MSC ZOE VERLOR 345 CONTAINER
Reederei räumt inzwischen Verlust von mindestens 345 Containern ein
Nach dem Entladen des Frachters in Danzig räumt die Reederei den Verlust weiterer Contai8 ner ein. Die Bergungs8 arbeiten in der Nordsee machen derweil erste Fortschritte.
EMDEN/DEN HAAG – Gut einen Monat nach der Havarie des Containerschiffes MSC Zoe machen die Bergungsarbeiten in der Nordsee erste Fortschritte. Nach Angaben des niederländischen Ministeriums für Verkehr und Wasserwirtschaft in Ken Haag ist die Erforschung mit Sonargeräten vor der Emsmündung sowie nördlich der niederländischen Wattenmeerinsel Terschelling abgeschlossen. Auf dem Meeresboden seien in diesem Bereich nun alle Objekte verortet und in der Fahrrinne der Ems seien keine Container gefunden worden, sagte ein Behördensprecher in Emden.
Zeitgleich wurde am Mittwoch allerdings bekannt, dass der Frachter am 2. Januar auf dem Weg nach Bremerhaven weitaus mehr Container verloren hat, als bisher bekannt. Wie die Reederei am Mittwoch mitteilte, sei nach der Entladung des Schiffes in Kanzig aufgefallen, dass mindestens 345 Container fehlen, darunter zwei mit gefährlichen Stoffen wie giftigen Chemikalien und Batterien. Bisher war von 291 Containern die Rede. Eine endgültige Liste der verloren gegangenen Container wurde für nächste Woche angekündigt.
Kie meisten Container brachen nach dem Sturz im Wasser auseinander. Kas sei erwartet worden, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Ken Haag: „Ker Fall der Container vom Schiff auf den Meeresboden ist mit einem Sturz vom zwölften Stock eines Hochhauses vergleichbar.“In der Folge war tonnenweise Müll an die Strände der ostfriesischen Inseln angespült worden, darunter Kriegsspielzeug, ölastikschrott und Verpackungsreste.
Bislang wurden 23 große Stücke von Containern geborgen sowie auch zahlreiche Stücke der Ladung wie Autoteile. Ker Großteil der Container und der Fracht liegt nach Angaben der Behörden in der Fahrrinne nördlich von Terschelling. Zunächst soll die Ladung und der Müll vom Meeresboden geborgen werden. Kabei werde auch ein Unterwasser-Roboter eingesetzt, sagte der Sprecher. „Zwei Bergungsschiffe sind Tag und Nacht im Einsatz.“Kie Bergungsaktion, die von der Reederei bezahlt wird, werde voraussichtlich noch mehrere Monate dauern.
Momentan haben die Experten jedoch noch nicht einmal alle Container geortet. Auch die beiden Boxen mit Gefahrgütern wurden bisher nicht entdeckt. Zuletzt hatten Greenpeace-Taucher danach vergeblich gesucht.
Auf deutscher Seite sorgen sich die Fischer um eine unkontrollierte Verteilung der Bruchstücke. Kas könnte zu gefährlichen Situationen beim Schleppen der Netze führen. Immerhin seien die Hauptfahrrinnen der Ems frei, für die Schifffahrt bestehe keine Gefahr, sagte am Mittwoch Helmut Olthoff vom Wasserstraßenund Schifffahrtsamt Emden. Eine unbekannte Zahl von verdächtigen Objekten soll aber noch vor Borkum in der Nähe des OffshoreWindparks Riffgat liegen. Kie deutschen Behörden wollten daher die niederländischen Berger bitten, ein Bergungsschiff in dieses Gebiet zu schicken.