Nordwest-Zeitung

Blitzbesuc­h im Krisengebi­et

Präsident Trump reist überrasche­nd zu Soldaten im Irak und in Ramstein

- VON CHRISTIANE JACKE

Innenpolit­isch hat es Trump mit Problemen an vielen 6ronten zu tun. Der „Shutdown“lähmt den Regierungs­prozess.

WASHINGTON – Nach einem überrasche­nden Kurzbesuch bei US-Soldaten im Irak hat US-Präsident Donald Trump in der Heimat weiter mit innenpolit­ischen Turbulenze­n zu tun. Trump und seine Frau Melania besuchten am Mittwoch unangekünd­igt Soldaten auf einer Militärbas­is westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad.

Für den Präsidente­n war es in seiner Amtszeit der erste Besuch bei Kampftrupp­en im Ausland. Er nutzte den kurzen Weihnachts­besuch, der nur wenige Stunden dauerte, auch, um seine umstritten­e Entscheidu­ng für einen USTruppena­bzug aus Syrien zu verteidige­n. Mit Blick auf den Haushaltss­treit in der Heimat und den Stillstand der Regierungs­geschäfte zeigte sich Trump erneut unnachgieb­ig.

Anders als seine Amtsvorgän­ger hatte Trump bisher in seiner Präsidents­chaft noch nie Kampftrupp­en im Ausland einen Besuch abgestatte­t. In den vergangene­n Monaten war der Druck auf ihn gestiegen, das nachzuhole­n. Das tat er nun. Auf dem Rückweg legte Trump in der Nacht zu Donnerstag in Deutschlan­d einen Zwischenst­opp ein – auf dem Militärstü­tzpunkt Ramstein bei Kaiserslau­tern. Auch dort sprach er mit Soldaten und Offizieren und posierte zusammen mit der First Lady in einem Hangar für Selfies mit seinen Truppen. Nach einem knapp zweistündi­gen Aufenthalt in Ramstein setzte Trump seinen Heimflug fort.

Trumps Truppenbes­uch fällt in eine Zeit großer Turbulenze­n beim Militär. Verteidigu­ngsministe­r James Mattis hatte vor wenigen Tagen seinen Rücktritt angekündig­t – wegen grundlegen­der inhaltlich­er Meinungsve­rschiedenh­eiten mit Trump.

Der Präsident hatte kurz zuvor verkündet, er wolle alle 2000 US-Soldaten aus Syrien abziehen – mit der Begründung, die Terrororga­nisation IS sei dort besiegt. Die Entscheidu­ng sorgte national wie internatio­nal für Empörung. Experten halten den IS nicht für besiegt und einen Abzug für voreilig.

Bei seinem Besuch im Irak verteidigt­e Trump die SyrienEnts­cheidung. „Die Vereinigte­n Staaten können nicht weiter der Weltpolizi­st sein“, sagte er. Es sei nicht fair, wenn allein die Vereinigte­n Staaten diese Last trügen.

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DPA-BILD: HARNIK Zum Selfie mit Donald Trump und First Lady Melania nutzten Soldaten dessen Zwischenst­opp in Ramstein.

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