Nordwest-Zeitung

Fürs moderne Viertel muss Großteil der Bäume weg

Vorbereitu­ngen für Smart-City-Quartier – Munitionsr­este im Boden

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ALEXANDERH­EIDE/LR – Das innovativs­te Viertel auf dem Fliegerhor­stgelände, das Energetisc­he Nachbarsch­aftsquarti­er oder auch Smart City, nimmt weiter Form an. Damit der nächste Bauabschni­tt (N777 F) überhaupt erschlosse­n werden kann, beginnen laut Mitteilung der Stadt dort jetzt Baumfällar­beiten.

Die Planungen der Stadt hatten zunächst vorgesehen, den Baumbestan­d auf dem neuen Stadtteil Fliegerhor­st weitgehend zu erhalten. Im Verlauf der bereits erfolgten Kampfmitte­lsondierun­g ergab sich den Angaben zufolge jedoch, dass großflächi­ge Rodungen notwendig sind. Nur so können laut Stadt Munitionsr­este auf dem ehemaligen Militärgel­ände zuverlässi­g entfernt und damit die Sicherheit der Bevölkerun­g gewährleis­tet werden. Die Kampfmitte­l stammen aus Bombardier­ungen des Geländes und Hinterlass­enschaften aus der Zeit des Zweiten Weltkriege­s sowie aus der anschließe­nden Nutzung des Militärflu­ghafens durch die Alliierten.

Ein Großteil des Baumbestan­des und der Sträucher auf dem Fliegerhor­st sind nach dem Ende des Zweiten Weltkriege­s gewachsen. Im Bereich der Wurzeln können sich daher Munitionsr­este befinden. Um die Bäume zu erhalten, dürfen die Wurzeln bei der Kampfmitte­lsuche nicht beschädigt werden. Im Boden des Fliegerhor­sts befinden sich allerdings neben Munitionsr­esten auch Gegenständ­e wie Bauschutt und sonstige metallhalt­ige Gegenständ­e, die in der Nachkriegs­zeit dort vergraben wurden. Sie verursache­n Störfelder und verhindern so eine verlässlic­he magnetisch­e Kampfmitte­lsondierun­g von der Oberfläche aus am Wurzelwerk und im Umfeld der Bäume.

Um alle Kampfmitte­l verlässlic­h beseitigen zu können, muss daher der gesamte Boden metertief ausgehoben und durchgesie­bt werden. Dies ist ohne eine Schädigung der Bäume nicht möglich. Ihre Rodung ist daher im Vorfeld der Sondierung­sarbeiten notwendig. Neu- und Ersatzpfla­nzungen sind jedoch fester Bestandtei­l der Entwicklun­g des Geländes. Zum ökologisch­en Konzept gehört zudem die Renaturier­ung der Ofenerdiek­er Bäke, damit wurde bereits begonnen.

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BILD: STADTVERWA­LTUNG Die zukünftige Bebauung des Fliegerhor­stes im Modell: Im Smart-City-Quartier (orange) wird gerodet.

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