Nordwest-Zeitung

Schüler leiden unter Online-Mobbing

Permanente­r Stress hat Folgen

- (alle Angaben ohne Gewähr) VON MICHAEL ALTHAUS

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14918 HAMBURG – Mobbing unter Schülern ist einer neuen Umfrage zufolge weit verbreitet. Knapp 80 Prozent der Sechsbis Zwölfjähri­gen haben gelegentli­ch bis sehr häufig Stress und Sorgen wegen Mobbing oder Streit mit Freunden, so eine am Mittwoch veröffentl­ichte Forsa-Studie im Auftrag der Kaufmännis­chen Krankenkas­se (KKH), für die 1000 Eltern befragt wurden. Demnach stehen bei Sechs- bis Neunjährig­en solche verbalen und körperlich­en Attacken sowie Angriffe über soziale Netzwerke oben auf der Stress-Skala. Jedes fünfte Kind dieser Altersgrup­pe fühlt sich dadurch sogar sehr häufig oder häufig belastet, bei den Zehn- bis Zwölfjähri­gen ist es jeder Siebte.

KKH-Psychologi­n Franziska Klemm bezeichnet­e CyberMobbi­ng als großes Problem. Auf Dauer könnten permanente­r Stress und Mobbingerf­ahrungen auch in eine Depression münden. In der Altersgrup­pe der 13- bis 18-jährigen Schüler verzeichne­te die KKH bei Depression­en von 2007 auf 2017 den größten Anstieg – um fast 120 Prozent. Klemm forderte eine bessere Aufklärung über die Auswirkung­en von Mobbing: „Wir müssen Kindern bewusst machen, dass es genauso schlimm ist, etwas Schlechtes verbal zu verbreiten als es online zu posten.“

Am Wochenende war eine elfjährige Schülerin in Berlin zu Tode gekommen. Die Vermutung steht im Raum, dass das Mädchen gemobbt wurde und deshalb Suizid beging.

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