Ein erster Schritt
F acebook sammelt Daten wie Dagobert Duck Taler in seinem Geldspeicher. Mit dem Unterschied, dass Mark Zuckerbergs Konzern aus dem Ergatterten erst noch Geld machen muss. Daten sind die Währung des sozialen Netzwerks – und das ist auch in Ordnung. Denn aus persönlichen Vorlieben und Interessen – bevorzugtes Mittagessen, Lieblingsverein, Freizeitprogramm – generiert Facebook sein Einkommen. Die Nutzer selbst zahlen ja nicht mit ihrer Kreditkarte und werden dazu wohl auch niemals bereits sein.
Doch Facebook ist eben nicht einfach nur Facebook. Zur Familie gehören auch der Messenger-Platzhirsch WhatsApp und das gerade bei der jüngeren Zielgruppe beliebte FotoNetzwerk Instagram – auch die hier erhobenen Daten sollen mit dem Kernportal verknüpft werden. Und dann gibt es noch die Menschen, die sich auf scheinbar unbeteiligten Drittseiten tummeln und dennoch Daten an den Konzern liefern, weil darauf Facebooks „Gefällt mir“-Buttons eingebaut sind. Man muss kein Datenschutz-Pedant sein, um dieses Verhalten skandalös zu nennen.
Es ist also folgerichtig, dass das Kartellamt sich des Problems annimmt und die Verbraucher vor dieser unfreiwilligen Datensammlung schützt. Auch wenn Facebook sich nun wehrt und sagt, für Datenschutz sei das Amt gar nicht zuständig – für Wettbewerbsrecht aber in jedem Fall: Und bei Nutzerzahlen in Deutschland von 32 Millionen (Facebook), 10 Millionen (Instagram) und 46 Millionen (Whats-App) sollte jeder Wettbewerbshüter hellhörig werden.
Facebooks Daten-Speicher muss kleiner werden. Die Entscheidung des Kartellamts ist ein erster Schritt dahin.
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