Mehr Raum für Forschung in Oldenburg
Neubau des Helmholtz-Instituts – Land Niedersachsen unterstützt Projekt mit Millionen
A1: Auf der Autobahn 1 zwischen der Anschlussstelle Wildeshausen-West und dem Autobahndreieck Ahlhorn wird der Parkplatz Engelmannsbäke Nord in Fahrtrichtung Osnabrück ab Montag, 14. Januar, voll gesperrt. Grund hierfür ist die Erweiterung des Parkplatzes mit WCAnlage. Hierauf weist die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Oldenburg hin. Der Verkehr auf der A 1 wird mit reduzierter Geschwindigkeit zweispurig an der Baustelle vorbeigeführt. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich bis zum November 2019 andauern.
A 29: Auf der Jadelinie Oldenburg – Wilhelmshaven existiert zwischen Varel-Obenstrohe und Zetel sowie im weiteren Verlauf bis Fedderwarden in beiden Richtungen eine Dauerbaustelle. Die Fahrbahn bleibt dort auf einen Fahrstreifen verengt. Die Maßnahme soll am 18. Januar abgeschlossen sein.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler informierte sich über die Forschungsarbeit am Institut. Bis 2022 soll der Neubau fertig sein – aber das ist nicht alles.
OLDENBURG – In Oldenburg gibt es viele Forschungseinrichtungen, die gut miteinander vernetzt sind. Sie tragen daher auch dazu bei, dass Oldenburg überregional noch bekannter wird. Von der Wasserstoffforschung über die Hörforschung bis zur Künstlichen Intelligenz – die Liste der Institute ist lang. Seit 2017 gehört auch das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität, kurz HIFMB, zu Oldenburg. Es hat seinen Sitz noch an der Ammerländer Heerstraße, nicht weit weg vom Campus der Carl von Ossietzky Universität, mit der man ebenso wie mit dem Alfred-Wegener-Institut (AWI, Bremerhaven) eng zusammenarbeitet.
Ziel der Wissenschaftler ist, die funktionelle Rolle der biologischen Vielfalt in den Mee- Mit dem Entwurf des Neubaus (von links): Professor Dr. Dr. Hans Michael Piper (Uni Oldenburg), Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler, Professor Dr. Thomas Brey, Prof. Dr. Helmut Hillebrand (beide
ren im Detail aufzuklären und so die wissenschaftlichen Grundlagen für den Schutz und das Management des Ökosystems Meer zu schaffen.
Was das bedeutet? „Wir kümmern uns um das Leben im Meer – und zwar um jedes“, erklärte Institutsdirektor Helmut Hillebrand am Freitag beim Besuch des niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler (CDU). Denn das Land unterstütze das HIFMB „wo es nur geht. Dafür einen großen Dank“, sagte Hille- HIFMB), Wissenschaftlerin Dr. Irene Roca, Landtagsabgeordneter Ulf Prange und Dr. Karsten Wurr (Alfred-Wegener-Institut). Im Hintergrund ist die Fläche zu sehen, auf der der Neubau entsteht.
brand. In den nächsten Jahren haben die Verantwortlichen einiges vor. Geplant ist ein Umzug.
Von den jetzigen Räumen an der Ammerländer Heerstraße ins Entwicklungsgebiet Technologiepark in Wechloy, wo ein Neubau entstehen soll. Der ist nur einige Meter entfernt von der jetzigen Arbeitsstätte. „Auf dem Gelände der ehemaligen Logemannhalle“, erklärte Rainer Pigge, Administrativer Koordinator beim HIFMB. 3711 Quadratmeter Bruttogeschossfläche soll das
Gebäude haben. Ein erster städtebaulicher Entwurf liegt vor.
Baubeginn soll im Oktober 2020 sein, die Grundsteinlegung im Juni/Juli 2021. Bis 2022 sollen auf dem Areal Büro- und Laborräume für 80 Mitarbeiter des Instituts sowie fünf Gastwissenschaftler entstehen, der Einzug ist für 2023 vorgesehen. In der Gründungsphase, die noch bis Ende des Jahres 2020 läuft, steuert das Land Niedersachsen insgesamt 23 Millionen Euro bei. 15 Millionen Euro sind laut Hillebrand für den Bau, die restlichen acht Millionen unter anderem für die Forschung. Ab 2021 und die darauffolgenden Jahre wird das Projekt zu 90 Prozent vom Bund finanziert. Die restlichen zehn Prozent sind Landesbeteiligung. Das Jahresbudget für den gesamten Betrieb liegt laut Hillebrand bei 5,5 Millionen Euro jährlich. Bereits in diesem Jahr soll das Personal aufgestockt werden. Vier Stellen sind derzeit ausgeschrieben. Das HIFMB hat momentan 20 Mitarbeiter. Schrittweise soll auf 80 plus Gastwissenschaftler aufgestockt werden, erklärte Pigge.
Einblicke in die Forschung gab am Freitag auch Irene Roca. Sie berichtete darüber, wie Wissenschaftler mithilfe akustischer Methoden die biologische Vielfalt im Meer erfassen und zeigte die Konsequenzen von Unterwasserlärm auf. Roca gehört zur ersten Gruppe von Nachwuchswissenschaftlern, die sich im Rahmen eines speziellen Programms für Postdocs drei Jahre lang am Institut aufhält und ihre Forschung vertieft. Das Programm soll die Vernetzung von Kollegen der Universität Oldenburg und des AWI fördern. Demnächst dürften einige Kollegen dazukommen.