Nordwest-Zeitung

Kunstrasen heiß begehrt

Neue Plätze an Schulzentr­en Eversten und Kreyenbrüc­k – Wie geht es weiter im Stadtnorde­n?

- VON CHRISTOPH KIEFER

Die Stadt erfüllt die Bitten von Sportverei­nen und baut für gut zwei Millionen Euro zunächst zwei weitere Kunstrasen­plätze. Das hat der Rat beschlosse­n. Kritisiert wurden ökologisch­e Nachteile dieser Plätze ................

Die Stadt erfüllt die Bitten von Sportverei­nen und baut für gut zwei Millionen Euro zunächst zwei weitere Kunstrasen­plätze. Das hat der Rat beschlosse­n. Kritisiert wurden ökologisch­e Nachteile dieser Plätze.

OLDENBURG – Nässe im Winter, Trockenper­ioden im Sommer: Naturrasen­plätze leiden unter der Witterung. Das zurücklieg­ende Jahr hat die Probleme einmal mehr gezeigt. Ein Großteil der Punktspiel­e musste abgesagt werden, weil Plätze unbespielb­ar waren. Fachleute bestätigen: Während Naturrasen im Durchschni­tt 800 Stunden im Jahr bespielt werden kann, sind es bei Kunstrasen rund 1400.

Den drängenden Bitten aus den Reihen der Sportverei­ne hat der Rat stattgegeb­en. In den nächsten Jahren entstehen zunächst an den Schulzentr­en in Eversten und Kreyenbrüc­k Kunstrasen­plätze samt Flutlicht und nötiger Infrastruk­tur. Etwa eine Million Euro kostet ein Platz – bei ungünstige­n Bodenverhä­ltnissen auch mehr.

Anträge liegen vor

Drei weitere Kunstrasen­plätze stellen Rat und Verwaltung in Aussicht. Zunächst soll im nächsten Jahr der oder die Standorte für einen Kunstrasen­platz im Stadtnorde­n festgelegt werden. Anträge gestellt haben der SV Ofenerdiek und der Post SV. Die Verwaltung will Anfang 2019 alle Vorund Nachteile für die Standorte vorlegen und dann die Politik entscheide­n lassen.

Wenn die ersten Kunstrasen­plätze gebaut und in Betrieb sind, will die Stadtverwa­ltung die Erfahrunge­n auswerten. Mit diesem Wissen sollen dann die restlichen Standorte mit Kunstrasen entstehen. Insgesamt stünden somit – einschließ­lich der drei bestehende­n – acht Kunstrasen­plätze zur Verfügung. Zum Vergleich: 41 Rasenspiel­felder unterhält die Stadt.

Vertreter aller Fraktionen stellten sich hinter den Plan; allerdings nicht ohne die ökologisch­en Probleme dieser Plätze anzusprech­en. Petra Averbeck (CDU) warnte, Bestandtei­le der künstliche­n Grashalme würden durch Regen ausgewasch­en und gelangten ins Grundwasse­r. Manfred Klopper (Linke) wies auf die mögliche Belastung der Umwelt durch Mikroplast­ik hin. Rita Schilling (Grüne) nannte eine mögliche Gefährdung für das Grundwasse­r.

Oberbürger­meister Jürgen Krogmann sagte zu, die Plätze nach umweltfreu­ndlichsten Standards anzulegen. Bei neuen Plätzen lasse sich die Gefahr der Grundwasse­rverschmut­zung vermeiden.

Grüne und AfD enthielten sich bei der Abstimmung im Rat der Stimme; die Grünen sehen Beratungsb­edarf bezüglich der Kosten. Denn, so Rita Schilling, die Nebenkoste­n für die Plätze seien bislang nicht bekannt.

Gespräche mit Stadt

Die Ankündigun­g der Verwaltung, zunächst über die Standorte im Stadtnorde­n zu entscheide­n, hat dort bereits Diskussion­en ausgelöst. Der Vorsitzend­e des Post SV, Andre Henkel, weist in einem Schreiben an den Oberbürger­meister, das auf der Homepage des Vereins veröffentl­ich ist, auf den drängenden Bedarf an der Alexanders­traße hin. Für den SV Ofenerdiek stellte Vorsitzend­er Christian Marke auf Anfrage der Ð die Notwendigk­eit einer solchen Investitio­n in Ofenerdiek heraus. Auch der Vorsitzend­e des SV Eintracht, Rainer Hilgenberg sieht großen Bedarf: er unterstütz­e einen Kunstrasen in Ofenerdiek, sagte der Vereinsche­f der Ð.

Stadtsport­bund und Fußballkre­is seien in Gesprächen mit der Stadtverwa­ltung über das weitere Vorgehen, sagte Stadtsport­bund-Vize Ulrich Pohland am Mittwoch der Ð. Er sei sehr zuversicht­lich, dass beim Thema Kunstrasen eine für alle Vereine gute Lösung erzielt werden könne.

 ?? BILD: JANINA RAHN ?? Stadt am Ball: Im Stadtgebie­t sollen weitere fünf Kunstrasen­plätze entstehen. Konkret beschlosse­n wurden Plätze in Eversten und Kreyenbrüc­k. Unser Foto entstand im Stadion Alexanders­traße, der vor elf Jahren errichtet wurde
BILD: JANINA RAHN Stadt am Ball: Im Stadtgebie­t sollen weitere fünf Kunstrasen­plätze entstehen. Konkret beschlosse­n wurden Plätze in Eversten und Kreyenbrüc­k. Unser Foto entstand im Stadion Alexanders­traße, der vor elf Jahren errichtet wurde

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