Klinikum stellt Mitarbeiter frei
Reaktion auf Meineid-Verfahren im Fall Högel
OLDENBURG – Das Klinikum Oldenburg hat mit sofortiger Wirkung zwei Mitarbeiter, gegen die im Fall des Patientenmörders Niels Högel wegen Meineids ermittelt wird, vom Dienst freigestellt. „Eine mögliche Falschaussage vor Gericht torpediert die Bemühungen des Klinikums Oldenburg um schonungslose, lückenlose Aufklärung und kann vom Klinikum Oldenburg nicht toleriert werden“, teilte der Vorstand des größten Oldenburger Krankenhauses am Freitag mit.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hatte zuvor MeineidVerfahren gegen vier ehemalige Kollegen des Patientenmörders Högel eingeleitet, die als Zeugen im Mordprozess durch große Erinnerungslücken aufgefallen waren. Gegen einen weiteren Ex-Mitarbeiter ermittelt die Behörde wegen uneidlicher Falschaussage. Nur zwei der Zeugen sind aktuell noch im Klinikum beschäftigt; nach Ð-Informationen handelt es sich um einen Oberarzt und einen stellvertretenden Stationsleiter.
Das Klinikum hat nach eigenen Angaben aus der Ð von den Ermittlungen erfahren. Vorstandschef Dr. Dirk Tenzer bat die Öffentlichkeit, die Zeugen „nicht vorschnell“zu verurteilen.
Nicht freistellen möchte das Klinikum unterdessen Mitarbeiter, gegen die wegen des Vorwurfs Tötung durch Unterlassen ermittelt wird. Zwei von insgesamt fünf Kollegen, die Högel 2001/02 trotz Hinweisen nicht gestoppt haben sollen und gegen die deswegen Verfahren laufen, sind noch in Oldenburg beschäftigt. Man habe „keine gesicherten Erkenntnisse, was den Personen konkret vorgeworfen wird“, so Tenzer.
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