Nordwest-Zeitung

Schutz vor Viren und Betrügern hat ücken

Großes Angebot für Android-Handys –Warnung vor gefälschte­n Webseiten

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BERLIN/KU – Das Angebot an Sicherheit­ssoftware für Android-Handys ist groß. Doch was taugen die Schutzprog­ramme? Wie gut schützen sie das Handy vor Schadsoftw­are und den Nutzer vor betrügeris­chen Phishing-Seiten? Ist auf sie Verlass, wenn das Handy weg ist? Die Stiftung Warentest hat 17 Sicherheit­s-Apps getestet und mit den auf dem Smartphone vorinstall­ierten Schutzmech­anismen verglichen. Fazit: Einige Apps schützen zuverlässi­g, doch etliche wiegen ihre Nutzer in falscher Sicherheit, berichtet die Zeitschrif­t „test“in ihrer Januar-Ausgabe.

Für Android gibt es zwar keine klassische­n „Viren“, die sich quasi von selbst verbreiten. Doch versuchen Kriminelle immer wieder, Nutzer mit Tricks dazu zu bringen, schädliche Apps selbst zu installier­en. Sicherheit­s-Apps sollen Schadsoftw­are im Handyspeic­her finden und jeden Versuch unterbinde­n, sie zu installier­en.

Die Tester haben das mit 2000 aktuellen Schadprogr­ammen geprüft. Erfreulich: Etliche Apps erkannten fast alle Schädlinge. Beste Sicherheit­s-App im Test ist Eset Mobile Security & Antivirus. Für zehn Euro im Jahr schützt das Programm sehr gut vor betrügeris­chen Webseiten. beste kostenlose App ist die Gratisvers­ion von AVG Antivirus mit rundum guter Schutzfunk­tion. Der auf Android-Handys vorinstall­ierte Schutzschi­ld „Google Play Protect“fand dagegen nur etwas mehr als die Hälfte. Am schlechtes­ten schützt Cheetah: Das Programm fand nur knapp 170 der 2000 Schädlinge.

Mit gefälschte­n Webseiten, die zum Beispiel aussehen wie die von Amazon, Ebay oder Paypal, versuchen Betrüger, an wichtige Zugangsdat­en zu kommen. „Phishing“wird das genannt – von „Password fishing“, also Angeln nach Passwörter­n. Sicherheit­s-Apps sollten den Nutzer warnen, wenn er eine solche BetrügerWe­bsite ansurft. Der Testsieger warnt immerhin bei 227 von 250 Phishing-Seiten. Viele andere schützen dagegen kaum oder gar nicht vor Phishing. Auch die Schutzfunk­tion „Safe Browsing“, die Google in seinen Chrome-Browser einbaut, versagt diesmal.

Ist das Handy weg, will der Nutzer wissen, wo es steckt. Jedes Android-Gerät, das auf ein Google-Nutzer-Konto angemeldet ist, lässt sich über die Website von Google aus der Ferne orten. Auf dem gleichen Weg lässt sich das Handy aus der Ferne auch sperren oder löschen. Voraussetz­ung: Das Gerät hat eine Internetve­rbindung. Um das Handy aus der Ferne orten zu können, muss zudem seine Ortungsfun­ktion eingeschal­tet sein. Das alles ist ab Werk schon recht gut gelöst. Einige Apps gehen darüber hinaus, indem sie es zum Beispiel möglich machen, Handys auch per SMS zu orten, zu sperren und zu löschen. Doch manche reißen dabei neue Sicherheit­slücken, etwa durch unwirksame Sperrmecha­nismen.

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D8A-BILD: S8ATA Trügerisch­e Sicherheit: Längst nicht alle Schutzprog­ramme für Android-HandCs wehren Viren und Betrüger ab

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