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Planungswerkstatt zur Gestaltung der Cloppenburger Straße – Eine Art „Pförtner“soll helfen
Kreative Vorschläge hatten Bürger in der Ideenwerkstatt vorgelegt. Die Planer stellten nun ihre Alternativen vor.
KREYENBRÜCK – Welche Aufgaben ein Pförtner hat, ist klar. Er öffnet Türen, er hat den Überblick und er lenkt den Besucherverkehr. Im Straßenverkehrswesen gibt es zwar keine Pförtner, aber die „Pförtnerung“. Und die hat eigentlich eine ganz ähnliche Aufgabe. Welche, das wurde am Mittwochabend in der Planungswerkstatt zur Neugestaltung der Cloppenburger Straße erklärt. Dort war die „Pförtnerung“ein Schlagwort.
Bei der Auftaktveranstaltung im November hatten Bürger ihr Vorschläge abgegeben. Nun, beim zweiten Termin, wurden die vom Verkehrsplanungsbüro SHP Ingenieure aus Hannover erarbeiteten Planungsideen vorgestellt. Eine davon ist die besagte „Pförtnerung“im Süden der Cloppenburger Straße.
Zur Entspannung
Deren Ziel ist es, den Verkehr fließen zu lassen. Das heißt, bei einem Stau kann die Pförtnerung durch Anpassung der Ampelsignale in die Wege geleitet werden. Die Grünzeit verkürzt bzw. verlängert sich, bis sich die Lage entspannt. Es bedeutet also, dass an bestimmten Stellen der Verkehr aufgehalten wird, um dann den übrigen Verkehr besser in Fluss zu halten. Eine Methode, die besonders in verkehrsreichen Momenten hilfreich sein soll. „Es ist besser, wenn einige Verkehrsteilnehmer ein paar Minuten JdraußenK warten, als wenn der gesamte Verkehr sich auf längerer Strecke staut“, sagte Professor Wolfgang Haller (SHP-Ingenieure). Zuhörer befürchteten jedoch, dass der ÖPNV hierdurch auch aufgehalten wird.
Die Stadt will die gesamte Cloppenburger Straße überplanen. Sie könnte in Zukunft vielleicht eine Allee werden. Das stellten die Verkehrsplaner in Aussicht. Dafür müssten vorerst zwar einige alte Bäume weichen, aber es würden in größerer Anzahl neue nachgepflanzt werden. Das Allee-Prinzip schlich sich immer wieder in die Diskussion ein. Viele alte Bäume hätten das Pflaster besonders auf den Fuß- und Radwegen angehoben, hieß es. Das sei gefährlich, besonders auch für Rollstuhlfahrer, alte und gehbehinderte Menschen.
In der ersten Ideenwerkstatt war noch die Rede von der Alternative „Flaniermeile oder Rennstrecke“. Das jetzt vorgelegte Planungskonzept sieht eine bessere Verträglichkeit von Kfz-Verkehr, ÖPNV, Radfahrer und Fußgänger vor. Die Leistungsfähigkeit, und damit meint man vorrangig den Kfz-Verkehr, soll erhalten bleiben. Barrierefreiheit soll für alle gewährleistet sein.
Rund um den Klingenbergplatz soll das Stadtteilzentrum gestärkt werden. Radfahrer und Fußgänger sollen bessere Bedingungen vorfinden. Dafür soll es besonders breite Rad- und Fußwege geben. An zwei Meter „Regelbreite“ist für die Radwege gedacht. 25 Meter ist die Cloppenburger Straße in der Regel breit. Das bedeutet, wenn man den KfzVerkehr, die Rad- und Fußwege, die Bäume und den ÖPNV berücksichtigt, ist das Parken nur an einer Seite möglich. Um den ÖPNV will man sich auch kümmern. Der soll durch neue Busspuren flüssiger werden.
Rund die Hälfte der derzeitigen öffentlichen Parkplätze fallen nach den Vorstellungen der SHP-Ingenieure weg. „Das ist nicht weiter schlimm“, so Haller, „weil viele Geschäfte ihre Kundenparkplätze haben und Beobachtungen zufolge manche öffentlichen Parkplätze in der Regel unbesetzt bleiben.“
Die Planer hatten sich viel Mühe dabei gegeben, Alternativen an verschiedenen Stellen zu entwickeln und zur Diskussion zu stellen. Einige sind kombinierbar, andere schließen einander aus. Manchmal heißt es: „Wenn Sie den Baum erhalten wollen, gibt es hier keinen Radweg“. Das langfristige Ziel ist aber, durch neue Pflanzungen das Grün zu erhalten.
Nein zu1 Kreisel
Am Klingenbergplatz wurde noch die Alternative „Kreisverkehr“vorgeschlagen. Sie wird zugunsten einer Einmündung mit Ampelanlage, aber nicht empfohlen. „Der Kreisverkehr ist an dieser Stelle verkehrlich nicht leistungsfähig“, stellte Haller fest. Letztlich ging es aber auch darum, dass man die Cloppenburger Straße nicht neu planen könnte, ohne die Situation in den Seitenstraßen zu berücksichtigen. Als Beispiel wurde die Kreuzung, die zu den Kliniken führt, genannt.
Für Mittwoch, 3. April, ist die Abschlussveranstaltung geplant. Ziel ist es, gemeinsam eine Empfehlung für die Umgestaltung zu entwickeln.