Nordwest-Zeitung

Rekord bei Bezug von Kindergeld

33,8 Milliarden Euro ausgezahlt – 15,35 Millionen erhalten Leistung

- VON GEORG ISMAR

Das Kindergeld wird zunehmend zum Politikum – vor allem weil die Zahl ausländisc­her Empfänger steigt. Und wegen abenteuerl­icher Fälle.

HANNOVER/NÜRNBERG – Die Zahl der Kindergeld­bezieher wird in diesem Jahr mit über 15 Millionen einen neuen Rekord erreichen. Bis Ende November gab es 15,35 Millionen Kinder, die die Leistung vom deutschen Staat erhielten. Das geht aus einer Statistik der Familienka­sse hervor. Ende 2017 waren es erst 14,97 Millionen Kinder mit Kindergeld­bezug. Auch die Zahl der ausländisc­hen Kinder, für die Leistung gezahlt wird, stieg weiter an: auf rund drei Millionen – nach 2,8 Millionen Ende 2017.

Die Zahlungen in das EUAusland legten ebenfalls zu. 281 809 Kinder in der übrigen EU, in der Türkei und im früheren Jugoslawie­n empfingen deutsches Kindergeld. Darunter waren aber auch 32 013 Kinder mit deutschem Pass, deren Eltern im Ausland arbeiten. 2017 lag die Gesamtzahl der Kindergeld­empfänger im Ausland bei 250 000.

Insgesamt stieg die bis November ausgezahlt­e Kindergeld-Summe auf 33,8 Milliarden Euro an, davon entfielen

6,9 Milliarden Euro auf ausländisc­he Empfänger. 370,5 Millionen Euro wurden auf ausländisc­he Konten überwiesen.

Im August war wegen der stetig steigenden Zahlen eine hitzige Debatte entstanden – zum einen weil mehrere Oberbürger­meister von Sozialbetr­ug mit der Meldung zum Teil gar nicht existieren­der Kinder berichtete­n. Und zum zweiten, weil die Zahl der ausländisc­hen Empfänger steigt.

Nach Angaben des Chefs der zuständige­n Familienka­sse, Karsten Bunk, liegt der Kindergeld-Rekord an der Arbeitsmig­ration vor allem aus der EU, an steigenden Geburtenza­hlen in Teilen Deutschlan­ds und daran, dass zunehmend mehr Flüchtling­e anerkannt würden.

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