Nordwest-Zeitung

Gerechtes Konzept

- VON KATJA MAST

Wer ein Leben lang gearbeitet hat, muss im Alter eine Rente haben, die diese Lebensleis­tung anerkennt: Dieses Kernverspr­echen des Sozialstaa­ts muss für alle gelten. Deshalb können wir es nicht hinnehmen, dass Menschen nach 40 Jahren harter

PRO...

Arbeit auf Mindestloh­nbasis auf eine Rente von knapp über 500 Euro kommen.

Mit der Grundrente sorgen wir dafür, dass der Lagerist, die Friseurin, der Paketbote deutlich mehr Rente bekommen. Das ist die gerechte Anerkennun­g der Lebensleis­tung von Menschen, die durch ihre Arbeit unser Land am Laufen halten. Arbeitsmin­ister Hubertus Heil hat ein überzeugen­des Konzept vorgelegt. Diese Ziele erreicht man nicht durch das Drehen an ein paar kleinen Stellschra­uben und bürokratis­ches Kleinklein. Besonders viele Frauen, die lange gearbeitet, aber wenig verdient haben, werden von der Grundrente profitiere­n. Und sie profitiere­n auch, weil die Jahre für das Erziehen der Kinder und der Pflege von Angehörige­n berücksich­tigt werden. Damit ist die Grundrente

auch ein wichtiger Beitrag zur Gleichbere­chtigung.

Es ist klug, die Grundrente ohne gesonderte Bedürftigk­eitsprüfun­g zu ermitteln. Das ist unbürokrat­isch und zeugt von unserem Bild des Sozialstaa­ts als Partner. Wer 35 Jahre gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat, hat eine anständige Grundrente verdient und zwar eine, die keinen Gang zum Sozialamt notwendig macht. Hart arbeitende Menschen sollen am Ende des Erwerbsleb­ens mehr haben, als jemand der nicht durch Beiträge die Rente stabilisie­rt hat. Drei bis vier Millionen Menschen werden von der Grundrente profitiere­n, davon im Idealfall dreivierte­l Frauen.

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Katja Mast(48) aus Baden ist stellvertr­etende Vorsitzend­e der SPD-Bundestags­fraktion. Sie ist Expertin für Arbeit und Soziales.

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