Nordwest-Zeitung

Lieber andere Messenger nutzen

So kann man selbst für mehr Datenschut­z sorgen

- VON DIRK AVERESCH

BERLIN – Den „Gefällt mir“Button auf Webseiten kennt fast jeder. Der Auswertung­sdienst Analytics dürfte weniger bekannt sein. Beides sind Beispiele für Tracker genannte Instrument­e, mit denen Facebook auf fremden Webseiten Nutzerdate­n sammelt.

Wer verhindern möchte, dass er von Facebook – und anderen Dritten – auf seinem Weg durchs Netz beobachtet wird (Tracking), kann zum Beispiel den Privacy Badger nutzen. Die Browser-Erweiterun­g (Add-on) der Bürgerrech­tsorganisa­tion Electronic Frontier Foundation ist für die Browser Chrome, Opera und Firefox verfügbar – bei letzterem auch für Android-Smartphone­s und -Tablets.

Zusätzlich zu Tools wie dem „Privacy Badger“können Facebook-Mitglieder die Firefox-Erweiterun­g Container nutzen. Sie soll die NetzwerkNu­tzung angemeldet­er Mitglieder isolieren, ohne die Funktionsf­ähigkeit von Facebook einzuschrä­nken.

Das Bundeskart­ellamt zählt zu den „Drittquell­en“für die Daten auch zum Facebook-Konzern gehörende Dienste wie WhatsApp oder Instagram. Beide plant Facebook mit dem Facebook Messenger auf eine gemeinsame Plattform umzusiedel­n.

Aber auch bei MessengerA­pps muss schon jetzt niemand das Sammeln und Auswerten von Nutzer- oder Kommunikat­ions-Metadaten tolerieren: Es gibt viele quelloffen­e Messenger mit einem pflegliche­n Nutzerdate­n-Umgang. Das Verbrauche­rportal „mobilsiche­r.de“empfiehlt Signal, Threema oder Wire, die alle mindestens als Androidund iOS-App sowie als Desktop-Anwendung verfügbar sind. Diese lassen sich problemlos parallel ausprobier­en oder nutzen.

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