Ein Sportsmann und die Enkel der Göttin
Seat und Citroën wollen mit wertigen Marken neues Kundenklientel ansprechen
Die Engländer zeigten, wie es nicht geht, die Japaner wie man es richtig macht: Infinity (Nissan) und Lexus (Toyota) haben sich weltweit als eigenständige Luxusmarken etabliert, während Morris, Austin & Co längst in der Versenkung verschwunden sind. Kunden das gleiche Auto unter verschiedenen Namen anzubieten und dabei nur das Logo auszuwechseln, funktioniert eben nicht. Seat und Citroën entschieden sich beim Aufbau neuer Marken deshalb für die japanische Lösung und bieten unter dem Logo Cupra (Seat) und DS (Citroën) dem Käufer der Edelmarken echten Mehrwert. Die Marke Cupra steckt noch in den Kinderschuhen: Ziemlich exakt vor einem Jahr fiel der Startschuss mit einem aufgewerteten Seat Leon Cupra, inzwischen steht der Name Cupra für eine eigene Marke, die ihren Deutschlandstart im Dezember bei einem exklusiven Event mit prominenter Gästeliste feierte. „Cupra ist anders – sportlich, elegant und einzigartig wie seine Fahrer, die keinen Trends hinterherlaufen, sondern ihren eigenen Weg gehen und nicht bereit für Kompromisse sind“, gab Bernhard Bauer, Geschäftsführer von Seat Deutschland, die Richtung vor.
Dass die sportliche ambitionierte Marke Seat bei ihrem neuen Label auf Performance setzt, ist keine Überraschung. Innerhalb des VW-Konzerns hat die spanische Tochter diesen Part ohnehin inne - und der von ihr im Motorsport eingesetzte CupRacer bot sich als Namens-Pate an. Sportlich ist der Cupra Ateca nicht nur auf dem Papier. Rund 300 PS machen den Sport SUV zum Hecht im Karpfenteich. Dazu passen ein speziell angepasster Fahrwerksmodus, der den Vierradantrieb agiler abstimmt, ebenso wie Sportsitze, Spoiler und der vierflutige Auspuff.
Ein völlig anderes Klientel hat die Citroën Nobelmarke DS im Fokus: Sie präsentiert sich edel, elegant und selbstverständlich komfortabel, gestaltet mit unverwechselbarem Design. Ein passender Name fand sich in der Firmengeschichte: Die DS, 1955 erstmals öffentlich präsentiert, hatte damals die gesamte Autowelt auf den Kopf gestellt - mit ihrer einzigartigen Technik, dem schwebenden Fahrwerk und einer Architektur, die sie noch heute zur Ikone macht. Daran will DS anknöpfen. Die Enkel der Göttin sollen die Marke mit Sinnlichkeit und Raffinesse emotional aufladen.
Vertrieben werden die Fahrzeuge ausschließlich über bundesweit wenige DSHändler, zu denen auch das Oldenburger Autohaus Munderloh gehört: Pünktlich im 100. Jahr des Bestehens der Marke Citroën eröffneten die Oldenburger jetzt ihren neuen Showroom zur Präsentation der DS-Modellreihe.
Künftige Käufer können dort nicht nur gehobene Ansprüche realisieren, sie dürfen sich auch über einen exquisiten Service freuen. Hol- und Bringdienst sind für DS-Kunden jetzt ebenso selbstverständlich wie ein adäquater Leihwagen. Klaus Schmidt