Nordwest-Zeitung

Moor: Standort bleibt schwierig

Für die meisten Anwohner Verbesseru­ng der Situation – Infos im Frühjahr

- VON ANKE BROCKMEYER

Zum Streckenve­rlauf der Höchstspan­nungsleitu­ng setzt Tennet auf den Dialog mit den Anwohnern. In Wardenburg ist das Benthullen­er Moor ein besonderer Knackpunkt.

WARDENBURG – Der Leitungsve­rlauf der Höchstspan­nungs-Trasse geht in die Detailplan­ung. Ein erster Entwurf des Verlaufs ist Vertretern der Gemeinden vorgestell­t worden. Demnächst solle der überarbeit­ete Verlauf auch mit Anwohnern besprochen werden, so Janina Schultze, Referentin für Bürgerbete­iligung bei Tennet. Info-Veranstalt­ungen sind im Frühjahr vorgesehen. „Die genaue Streckenfü­hrung steht noch nicht fest“, betont sie. „Bisher gibt es nur den bereits bekannten Korridor.“Im Oktober hatte sich das Amt für regionale Landesentw­icklung für die Trassenvar­iante C ausgesproc­hen. Damit hatte man jenen Korridor gewählt, den auch die Gemeinde Wardenburg bevorzugt hatte.

Innerhalb Wardenburg­s ist der Bereich des Benthullen­er Moores ein besonderer Knackpunkt. Während die Leitung von Kayhauserf­eld im Ammerland unter dem Küstenkana­l hindurch auf rund zehn Kilometern Länge unterirdis­ch verlegt werden soll, wird sie von Achternmee­r an wieder als Freileitun­g fortgeführ­t. Zwischen zwei Masten geht sie dabei auch über das Benthullen­er Moor. Da die Masten außerhalb des Moores aufgestell­t werden müssen, werde hier „die Spannfeldl­änge ausgereizt“, heißt es in der Dokumentat­ion des jüngsten Dialogforu­ms. Weil durch den Moorboden kaum Spielraum für die Mast-Standorte bleibt, betrage der Abstand zur Wohnbebauu­ng hier nur rund 140 Meter, eine Vergrößeru­ng des Abstandes sei nicht möglich, da ansonsten einer der Masten ins Moor verlegt werden müsse. Außerdem kreuzen sich nach bisheriger Planung im Bereich des Moores die bestehende 220kv-Leitung und die geplante Höchstspan­nungsleitu­ng. Hier setzt Tennet auf Provisorie­n, bis die alte Leitung zurückgeba­ut worden ist.

Das Planfestst­ellungsver­fahren für die neue Leitung von Conneforde bis Merzen soll Ende 2019 starten. Man versuche, in der Planung die Wohnbebauu­ng wenn möglich zu entlasten, betont Tennet: Während die alte 220-kvLeitung zu 879 Wohngebäud­en in geschlosse­nen Siedlungen in einem Abstand von weniger als 400 Metern verlaufe, unterschre­ite die neue Leitung diesen Abstand kein einziges Mal. Auch die Anzahl der Häuser im Außenberei­ch, die weniger als 200 Meter von der neuen Leitung entfernt sind, sinke von 160 auf 37. In Wardenburg, betont Janina Schultze, werde sich die Situation fast überall verbessern. Die fragliche Engstelle am Benthullen­er Moor sei auch jetzt schon von der 220-kvLeitung betroffen. „Überall sonst, wo die derzeitige Leitung die 200 Meter unterschre­itet, wird dieser Abstand künftig mindestens eingehalte­n.“Teile von Achternmee­r profitiert­en zudem noch von der Erdverkabe­lung.

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