Handballer genießen große Bühne
Deutsche Mannschaft startet mit 30:19-Sieg gegen Korea in Heimturnier
Der Pflichtsieg vor 13500 Fans in Berlin geriet nie in Gefahr. Kapitän Gensheimer sprach von einem „überragenden Erlebnis“.
BERLIN – Der erleichterte Bundestrainer Christian Prokop klatschte mit jedem seiner Spieler ab, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier applaudierte auf der Tribüne begeistert: Die deutschen Handballer haben bei der HeimWM einen gelungenen Start hingelegt und durch das souveräne 30:19 (17:10) gegen das vereinte Team Korea für eine schwarz-rot-goldene Eröffnungsparty gesorgt.
■ SO LIEF DAS SPIEL
Vor 13 500 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Berliner Ostbahnhof sorgte Uwe Gensheimer gegen den besonders körperlich unterlegenen Dritten der Asienmeisterschaft für eine beruhigende 6:2-Führung (9. Minute). Geprägt wurde der erste Durchgang
aber nicht von Toren, sondern von etlichen ZweiMinuten-Strafen. Zudem vergaben Patrick Groetzki, Gensheimer, Hendrik Pekeler und Co. gegen den überragenden Torhüter Park Jaeyong teils hochkarätige Chancen. Torhüter Andreas Wolff vereitelte mit etlichen starken Paraden weitere Treffer der Asiaten, die auch in der zweiten Halbzeit die Dominanz des Gastgebers anerkennen mussten. ■ DIE REAKTIONEN
„Für den Auftakt war das super. Für uns war ein guter Start wichtig. Die Atmosphäre war ein überragendes Erlebnis.
Jetzt wissen wir, was auf uns zukommt“, sagte Kapitän Gensheimer, der mit sieben Treffern bester Werfer war. „Wir haben diesen Tag herbeigesehnt und alles dafür investiert. Es waren viele Emotionen im Spiel. Wir waren schon angespannt. Alle Spieler haben ins Turnier gefunden“, sagte ein zufriedener Prokop.
■ WAS SONST PASSIERTE
Unter den Augen von Steinmeier, der die 26. WM vor dem Anwurf offiziell eröffnete, Bundesinnenminister Horst Seehofer, Altkanzler Gerhard Schröder und IOCBoss
Thomas Bach wurde in der einstigen Mauerstadt Berlin ein Kapitel VereinigungsGeschichte geschrieben. Erstmals traten die politisch verfeindeten Brüder-Nationen aus Korea bei einer HandballWM mit einem gemeinsamen Team an. „Das ist ein großartiges Zeichen, wenn in der vormals geteilten Stadt Berlin nun ein vereinigtes koreanisches Team antritt“, sagte Bach. Die koreanische Auswahl war aus 16 Süd- und vier Nordkoreanern zusammengesetzt. „Es herrschte eine tolle Stimmung in der Halle“, meinte Steinmeier.
■ SO GEHT ES WEITER
Den nächsten Schritt zum Einzug in die Hauptrunde kann das deutsche Team an diesem Samstag (18.15 Uhr/ ZDF) machen, wenn es ebenfalls in Berlin gegen Brasilien geht. „Das wird eine andere Nummer werden“, warnte Gensheimer. Weitere Gruppengegner sind Russland, Titelverteidiger Frankreich und Serbien. Die ersten drei Mannschaften jeder Gruppe erreichen die zweite Turnierphase.