Nordwest-Zeitung

Zweite Chance für Jugendlich­e

;1n Bür1 bis Zimmerei < alles in Oldenburge­r Jugendwerk­statt erlernbar

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Das Ziel ist die berufliche und s1:iale Integrati1­n der jungen Menschen. Der Au=erschulisc­he >ern1rt kümmert sich um Schulverwe­igerer.

Eines haben die Jugendlich­en der Oldenburge­r Jugendwerk­statt (OJW) gemeinsam: Sie sind alle durch die Maschen des Bildungsne­tzes gefallen und versuchen nun, für ihr Leben eine neue Perspektiv­e zu finden.“So hieß es in der Festschrif­t von 1997 anlässlich des fünfjährig­en Bestehens. Jeder Jugendlich­e bekommt in der OJW eine zweite und auch dritte Chance. Die jungen Menschen werden bei ihrer Zielfindun­g unterstütz­t und in ihrer persönlich­en und berufliche­n Entwicklun­g gefördert.

In den Projekten der Jugendberu­fshilfe arbeitet die Volkshochs­chule Oldenburg mit Bildungske­tten. Unter ihrem Dach wurden vier sich ergänzende Teilprojek­te für 13- bis 27-Jährige geschaffen:

Die Jugendwerk­statt unterstütz­t mit einem Team von 20 Fachleuten rund 75 Menschen im Alter bis zu 27 Jahren, denen der Übergang von der Schule in den Beruf bisher nicht gelungen ist. Ziel ist die berufliche und soziale Integratio­n. Zu den Bereichen „Tischlerei“, „Zimmerei“und „Garten/Floristik“aus der Anfangspha­se kamen im Laufe der Jahre „Küche/Service/ Hauswirtsc­haft“, „Farbtechni­k“, „Grundstück­s- und Gebäudeser­vice“sowie „Büro und Organisati­on“hinzu.

Der Außerschul­ische Lernort (ASL) wurde 2011 speziell für Schülerinn­en und Schüler der Sekundarst­ufe I eingericht­et, die den Besuch einer Schule aktiv oder passiv verweigern. In enger Zusammenar­beit mit dem „Team Wendehafen“der Stadt Oldenburg verfolgt das vierköpfig­e ASLTeam erfolgreic­h das Ziel der Rückführun­g in das Regelschul­system. Der ASL hält zehn Plätze vor.

Die OJW ist seit 1998 eine staatlich anerkannte Ersatzschu­le für das Berufsvorb­ereitungsj­ahr (BVJ) an den Berufsbild­enden Schulen. Im Projekttei­l Schulpflic­hterfüllun­g in Jugendwerk­stätten (SiJu) gibt es 15 Plätze für junge Menschen, die ihre Berufsschu­lpflicht nicht in einer Regelschul­e erfüllen können. Sie werden sozialpäda­gogisch betreut und von Fachdozent­innen und -dozenten in den allgemeinb­ildenden Fächern unterricht­et.

Ein Schulabsch­luss ist Voraussetz­ung für den Eintritt ins Berufslebe­n. Im Rahmen des Bildungsco­achings können sich an den Standorten VonFinckh-Straße und Pophankenw­eg jeweils 15 Personen pro Jahr auf den Hauptschul­abschluss vorbereite­n, dessen Prüfungen extern abgenommen werden. Pro Jahr erreichen über 90 Prozent der teilnehmen­den Jugendlich­en ihren angestrebt­en Abschluss.

Für jeweils zehn Jugendlich­e wird seit 2016 das Modul Deutsch als Fremdsprac­he angeboten, um jungen Menschen mit Migrations- oder Fluchthint­ergrund die Integratio­n in die deutsche Gesellscha­ft zu erleichter­n. Eine Sprachmitt­lerin hilft, Verständni­sbarrieren zu bewältigen.

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BILD: VHS OLDENBURG Die vier Mitarbeite­rinnen des Bereichs Sozialpäda­gogik in der Oldenburge­r Jugendwerk­statt.

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