Indonesien erhöht Vulkan-Warnstufe
Mehr als 430 Todesopfer – Verbotszone um Krater ausgedehnt
JAKARTA – Nach dem Tsunami, der mehr als 430 Menschen tötete, haben die indonesischen Behörden am Donnerstag die Warnstufe für den Vulkan Anak Krakatau erhöht. Bei einer Eruption des Vulkans in der Sundastraße war ein Teil des Kraters abgebrochen, das Abrutschen der Erdmasse hatte daraufhin am Samstag einen Tsunami ausgelöst.
Zudem wurde die Verbotszone rund um den Vulkankrater auf fünf Kilometer ausgedehnt, teilte die Katastrophenschutzbehörde in Jakarta mit. Nach Angaben von Sprecher Sutopo Purwo Nugroho sind am Vortag verstärkt Rauchwolken und heiße Asche ausgetreten. Die Aschewolke sei am Mittwoch über die Städte Serang und Cilegon in der Provinz Banten auf Java geweht worden. Die Asche sei zwar harmlos, doch sollten die Menschen in den betroffenen Gebieten Schutzmasken und Schutzbrillen tragen. Aufgrund der Vulkanasche in der Luft wurden nach Angaben der Luftkontrollbehörde alle Flugzeuge, deren Route normalerweise über den Vulkan führt, umgeleitet.
Der vom Vulkan ausgelöste Tsunami hatte die Menschen auf den indonesischen Inseln Sumatra östlich und Java westlich der Sundastraße völlig unvorbereitet getroffen. Noch immer gelten Einwohner als vermisst. Tausende Menschen wurden obdachlos. Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, rief am Donnerstag zu Spenden für den Hilfseinsatz in Indonesien auf. Die Einwohner des südostasiatischen Landes seien in diesem Jahr bereits zum dritten Mal schwer von einer Naturkatastrophe getroffen worden.
Auch in einer anderen Region entlang des Feuerrings versetzte ein Vulkan die Einwohner in Alarmbereitschaft. Auf den nordöstlich von Indonesien gelegenen Philippinen spie der dort aktivste Feuerberg Mayon Aschesäulen von mehreren hundert Metern Höhe in den Himmel.