Nordwest-Zeitung

Sch!$g! chn Land zahlt nach Unfall

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LINSWEGE/RIT F Die Q ?20 hatte lange den Ruf, die schlimmste Schlagloch­piste im Ammerland zu sein. Im Sommer wurde die Straße durch Linswege saniert. Doch die Justiz hat die L 820 noch bis in diese Tage beschäftig­t. Grund: Schlagloch-Opfer Andreas Hinrichs wollte nicht auf seinem Schaden sitzen bleiben.

Rückblick: Vor gut einem Jahr, am 11. Dezember, fährt der Westersted­er morgens bei Dunkelheit zur Arbeit. Es hat leicht geschneit, Hinrichs ist nur mit Tempo 40 unterwegs. Dann gibt es plötzlich einen schweren Schlag. Er kracht in ein Schlagloch. Ein Reifen ist platt, die Felge hat einen Totalschad­en. Und durch den Unfall erleidet er noch ein Schleudert­rauma, ist für eine Woche krankgesch­rieben. Die Ð berichtete über den Fall, hakte auch bei der zuständige­n Straßenbau­behörde in Oldenburg nach. Denn: Hinrichs’ Pech ist kein Einzelfall. Etliche Autofahrer melden Schlagloch­schäden. Zerstörte Reifen, ramponiert­e Felgen.

Die Behörde aus Oldenburg lässt zwar die Straßenmei­sterei regelmäßig Streife fahren und gelegentli­ch Löcher ausbessern, dennoch sieht sie sich für die Schäden nicht in der Pflicht. Die Autofahrer seien selber schuld, sie müssten ihre Fahrweise entspreche­nd anpassen.

Hinrichs will das nicht hinnehmen. Er geht zum Anwalt. Der fordert Schadenser­satz. Doch das Land Niedersach­sen (als Vertreter der Oldenburge­r Behörde) beharrt auf dem Standpunkt, Autofahrer seien selbst schuld. Man habe die Verkehrssi­cherungspf­licht eingehalte­n.

„Zum Glück hat das Gericht das anders gesehen“, sagt Hinrichs. „Ich musste mir zwar eine Teilschuld anrechnen lassen. Aber der Richter hat die Behörde durchaus in der Pflicht gesehen“, sagt das Schlagloch-Opfer. Letztlich wurde ein Vergleich geschlosse­n: 625 Euro sowie einen Teil der Anwaltskos­ten muss das Land erstatten. „Es lohnt sich, auch mal zu kämpfen“, meint der Westersted­er.

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