Nordwest-Zeitung

Aus dem WM-Rausch in den Alltag

Patrick Wiencek und Co. starten Donnerstag wieder in die Bundesliga

- VON PIRMIN CLOSSE

FRANKFURT – Die Eindrücke der rauschhaft­en Heim-WM sind kaum verarbeite­t, da steht für die deutschen Handballer schon wieder der ganz normale Liga-Alltag auf dem Programm. Nur elf Tage nach der knapp verpassten Medaille mit der deutschen Nationalma­nnschaft startet an diesem Donnerstag (19 Uhr) die Bundesliga mit fünf Partien in die zweite Saisonhälf­te. Das Thema „Überbelast­ung“bleibt im Handball omnipräsen­t.

Nationalsp­ieler Patrick Wiencek, der mit dem THW Kiel bei Frisch Auf Göppingen den 16. Liga-Erfolg in Serie einfahren will, schwankt deshalb auch zwischen Vorfreude und mentaler Erschöpfun­g. „Am Anfang muss man sich

nach so einem Turnier schon motivieren, weil der Kopf erst einmal leer ist“, sagte der frisch zum „Handballer des Jahres“gekürte Kreisläufe­r. Sein Keeper Niklas Landin, vor knapp einer Woche noch im Siegestaum­el mit Dänemarks Weltmeiste­rn, bekannte: „Alles ging so schnell.“

Indes schlägt der Trainer des ungeschlag­enen Tabellenfü­hrers SG Flensburg-Han- dewitt vor der Rückkehr in den Bundesliga-Alltag nach der sechswöchi­gen WM-Pause durchaus forsche Töne an. „Wenn man mit null Minuspunkt­en ganz oben steht, ist es schwer, sich zu verstecken“, sagte Maik Machulla: „Natürlich wollen wir solange wie möglich an der Spitze bleiben.“19 Spiele, 19 Siege, 38:0 Punkte – die bisherige Saisonbila­nz der Flensburge­r liest sich eindrucksv­oll. Nur der ewige Nordrivale THW Kiel (34:4) kann da einigermaß­en mithalten.

Nach der aus Flensburge­r Sicht überaus erfolgreic­hen WM geht es zunächst darum, den Wiedereins­tieg in den Liga-Alltag bei der HSG Wetzlar erfolgreic­h zu bewältigen. „Wir müssen den Schalter jetzt wieder umlegen und uns auf das Tagesgesch­äft fokussiere­n. Ich hoffe, dass die Jungs das hinkriegen“, sagte Machulla. Zweifel daran hat er nicht: „Meine Spieler strotzen schon seit Wochen nur so vor Selbstvert­rauen.“

Kein Wunder, kehrten doch immerhin acht SG-Spieler mit einer Medaille von der WM zurück – die Dänen Lasse Svan, Rasmus Lauge, Anders Zachariass­en und Simon Hald mit Gold, die Norweger Torbjörn Bergerud, Magnus Jöndal, Magnus Röd und Göran Johannesse­n mit Silber. „Ich bin froh, dass wir so viele Spieler zurückbeko­mmen haben mit positiven Erlebnisse­n und Emotionen“, sagte Machulla und ergänzte: „Wenn acht Spieler der SG im Finale dabei sind, zeigt das, dass auch wir gute Arbeit machen.“ SKI ALPIN

WM in Are/Schweden, Männer, Super G 1. Dominik Paris (Italien) 1:24,20 Minuten, 2. Johan Clarey (Frankreich) und Vincent Kriechmayr (Österreich) beide +0,09 Sekunden – 6. Josef Ferstl (Hammer) +0,39.

TENNIS

ATP-Turnier in Montpellie­r, 1. Runde Radu Albot (Moldau) - Philipp Kohlschrei­ber (Augsburg/5) 6:4, 6:3.

EISHOCKEY Länderspie­l Deutschlan­ds OlympiaPer­spektivtea­m - Schweiz 2:5 (1:0, 0:3, 1:2).

@ASKET@ALL

Eurocup, Top-16-Runde, 6. Spieltag, Gruppe F Kuban Krasnodar Frankfurt Skyliners 84:58. Champions League, 14. Spieltag, Gruppe D Neptunas Klaipeda - Medi Bayreuth 83:73.

Europe Cup, Top-32-Runde, 6. Spieltag, Gruppe I Szolnoki Olaj - S.Oliver Würzburg 83:92.

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DPA-BILD: BECKER Handballer des Jahres: Patrick Wiencek

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