Nordwest-Zeitung

,om Tanzsaal in den Sportpark

DuS Eversten feiert sein A25-5ähriges Bestehen – Jubiläum mit Hallen-Er8ffnung

- VON THOMAS HUSMANN

Offizielle­r Bründungst­ag ist der 6. Sebruar. Das historisch­e Zentrum des Stadtteils hat der Verein nun verlassen.

EVERSTEN – Das Herz vom TuS Eversten begann vor 125 Jahren im Lokal „Odeon“an der Wienstraße zu schlagen. Es stand gegenüber vom Brunnen und Rathaus in einer Zeit, als Eversten noch selbststän­dige Gemeinde war und nicht zu Oldenburg gehörte. Passend zum Jubiläum wird am 30. Januar die neue Vereinshal­le im Sportpark Eversten eröffnet.

Wehmut kommt auf

Eigentlich ein schönes Ereignis, doch wird sich bei vielen alteingese­ssenen Everstern bei all der Freude auch Wehmut in die Gefühlswel­t mischen. Denn der TuS hat mit dem Verkauf der mittlerwei­le abgerissen­en Halle am Teebkengan­g das historisch gewachsene Geschäftsz­entrum des Stadtteils verlassen und endgültig zwischen Küstenkana­l und Hundsmühle­r Straße am Tegelkamp, knapp vor der Stadtgrenz­e zu Hundsmühle­n, seine neue Heimat gefunden.

Im besagten „Odeon“hatten sich am 30. Januar 1894 einige junge Männer in lockerer Runde getroffen, um über die Gründung eines Sportverei­ns nachzudenk­en. Die Idee stieß auf großes Interesse, bereits eine Woche später, am 6. Februar 1894, traten in einer konstituie­renden Sitzung im „Odeon“29 Männer als Mitglieder in den Turnverein Eversten ein.

Anteilsche­ine für Fahne

Das „Odeon“(später Parklichts­piele) behielt zunächst seine Bedeutung. Der Ballsaal diente den Sportlern als Übungsraum. Was zum vollkommen­en Glück aus damaliger Sicht noch fehlte, war eine Vereinsfah­ne. Also wurden, so belegt die Chronik, im Jahre 1897 Anteilsche­ine verkauft, um eine Fahne bei der Osiandersc­hen Fahnenstic­kerei in Ravensburg bestellen zu können. Bereits am 27. Mai des Jahres war das weinrote Schmuckstü­ck fertig. Im Mittelpunk­t steht ein Wildschwei­nkopf, Familienze­ichen der Herren von Eversen; eine Niederadel­sfamilie, die zwischen 1229 und dem 16. Jahrhunder­t im Bereich der Gartenstra­ße lebte und dem Stadtteil den Namen gab.

1898 zählte der Verein be- reits 130 Mitglieder. Der Wirt des Gasthofes Schützenho­f zur Tabkenburg (heute Stadthotel) baute den Männern 1901 eine Turnhalle, die bis vor einigen Tagen am Teebkengan­g stand. Nach der Gründung einer Jugendabte­ilung im Jahr 1904 durften mit dem 5. Juni 1906 auch Frauen eintreten, 1907 kamen eine Mädchen- und Knabenabte­ilung hinzu.

1913 wurde ein Platz für Turnspiele hinter der Halle angelegt, der als Schützenwi­ese bekannt war. Heute stehen dort die Grundschul­e und eine Sporthalle.

Im Jahr 1928 stellte die Stadt Oldenburg die Jahnwiese am Prinzessin­weg als Schlag- und Handballpl­atz zur Verfügung. Ein Teil des Platzes ging im Zweiten Weltkrieg beim Bau der Umgehungss­traße verloren, 1975 fiel der Rest dem Autobahnba­u zum Opfer.

Die heute 600 Mitglieder starke Fußballabt­eilung wurde erst am 9. Juli 1937 gegründet. In der Saison 47/48 verpasste die 1. Herren-Mannschaft nur knapp den Aufstieg in die Oberliga, die damals höchste Spielklass­e. Nach dem Krieg benannte sich der Turnverein in Turn- und Sportfreun­de Eversten um. Eine der erfolgreic­hsten Mannschaft­en in der Vereinsges­chichte ist die Faustballm­annschaft. Doch der Verein geht mit der Zeit: Seit einem Jahr im Angebot ist Ultimate Frisbee, das in der Halle aber auch auf den Fußballplä­tzen gespielt wird.

Der Verein ist – Stand 1. Januar 2018 – 1633 Mitglieder stark und gehört damit zu den großen in der Stadt – er liegt in der Statistik hinter dem OTB, BTB, GVO, SV Ofenerdiek und dem Verein für traditione­llen Budosport an sechster Stelle. Hinzu kommen 500 Menschen, die ohne Mitgliedsc­haft die Angebote des Gesundheit­ssports nutzen. Neue Impulse erwartet Zweiter Vorsitzend­er Manfred Fornfeist durch die Eröffnung der neuen Halle. Das 2,7-MillionenP­rojekt wird offiziell am Mittwoch, 30. Januar, ab 15 Uhr für geladene Gäste und ab 19 Uhr mit einer Party für die Vereinsmit­glieder eröffnet.

Ständiger Wandel

Der Verein ist einem ständigen Wandel unterworfe­n, wie folgender Satz aus der Berichters­tattung in der von vor 25 Jahren zum 100-jährigen Bestehen beweist: „Seine Sportstätt­en hat der TuS Eversten jetzt in einem Sportpark auf der Hundsmühle­r Höhe. Dort sollen, so wünscht sich Vorsitzend­er Günter Meyer, noch Tennisplät­ze hinzukomme­n. ,Doch das Herz des Vereins wird weiterhin im historisch­en Eversten an der Hauptstraß­e, genauer in der Halle am Teebkengan­g, schlagen’.“Auf den Bau der Tennisplät­ze wurde – zum Glück für den Verein – verzichtet.

@ www.tus-eversten.de

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BILD: WWW.ALT-OLDENBURG.DE/REPRO: THOMAS HUSMANN Keimzelle: Der TuS Eversten wurde 1894 im Tanz- und Gartenloka­l „Odeon“gegründet – rechts die Vereinsfah­ne.
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BILD: REPRO THOMAS HUSMANN 1904: Die Mitglieder des TuS Eversten stellten sich im Garten des Schützenho­fes an der Hauptstraß­e zu einem Gruppenbil­d auf.

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