Moor: Standort bleibt schwierig
Für die meisten Anwohner Verbesserung der Situation – Infos im Frühjahr
Zum Streckenverlauf der Höchstspannungsleitung setzt Tennet auf den Dialog mit den Anwohnern. In Wardenburg ist das Benthullener Moor ein besonderer Knackpunkt.
WARDENBURG – Der Leitungsverlauf der Höchstspannungs-Trasse geht in die Detailplanung. Ein erster Entwurf des Verlaufs ist Vertretern der Gemeinden vorgestellt worden. Demnächst solle der überarbeitete Verlauf auch mit Anwohnern besprochen werden, so Janina Schultze, Referentin für Bürgerbeteiligung bei Tennet. Info-Veranstaltungen sind im Frühjahr vorgesehen. „Die genaue Streckenführung steht noch nicht fest“, betont sie. „Bisher gibt es nur den bereits bekannten Korridor.“Im Oktober hatte sich das Amt für regionale Landesentwicklung für die Trassenvariante C ausgesprochen. Damit hatte man jenen Korridor gewählt, den auch die Gemeinde Wardenburg bevorzugt hatte.
Innerhalb Wardenburgs ist der Bereich des Benthullener Moores ein besonderer Knackpunkt. Während die Leitung von Kayhauserfeld im Ammerland unter dem Küstenkanal hindurch auf rund zehn Kilometern Länge unterirdisch verlegt werden soll, wird sie von Achternmeer an wieder als Freileitung fortgeführt. Zwischen zwei Masten geht sie dabei auch über das Benthullener Moor. Da die Masten außerhalb des Moores aufgestellt werden müssen, werde hier „die Spannfeldlänge ausgereizt“, heißt es in der Dokumentation des jüngsten Dialogforums. Weil durch den Moorboden kaum Spielraum für die Mast-Standorte bleibt, betrage der Abstand zur Wohnbebauung hier nur rund 140 Meter, eine Vergrößerung des Abstandes sei nicht möglich, da ansonsten einer der Masten ins Moor verlegt werden müsse. Außerdem kreuzen sich nach bisheriger Planung im Bereich des Moores die bestehende 220kv-Leitung und die geplante Höchstspannungsleitung. Hier setzt Tennet auf Provisorien, bis die alte Leitung zurückgebaut worden ist.
Das Planfeststellungsverfahren für die neue Leitung von Conneforde bis Merzen soll Ende 2019 starten. Man versuche, in der Planung die Wohnbebauung wenn möglich zu entlasten, betont Tennet: Während die alte 220-kvLeitung zu 879 Wohngebäuden in geschlossenen Siedlungen in einem Abstand von weniger als 400 Metern verlaufe, unterschreite die neue Leitung diesen Abstand kein einziges Mal. Auch die Anzahl der Häuser im Außenbereich, die weniger als 200 Meter von der neuen Leitung entfernt sind, sinke von 160 auf 37. In Wardenburg, betont Janina Schultze, werde sich die Situation fast überall verbessern. Die fragliche Engstelle am Benthullener Moor sei auch jetzt schon von der 220-kvLeitung betroffen. „Überall sonst, wo die derzeitige Leitung die 200 Meter unterschreitet, wird dieser Abstand künftig mindestens eingehalten.“Teile von Achternmeer profitierten zudem noch von der Erdverkabelung.