Nordwest-Zeitung

Wenn Wühlmäuse Ärger machen

Kaiserkron­en und Knoblauc* pflanzen – Zwiebelbrü*e in die Gänge gießen

- VON VETER BUSCH

'icht nur im Frühjahr und über Sommer kommt es zu Schäden durch Wühlmäuse, besonders im Herbst weisen vor allem knollige Gemüsearte­n deutliche Fraßspuren auf. Die Wurzeln von Schwarzwur­zeln, Rüben, Roter Bete und Topinambur sind bei Problemen mit diesen Tieren oft größtentei­ls weggefress­en. Legt man den Boden unter den Pflanzen etwas frei, stößt man bei einem Fraßschade­n durch Wühlmäuse schnell auf Gänge.

Geräuschem­pfindlich

Nach dem Abernten der Gemüsebeet­e suchen die Wühlmäuse neue Futterquel­len und finden sie über Winter in Blumenzwie­beln, in Wurzeln und im Stamm von Gehölzen, wobei Obstbäume einen besonderen Leckerbiss­en darstellen. In gravierend­en Fällen kann man die Bäume fast mit bloßer Hand aus dem Boden ziehen, oder die Rinde ist am Wurzelhals abgefresse­n, sodass der Baum eingeht.

Um Wühlmäuse aus dem Garten zu vertreiben, gibt es mehrere Möglichkei­ten. Es lohnt sich, einige auszuprobi­eren. Im Vordergrun­d steht ein Vergrämen dieser geruchsund geräuschem­pfindliche­n Tiere. Nutzt das nichts, müssen die Tiere eingefange­n werden.

Die in letzter Zeit auf den Markt gekommenen akustische­n Geräte erwiesen sich im Test als völlig wirkungslo­s. Besser klappt es mit Flaschen, aus denen der Boden entfernt wurde und die mit dem Hals nach oben in die Gänge gesteckt werden. Der Wind verursacht einen Pfeifton, der die Tiere vertreiben soll. Erfolgreic­h sind auch kleine selbst gebaute Windmühlen aus Blechdosen auf einem in die Erde gerammten Metallrohr, die ständig, je nach Windstärke, unterschie­dliche Töne abgeben.

Um Wühlmäuse durch Geruch zu vergrämen, gibt es mehrere Methoden. Kaiserkron­en, die intensiv nach Knoblauch und Moschus duften, werden überall dort angepflanz­t, wo Wühlmäuse ihr Unwesen treiben. Eine andere Möglichkei­t ist das Einbringen von Knoblauchz­ehen, Fischköpfe­n oder Zwiebelbrü­he in das Gangsystem.

Fallen aufstellen

Hilft die Vergrämung der Tiere nicht, bleibt als weiteres Mittel das Fangen der Wühlmäuse übrig. Dazu kann man Schlagfall­en verwenden oder, wenn das Töten nicht erwünscht ist, Röhrenwühl­mausfallen. Letztere bestehen aus einem Rohr mit je einer Klappe an Anfang und Ende, die sich nur nach innen öffnen lassen. Die gefangenen Wühlmäuse können so an naturnahen Stellen wieder ausgesetzt werden. Diese Rohrfallen gibt es im Gartenhand­el, oder sie lassen sich mit ein wenig Geschick auch selbst herstellen.

Zum Einsetzen der Falle wird mit der Blumenkell­e der Gang freigelegt und das Rohr so eingesetzt, dass die Öffnungen in die Gänge schauen. Anschließe­nd wird mit Erde oder einer Grassode abgedeckt. Schlagfall­en dürfen nicht in Maulwurfsg­ängen aufgestell­t werden. Diese erkennt man an den halbkreisf­örmigen Gängen, während die Röhren der Wühlmäuse hoch und schmal sind.

Die Anwendung von Vergasungs­patronen sollte auf jeden Fall unterbleib­en, weil sie den Garten mit Gift verseuchen und für zahlreiche andere Tiere des Gartens den sicheren Tod bedeuten.

 ?? BILD: PETER BUSCH ?? Können für großen Schaden sorgen: Über Winter fressen Wühlmäuse an Blumenzwie­beln, Wurzelgemü­se und Obstbäumen.
BILD: PETER BUSCH Können für großen Schaden sorgen: Über Winter fressen Wühlmäuse an Blumenzwie­beln, Wurzelgemü­se und Obstbäumen.

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