Dieses Team freut sich auf Alltag
Werder empfängt am 8onntag Augsburg – Harnik fehlt verletzt
Die Bremer spielen oft erfrischend nach vorn, holen aber relativ wenig Punkte. Trainer Kohfeldt sagt, wie sich das nun ändern kann.
BREMEN – Von wegen Bundesliga-Alltag! Nach dem PokalRausch beim AchtelfinalTriumph bei Borussia Dortmund feiern die Fußballer von Werder Bremen einfach weiter. Beim an sich wenig Glanz versprechenden LigaDuell an diesem Sonntag (15.30 Uhr, Weserstadion) gegen den Abstiegskandidaten FC Augsburg wird es die nächste grün-weiße Party geben.
Rund um das vermeintlich schnöde Spiel zelebriert Werder seinen 120. Geburtstag unter anderem mit einem Fanmarsch und einem recht grellen Trikot, das die Anhänger dem Verein am Freitag dennoch förmlich aus der Hand rissen. Nach dem Sieg im Pokal-Achtelfinale beim Meisterschaftsanwärter BVB brach wegen des Ansturms auf den Online-Shop gar Werders Internetseite zusammen.
Die Euphorie nach dem Sieg im Elfmeterschießen nach einem begeisternden Spiel nimmt Werder-Coach Florian Kohfeldt gern mit. Der im Mittelfeld der Tabelle stagnierende selbst ernannte Europapokal-Aspirant kann die nämlich auch in der Liga gut gebrauchen. „Es ist das Jubiläumsspiel unseres Vereins und alleine unsere Fans werden schon unglaub- lich viel zu einem außergewöhnlichen Nachmittag beitragen“, sagte Kohfeldt am Freitag. Motivationsprobleme für das Duell gegen die Schwaben schließt der 36Jährige aus: „Jeder wartet darauf, dass das passiert – das wissen die Jungs. Aber ein BundesligaSpiel ist nie Alltag.“Noch dazu könnte das Spiel an diesem Sonntag trotz des fehlenden Glamours im Vergleich zum Pokal-Fight am Dienstag vor knapp 90 000 Menschen im Stadion und Millionen vor den Fernsehge- räten sogar ungleich wichtiger werden für das Erreichen des Saisonziels Europapokal. „Mit einem Sieg können wir einige Plätze gutmachen und näher an unsere Zielplätze heranrücken“, meinte Kohfeldt: „Es ist ein super-wichtiges Spiel für uns.“
Abgesehen vom enttäuschenden 1:1 nach schlechter Leistung zuletzt in der Liga beim Abstiegskandidaten 1. FC Nürnberg war Werders Problem bisher oft, zwar mit Offensivspiel begeistert, aber keine Punkte eingefahren zu haben. Für die Entwicklung seines Teams und die Köpfe der Spieler sei das Weiterkommen in Dortmund aber auch psychologisch entscheidend gewesen, mutmaßte Kohfeldt. Er erkannte: „Wir können ein begeisterndes Spiel abliefern und das Spiel gewinnen.“Nun will er an der Cleverness arbeiten. „40 Spiele im Jahr mit der Leidenschaft wie am Dienstag zu spielen, kannst du nicht verlangen. Aber 40 Spiele lang die Cleverness zu haben, auch schlechte Spiele mal zu gewinnen, das müssen wir lernen“, meinte Kohfeldt.