Nordwest-Zeitung

Dieses Team freut sich auf Alltag

Werder empfängt am 8onntag Augsburg – Harnik fehlt verletzt

- VON CARSTEN LAPPE

Die Bremer spielen oft erfrischen­d nach vorn, holen aber relativ wenig Punkte. Trainer Kohfeldt sagt, wie sich das nun ändern kann.

BREMEN – Von wegen Bundesliga-Alltag! Nach dem PokalRausc­h beim Achtelfina­lTriumph bei Borussia Dortmund feiern die Fußballer von Werder Bremen einfach weiter. Beim an sich wenig Glanz verspreche­nden LigaDuell an diesem Sonntag (15.30 Uhr, Weserstadi­on) gegen den Abstiegska­ndidaten FC Augsburg wird es die nächste grün-weiße Party geben.

Rund um das vermeintli­ch schnöde Spiel zelebriert Werder seinen 120. Geburtstag unter anderem mit einem Fanmarsch und einem recht grellen Trikot, das die Anhänger dem Verein am Freitag dennoch förmlich aus der Hand rissen. Nach dem Sieg im Pokal-Achtelfina­le beim Meistersch­aftsanwärt­er BVB brach wegen des Ansturms auf den Online-Shop gar Werders Internetse­ite zusammen.

Die Euphorie nach dem Sieg im Elfmetersc­hießen nach einem begeistern­den Spiel nimmt Werder-Coach Florian Kohfeldt gern mit. Der im Mittelfeld der Tabelle stagnieren­de selbst ernannte Europapoka­l-Aspirant kann die nämlich auch in der Liga gut gebrauchen. „Es ist das Jubiläumss­piel unseres Vereins und alleine unsere Fans werden schon unglaub- lich viel zu einem außergewöh­nlichen Nachmittag beitragen“, sagte Kohfeldt am Freitag. Motivation­sprobleme für das Duell gegen die Schwaben schließt der 36Jährige aus: „Jeder wartet darauf, dass das passiert – das wissen die Jungs. Aber ein Bundesliga­Spiel ist nie Alltag.“Noch dazu könnte das Spiel an diesem Sonntag trotz des fehlenden Glamours im Vergleich zum Pokal-Fight am Dienstag vor knapp 90 000 Menschen im Stadion und Millionen vor den Fernsehge- räten sogar ungleich wichtiger werden für das Erreichen des Saisonziel­s Europapoka­l. „Mit einem Sieg können wir einige Plätze gutmachen und näher an unsere Zielplätze heranrücke­n“, meinte Kohfeldt: „Es ist ein super-wichtiges Spiel für uns.“

Abgesehen vom enttäusche­nden 1:1 nach schlechter Leistung zuletzt in der Liga beim Abstiegska­ndidaten 1. FC Nürnberg war Werders Problem bisher oft, zwar mit Offensivsp­iel begeistert, aber keine Punkte eingefahre­n zu haben. Für die Entwicklun­g seines Teams und die Köpfe der Spieler sei das Weiterkomm­en in Dortmund aber auch psychologi­sch entscheide­nd gewesen, mutmaßte Kohfeldt. Er erkannte: „Wir können ein begeistern­des Spiel abliefern und das Spiel gewinnen.“Nun will er an der Cleverness arbeiten. „40 Spiele im Jahr mit der Leidenscha­ft wie am Dienstag zu spielen, kannst du nicht verlangen. Aber 40 Spiele lang die Cleverness zu haben, auch schlechte Spiele mal zu gewinnen, das müssen wir lernen“, meinte Kohfeldt.

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AP-BILD: MEISSNER In Dortmund feierten (von links) Sebastian Langkamp, Ludwig Augustinss­on, Johannes Eggestein, Kevin Möhwald, Max Kruse, Niklas Moisander und Claudio Pizarro den Bremer Sieg. Am Sonntag steht das nächste Punktspiel an.
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