Flugblätter warnen 'or (uberkulose
Werkvertragsarbeiter aus Rumänien auf :chlachthof informiert
EMSTEK – Nach dem Tuberkulose-Tod eines rumänischen Mitarbeiters des Schlachthofes in Westeremstek (Emstek, Landkreis Cloppenburg) sowie weiteren TBC-Erkrankungsfällen in den Kreisen Cloppenburg und Osnabrück hat nun die niedersächsische Beratungsstelle für mobile Beschäftigte die Initiative ergriffen. Am Donnerstag hat sie begonnen, rumänische Werkvertragsarbeiter auf dem Betriebsgelände des VionSchlachthofes in Westeremstek per Flugblatt über Tuberkulose zu informieren. Dem Gesundheitsamt waren im September und Oktober zwei weitere Fälle von an Tuberkulose erkrankten rumänischen Arbeitern des Betriebes gemeldet worden.
Vor Ort werden nun bis ins neue Jahr hinein Flugblätter in rumänischer Sprache verteilt. Bisher rund 200 Stück von geplanten 500. Sie klären allgemein über Tuberkulose, Ansteckung, Schutz, Diagnose, Verbreitung und die Meldepflicht der Krankheit auf, erläuterte Daniela Reim, Beraterin (Deutsch, Rumänisch, Englisch) bei der niedersächsischen Beratungsstelle für mobile Beschäftigte (Oldenburg), die selbst bei der Verteilaktion im Einsatz ist. In Europa sind insbesondere osteuropäische Staaten wie Rumänien von TuberkuloseNeuerkrankungen betroffen.
„Wir haben das Gefühl, dass die meisten rumänischen Werkvertragsarbeiter Tuberkulose unterschätzen. Doch die Krankheit ist nicht ungefährlich. Wenn sie zu spät erkannt wird, kann man daran auch sterben“, sagte Reim. Ihrer Ansicht nach lieferten die zum Teil schlechten hygienischen Wohnverhältnisse der Schlachthelfer, die Enge in den Unterkünften, Kälte und Feuchtigkeit am Arbeitsplatz, Arbeitsstress und die Sorge um den Arbeitsplatz den Nährboden für den Ausbruch von Tuberkulose bzw. ein erhöhtes Risiko.
Die rumänischen Werkvertragsarbeiter hätten sie nach Bekanntwerden der Fälle vermehrt mit Fragen zur Tuberkulose kontaktiert, berichtete Reim, woraufhin die Flugblatt-Aktion ins Leben gerufen worden sei. Beim Verteilen am Donnerstag wurde die Beraterin jedoch des Vion-Betriebsgeländes verwiesen. Die Verteilaktion sei nicht abgestimmt gewesen, teilte das Unternehmen auf -Nachfrage mit und erklärte: Man habe seit Auftreten des ersten Tuberkulosefalls „alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den jeweils aktuellen Sachstand und den Umgang mit der Krankheit bzw. das Ansteckungsrisiko informiert“. Involviert gewesen seien jeweils Mitarbeiter der Vion-Qualitätssicherung, die Betriebsärztin und die zuständigen öffentlichen Stellen.