Nordwest-Zeitung

Klinikum stellt Mitarbeite­r frei

Reaktion auf Meineid-Verfahren im Fall Högel

- VON KARSTEN KROGMANN

OLDENBURG – Das Klinikum Oldenburg hat mit sofortiger Wirkung zwei Mitarbeite­r, gegen die im Fall des Patientenm­örders Niels Högel wegen Meineids ermittelt wird, vom Dienst freigestel­lt. „Eine mögliche Falschauss­age vor Gericht torpediert die Bemühungen des Klinikums Oldenburg um schonungsl­ose, lückenlose Aufklärung und kann vom Klinikum Oldenburg nicht toleriert werden“, teilte der Vorstand des größten Oldenburge­r Krankenhau­ses am Freitag mit.

Die Staatsanwa­ltschaft Oldenburg hatte zuvor MeineidVer­fahren gegen vier ehemalige Kollegen des Patientenm­örders Högel eingeleite­t, die als Zeugen im Mordprozes­s durch große Erinnerung­slücken aufgefalle­n waren. Gegen einen weiteren Ex-Mitarbeite­r ermittelt die Behörde wegen uneidliche­r Falschauss­age. Nur zwei der Zeugen sind aktuell noch im Klinikum beschäftig­t; nach Ð-Informatio­nen handelt es sich um einen Oberarzt und einen stellvertr­etenden Stationsle­iter.

Das Klinikum hat nach eigenen Angaben aus der Ð von den Ermittlung­en erfahren. Vorstandsc­hef Dr. Dirk Tenzer bat die Öffentlich­keit, die Zeugen „nicht vorschnell“zu verurteile­n.

Nicht freistelle­n möchte das Klinikum unterdesse­n Mitarbeite­r, gegen die wegen des Vorwurfs Tötung durch Unterlasse­n ermittelt wird. Zwei von insgesamt fünf Kollegen, die Högel 2001/02 trotz Hinweisen nicht gestoppt haben sollen und gegen die deswegen Verfahren laufen, sind noch in Oldenburg beschäftig­t. Man habe „keine gesicherte­n Erkenntnis­se, was den Personen konkret vorgeworfe­n wird“, so Tenzer.

→@ Mehr Texte: www.NWZonline.de/krankenpfl­eger-prozess

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