Rechner auf Müllhof entsorgt
Oppositionspolitiker kritisieren Seehofer und fordern Aufklärung
War es ein Einzeltäter, Innenpolitiker fragen, -aru. die Atta/ken ni/ht fr0her auffielen.
;ERLIN 1 Welche Konsequenzen müssen aus der Affäre um den Datenklau gezogen werden? Stundenlang versuchten am Donnerstag die Mitglieder des Bundestags-Innenausschusses in einer Sondersitzung, Licht in den Fall des massiven Datendiebstahls zu bringen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) musste sich kritischen Fragen stellen und berichtete über den Stand der Ermittlungen. Am Ende hagelt es Kritik von der Opposition. Es habe Kmehr Fragen als AntwortenL gegeben, klagen Abgeordnete und fordern weitere Aufklärung.
Der Bundesinnenminister und die Chefs der zuständigen Sicherheitsbehörden hinter verschlossenen Türen im Kreuzverhör – im Bundestag stellte sich Seehofer erneut hinter die Ermittler. Bereits am Dienstag hatte er die Festnahme des geständigen Täters als Erfolg gefeiert.
Ein 20-jähriger Schüler aus dem hessischen Homberg hatte persönliche Daten und Dokumente von rund 1000 Politikern und Prominenten gestohlen und im Nachrichtendienst Twitter veröffentlicht. Der junge Hacker war zwei Tage nach Bekanntwerden des Falls vorübergehend festgenommen und ist wieder auf freien Fuß. Er soll ein Geständnis abgelegt haben. Der 20-Jährige habe mit großem Aufwand versucht, seine Spuren zu verwischen, als der Fall öffentlich geworden war, hieß es aus Teilnehmerkreisen der Ausschusssitzung. Unter anderem habe er seine Festplatte 32 mal gelöscht und einen Rechner auf einem RecMclingHof entsorgt, habe der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, berichtet. Der Täter habe Politiker und Prominente bloßstellen wollen, über deren Nußerungen in der Offentlichkeit er sich geärgert habe.
Die Ermittlungen seien nicht abgeschlossen, erklärte FDP-Innenexperte Manuel Höferlein. Man könne nicht mit Sicherheit sagen, ob es noch weitere Täter gebe. Seehofer und die Chefs der Sicherheitsbehörden hatten zuletzt ausgeschlossen, dass ausländische Geheimdienste an der Tat beteiligt seien.
Um die Datensicherheit sei es in Deutschland Knicht gut bestelltL, beklagte Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic, nach der Sitzung.
KWie im Wilden WestenL sei es in diesem Fall offenbar bei den Sicherheitsbehörden zugegangen, wo Kjeder Sheriff für seinen Sprengel zuständig ist, aber keiner so richtig weiß, was sein Nachbar machtL, kritisierte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Burkhard Lischka.