Rekord bei Bezug von Kindergeld
33,8 Milliarden Euro ausgezahlt – 15,35 Millionen erhalten Leistung
Das Kindergeld wird zunehmend zum Politikum – vor allem weil die Zahl ausländischer Empfänger steigt. Und wegen abenteuerlicher Fälle.
HANNOVER/NÜRNBERG – Die Zahl der Kindergeldbezieher wird in diesem Jahr mit über 15 Millionen einen neuen Rekord erreichen. Bis Ende November gab es 15,35 Millionen Kinder, die die Leistung vom deutschen Staat erhielten. Das geht aus einer Statistik der Familienkasse hervor. Ende 2017 waren es erst 14,97 Millionen Kinder mit Kindergeldbezug. Auch die Zahl der ausländischen Kinder, für die Leistung gezahlt wird, stieg weiter an: auf rund drei Millionen – nach 2,8 Millionen Ende 2017.
Die Zahlungen in das EUAusland legten ebenfalls zu. 281 809 Kinder in der übrigen EU, in der Türkei und im früheren Jugoslawien empfingen deutsches Kindergeld. Darunter waren aber auch 32 013 Kinder mit deutschem Pass, deren Eltern im Ausland arbeiten. 2017 lag die Gesamtzahl der Kindergeldempfänger im Ausland bei 250 000.
Insgesamt stieg die bis November ausgezahlte Kindergeld-Summe auf 33,8 Milliarden Euro an, davon entfielen
6,9 Milliarden Euro auf ausländische Empfänger. 370,5 Millionen Euro wurden auf ausländische Konten überwiesen.
Im August war wegen der stetig steigenden Zahlen eine hitzige Debatte entstanden – zum einen weil mehrere Oberbürgermeister von Sozialbetrug mit der Meldung zum Teil gar nicht existierender Kinder berichteten. Und zum zweiten, weil die Zahl der ausländischen Empfänger steigt.
Nach Angaben des Chefs der zuständigen Familienkasse, Karsten Bunk, liegt der Kindergeld-Rekord an der Arbeitsmigration vor allem aus der EU, an steigenden Geburtenzahlen in Teilen Deutschlands und daran, dass zunehmend mehr Flüchtlinge anerkannt würden.