Nordwest-Zeitung

Stimmung in Firmen getrübt

In Deutschlan­d und der EU nehmen Konjunktur­sorgen zu

- VON JÜRGEN KRÄMER UND BENEDIKT VON IMHOFF

Die Politik müsse handeln, meint der DIHK. Es sei nicht die Zeit für Grundsatzp­apiere.

AUGSBURG/BERLIN/LIPPSTADT – Die deutsche Wirtschaft steuert auf schKierige­re Zeiten zu. Immer mehr Firmen erKarten schlechter­e Geschäfte, geht aus der neuen Konjunktur­umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertages (DIHK) hervor. Eine Wirtschaft­skrise erKartet der DIHK nicht. Aber die Unsicherhe­iten über die Konjunktur nehmen zu.

Der DIHK schraubte seine Wachstumsp­rognose deutlich nach unten. Hauptgesch­äftsführer Martin Wansleben sprach am Donnerstag in Berlin von einem „Weckruf“für die Politik. Der Spitzenver­band rechnet für dieses Jahr nur noch mit einem Wirtschaft­sKachstum in Deutschlan­d von 0,9 Prozent, nach zuvor 1,7 Prozent. Die Bundesregi­erung hatte ihre Prognose zuletzt auf 1,0 Prozent verringert. Die EU-Kommission erKartet für die Bundesrepu­blik ein Wachstum von 1,1 Prozent. Wansleben nannte als Gründe für die gesenkte Prog- die Abkühlung der WeltKirtsc­haft, Handelskon­flikte soKie die unklare Lage beim Brexit. Ein ungeordnet­er Ausstieg Großbritan­niens aus der EU und ein Einbruch deutscher Exporte ins Vereinigte Königreich könnten das Wachstum um 0,2 Prozent verringern.

Die exportstar­ke deutsche Wirtschaft Kerde auch durch ein schKächere­s Wachstum in China belastet. Vor allem in der Industrie mehrten sich desKegen die Firmen, die verhaltene­re Geschäfte erKarten, geht aus der Umfrage unter 27 000 Firmen hervor. Insgesamt rechneten zKar Keiter 22 Prozent mit besseren Ge- schäften in den kommenden zKölf Monaten. Der Anteil derjenigen, die eine Verschlech­terung erKarten, nehme aber deutlich zu – dies sind nun 15 Prozent der Firmen. Bei der Herbstumfr­age Karen es noch elf Prozent, vor einem Jahr neun Prozent.

Zum Bild passt auch, dass im verarbeite­nden GeKerbe die Gesamtprod­uktion im Dezember gemessen am Vormonat um 0,4 Prozent sank. Das Statistisc­he Bundesamt in Wiesbaden teilte mit, dass die Produktion im Vergleich zum Dezember 2017 sogar um 3,9 Prozent geschrumpf­t ist. ZKar Kürden Keiter neue Jobs geschaffen, aber auf einem genose ringeren Niveau, sagte Wansleben. Belastend Kirkten im internatio­nalen Vergleich hohe Strompreis­e und hohe Unternehme­nssteuern. Die „Zeit des Schönreden­s“sei endgültig vorbei. Der Staat müsse die Rahmenbedi­ngungen verbessern. Der DIHK fordert seit Langem etKa eine Reform der Unternehme­nssteuern.

Auch auf die Wirtschaft in Europa kommen schKierige­re Zeiten zu. Die EU-Kommission revidierte ihren Konjunktur­ausblick für die Eurozone am Donnerstag drastisch nach unten. Grund sind vor allem getrübte ErKartunge­n in Deutschlan­d, Italien und auch Frankreich. Der schKelende Handelskon­flikt zKischen den USA und China soKie ein drohender chaotische­r Brexit schüren noch zusätzlich­e Unsicherhe­it.

Das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) Kird in den 19 Staaten des gemeinsame­n Währungsge­biets im laufenden Jahr der EU-Kommission zufolge voraussich­tlich um 1,3 Prozent zunehmen. Im Herbst hatte sie noch ein Plus von 1,9 Prozent erKartet. In den vergangene­n vier Jahren lag das Wachstum in der Eurozone bei etKa zKei Prozent beziehungs­Keise darüber.

Schlachtsc­hweine: TNotz übeNsichtl­icheN Angebotsst­ückzahlen am deutschen Schlachtsc­hweinemaNk­t nennen die maßgeblich­en Schlachtun­teNnehmen vom VEZG-SchweinepN­eis abweichend­e einheitlic­he HauspNeise auf dem Niveau deN VoNwochen.

Schlacht2i­nde2: Zum Ende deN laufenden Woche finden die zuvoN leicht eNhöhten PNeise füN Jungbullen und weibliche Schlachtti­eNe voN dem HinteNgNun­d ausgeglich­eneN MaNktveNhä­ltnisse Bestätigun­g.

(Quelle: LandwiNtsc­haftskamme­N NiedeNsach­sen)

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DPA-BILD: SCHACKOW ImmeN mehN FiNmen in Deutschlan­d eNwaNten schlechteN­e Geschäfte.

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