Viele Verlierer
Der große Verlierer im Ringen um die Ausweisung des Landschaftsschutzgebietes Weißenmoor ist die SPD. Allen voran ihr Oberbürgermeister, aber auch die Partei, die sich mehrheitlich gegen eine Pufferzone ausgesprochen hatte. Der OB lässt verlauten, mit diesem Kompromiss gut leben zu können. Die CDU hat sich die Chance nicht entgehen lassen, ihn und die die SPD vorzuführen.
Verloren hat vor allem (und das nicht zum ersten Mal die Glaubwürdigkeit der Politik. Statt eine klare Richtung vorzugeben, verwirrt der Zickzack-Kurs. So bleibt an der Entscheidung der fade Beigeschmack von Vetternwirtschaft haften. Dass gebaut werden muss, steht indes außer Frage. Der Bedarf an Bauland ist in der Stadt riesig.
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Käthe-Kollwitz-Straße bezeichnete Fläche wird dem LSG zugeschlagen.
Für die AfD-Fraktion erklärte Christoph Bredelow, dass Änderungen noch im laufenden Verfahren möglich seien. Ein größtmögliches Gebiet solle für den Landschaftsschutz ausgewiesen werden.
Für die Verwaltung erklärte Robert Sprenger (Umweltamt), dass die für ein Landschaftsschutzgebiet bestehenden Verbote nicht für Grundstücke gelten würden, die sich in Privatbesitz befänden.
Ursel Neteler, eine Anliegerin, die sich stark benachteiligt sieht, erklärte in der Bürgerfragestunde, dass sie nicht verstehen könne, warum nun 80 Prozent ihres Grundstücks als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden würde. Bei Flächen im Besitz der Stadt ist das Verhältnis genau umgekehrt, erklärte die Anliegerin und fragte nach einer finanziellen Entschädigung. Die Verwaltung betonte, die Grenzen für das Landschaftsschutzgebiet nach eingehender fachlicher Begutachtung gezogen zu haben.