Blitzbesuch im Krisengebiet
Präsident Trump reist überraschend zu Soldaten im Irak und in Ramstein
Innenpolitisch hat es Trump mit Problemen an vielen 6ronten zu tun. Der „Shutdown“lähmt den Regierungsprozess.
WASHINGTON – Nach einem überraschenden Kurzbesuch bei US-Soldaten im Irak hat US-Präsident Donald Trump in der Heimat weiter mit innenpolitischen Turbulenzen zu tun. Trump und seine Frau Melania besuchten am Mittwoch unangekündigt Soldaten auf einer Militärbasis westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad.
Für den Präsidenten war es in seiner Amtszeit der erste Besuch bei Kampftruppen im Ausland. Er nutzte den kurzen Weihnachtsbesuch, der nur wenige Stunden dauerte, auch, um seine umstrittene Entscheidung für einen USTruppenabzug aus Syrien zu verteidigen. Mit Blick auf den Haushaltsstreit in der Heimat und den Stillstand der Regierungsgeschäfte zeigte sich Trump erneut unnachgiebig.
Anders als seine Amtsvorgänger hatte Trump bisher in seiner Präsidentschaft noch nie Kampftruppen im Ausland einen Besuch abgestattet. In den vergangenen Monaten war der Druck auf ihn gestiegen, das nachzuholen. Das tat er nun. Auf dem Rückweg legte Trump in der Nacht zu Donnerstag in Deutschland einen Zwischenstopp ein – auf dem Militärstützpunkt Ramstein bei Kaiserslautern. Auch dort sprach er mit Soldaten und Offizieren und posierte zusammen mit der First Lady in einem Hangar für Selfies mit seinen Truppen. Nach einem knapp zweistündigen Aufenthalt in Ramstein setzte Trump seinen Heimflug fort.
Trumps Truppenbesuch fällt in eine Zeit großer Turbulenzen beim Militär. Verteidigungsminister James Mattis hatte vor wenigen Tagen seinen Rücktritt angekündigt – wegen grundlegender inhaltlicher Meinungsverschiedenheiten mit Trump.
Der Präsident hatte kurz zuvor verkündet, er wolle alle 2000 US-Soldaten aus Syrien abziehen – mit der Begründung, die Terrororganisation IS sei dort besiegt. Die Entscheidung sorgte national wie international für Empörung. Experten halten den IS nicht für besiegt und einen Abzug für voreilig.
Bei seinem Besuch im Irak verteidigte Trump die SyrienEntscheidung. „Die Vereinigten Staaten können nicht weiter der Weltpolizist sein“, sagte er. Es sei nicht fair, wenn allein die Vereinigten Staaten diese Last trügen.