Schüler leiden unter Online-Mobbing
Permanenter Stress hat Folgen
Ziehung:
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Plus 5:
14918 HAMBURG – Mobbing unter Schülern ist einer neuen Umfrage zufolge weit verbreitet. Knapp 80 Prozent der Sechsbis Zwölfjährigen haben gelegentlich bis sehr häufig Stress und Sorgen wegen Mobbing oder Streit mit Freunden, so eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Studie im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), für die 1000 Eltern befragt wurden. Demnach stehen bei Sechs- bis Neunjährigen solche verbalen und körperlichen Attacken sowie Angriffe über soziale Netzwerke oben auf der Stress-Skala. Jedes fünfte Kind dieser Altersgruppe fühlt sich dadurch sogar sehr häufig oder häufig belastet, bei den Zehn- bis Zwölfjährigen ist es jeder Siebte.
KKH-Psychologin Franziska Klemm bezeichnete CyberMobbing als großes Problem. Auf Dauer könnten permanenter Stress und Mobbingerfahrungen auch in eine Depression münden. In der Altersgruppe der 13- bis 18-jährigen Schüler verzeichnete die KKH bei Depressionen von 2007 auf 2017 den größten Anstieg – um fast 120 Prozent. Klemm forderte eine bessere Aufklärung über die Auswirkungen von Mobbing: „Wir müssen Kindern bewusst machen, dass es genauso schlimm ist, etwas Schlechtes verbal zu verbreiten als es online zu posten.“
Am Wochenende war eine elfjährige Schülerin in Berlin zu Tode gekommen. Die Vermutung steht im Raum, dass das Mädchen gemobbt wurde und deshalb Suizid beging.