die Elsflether Werft reagiert auf Korruptionsvorwürfe in einem eventuellen Zusammenhang mit der Renovierung des Segel-Schulschiffes Gorch Fock: Aufsichtsrat und Vorstand hätten am Montag „die sofortige Einleitung einer unabhängigen Untersuchung durch eine renommierte Kanzlei aus Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern zur vollständigen Aufklärung der erhobenen Vorwürfe“beschlossen, teilte die Werft Dienstag mit.
Eine erste Bestandsaufnahme habe bestätigt, „dass der Verdacht der Vorteilsnahme eines Mitarbeiters des Marinearsenals bereits aufgrund von dessen begrenzter Zuständigkeit nicht in Zusammenhang mit den Kostensteigerungen bei der Sanierung der Gorch Fock steht“, hieß es weiter.
Die Werft will den Angaben zufolge nun das existierende System zur Regel-Einhaltung („Compliance“) „strengstens“überprüfen sowie „umgehend umfangreiche zusätzliche Maßnahmen einleiten“, um in jedem Fall „eine zuverlässige und rechtmäßige Abwicklung eines jeden Auftrags wie auch der laufenden Arbeiten sicherzustellen“.
Konkret ist demnach auch die „umgehende Beauftragung eines externen Rechtsanwalts als unabhängige Ombudsstelle“ geplant – quasi als Anlaufstelle für Hinweisgeber. Auch „personelle Maßnahmen“würden unverzüglich eingeleitet. Was damit konkret gemeint ist, wurde nicht ausgeführt.
Betont wird, man wolle alles tun, „um das uneingeschränkte Vertrauen, natürlich auch der Marine, in die Elsflether Werft bestmöglich wiederherstellen zu können“. Man habe sich zunächst einen Überblick im Zusammenhang mit den im Raume stehenden Vorwürfen verschafft. Ziel des nun beschlossenen Planes sei es, „den ordnungsgemäßen Abschluss der Sanierungsarbeiten des Marine-Segelschulschiffs Gorch Fock sicherzustellen.“Sowohl das mit dem Marinearsenal in Wilhelmshaven vereinbarte Sanierungsbudget als auch der Zeitplan seien „nicht gefährdet“.
Ein Mitarbeiter des Marinearsenals Wilhelmshaven, offenbar zuständig für „technische Preisprüfung“bei der Gorch Fock, hatte sich bei seinen Vorgesetzten selbst der Vorteilsnahme bezichtigt. Dies beschäftigt nun auch Politik und Staatsanwaltschaft Osnabrück.
Das Thema ist vor allem deswegen brisant, weil die Kosten für die Reparatur des Segelschiffes völlig aus dem Ruder gelaufen sind. Ursprünglich waren zehn Millionen Euro vorgesehen. Daraus wurden 135 Millionen Euro.