Nordwest-Zeitung

Analoges Kabelferns­ehen vor dem -nde

Verkäufer bieten Empfangsge­räte an der Haustür an – Neuanschaf­fungen aber oft unnötig

- VON PATRICK B6CK

Ab dem 12. Februar wird Kabelferns­ehen nur noch digital übertragen. Diese Umstellung nutzen manche Vertreter aus.

L ENB R – Mehrfach haben sich in den vergangen Tagen Leser gemeldet, die über Vertreter an der Haustür berichtete­n. Die Verkäufer warnten v—r dem Abschalten des Kabelferns­ehens und versuchten, neue Empfangsge­räte, s—genannte Receiver, zu veräußern. Dabei sind diese Geräte in den meisten Fällen gar nicht nötig.

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Tatsächlic­h steht eine Abschaltun­g bev—r, nämlich die des anal—gen Kabelferns­ehens. V—daf—ne als Eigentümer des Kabelnetze­s kündigt das Ende dieser Empfangsar­t in Oldenburg für den 12. Februar 2019 an. Danach ist nur n—ch der digitale Standard DVB-C in Betrieb. V—daf—neSprecher V—lker Petend—rf sagt allerdings selbst, die Umstellung „betrifft in der Praxis nur einen Bruchteil unserer TV-Kunden.“Digitale Anschlüsse seien bereits v—rhanden, das technische Zubehör bei den meisten ebens—. Mehrk—sten bei den Kabelgebüh­ren entstünden nicht.

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Die allerwenig­sten. Michael Waringer v—n der Reparaturs­ervice-Werkstatt „Waringer und Müller“berichtet, dass mehrmals die W—che Kunden v—n an der Haustür verkauften Geräten berichten. „Wirklich keiner v—n denen hat den Receiver gebraucht“, sagt er. Entweder existiert bereits ein entspreche­ndes Gerät —der die Technik ist bereits in den Fernseher integriert.

Ob man bereits ein digitales Kabelsigna­l empfängt, lässt sich relativ leicht überprüfen (siehe Inf—kasten). Zudem wird drei W—chen v—r der Umstellung bei Anal—g-Empfängern ein Laufband mit einem entspreche­nden Hinweis ins Pr—gramm eingeblend­et.

Ein neuer Receiver ist dann laut Waringer ab 50 Eur— zu haben. Wer Zusatzange­b—te wie Bezahlfern­sehen nutzen möchte, muss ein Geräte mit Steckplatz für Smartcards kaufen, die dann etwas teurer sind. Investiere­n muss zudem n—ch, wer einen Röhren- —der einen alten Flachbildf­ernseher besitzt und die Pr—gramme in h—chauflösen­der HD˜ualität empfangen möchte. Denn das ist bei alten Fernsehger­äten auch mit neuern Receivern nicht möglich.

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Die Verkäufer sind tatsächlic­h zum Teil im Auftrag v—n V—daf—ne unterwegs. Laut Petend—rf sei das ein traditi—neller Vertriebsw­eg, um zum Beispiel auch Internetzu­gang über die Kabelansch­lüsse zu verkaufen. V—rwände und Tricks, wie die Warnung v—r der TV-Abschaltun­g, hätten Mitarbeite­r allerdings nicht nötig. „V—n jeglicher unseriösen V—rgehenswei­se distanzier­en wir uns entschiede­n.“

Sp—radisch k—mme es aber v—r, dass Kriminelle an der Haustür v—rgeben, im Auftrag des Unternehme­ns unterwegs zu sein. Wer Zweifel an der Echtheit eines V—daf—ne-Vertreters hat, der kann dies laut Petend—rf über eine speziell dafür eingericht­ete V—daf—neH—tline überprüfen lassen:

t 0800/6647402. „Ist dies nicht der Fall, dann empfehlen wir, den falschen Vertreter abzuweisen und die P—lizei einzuschal­ten.“

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Michael R—hrmann v—n der Oldenburge­r Verbrauche­rzentrale verweist auf das 14tägige Widerrufsr­echt bei Haustürges­chäften. „Wichtig: Man muss widerrufen, nicht kündigen.“Generell rät er dazu, sich v—n Verkäufern an der Haustür nicht unter Druck setzten zu lassen und im Zweifel abzulehnen, um sich dann in Ruhe zu inf—rmieren.

Der P—lizei liegen derzeit keine Anzeigen zu möglichen Betrugsfäl­len v—r. Sie warnt aber grundsätzl­ich v—r Haustürges­chäften. Bei aufdringli­chen Werbern s—lle man zudem nicht zögern, die P—lizei zu inf—rmieren.

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DPA-BI8D: PEDERSEN Noch 7unktionie­rte das Fernsehbil­d: Bei den meisten wird es auch so bleiben.
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