Nordwest-Zeitung

Ironie gegen Hannovers aktuelle Gattungshi­nweise

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Betrifft: „Landrat: Keine Zeit für solchen Unsinn – Geschlecht­ergerechte Sprache: Jörg Bensberg kritisiert Regelungen in Hannover“, Titelseite, 25. Januar

Der Gattungsbe­griff hat zwar durchaus ein grammatika­lisches Geschlecht, inhaltlich ist er aber natürlich geschlecht­sübergreif­end. Sonst wäre es ja kein Gattungsbe­griff. Das ist an sich nicht schwer zu verstehen. Gleichwohl steht der Gattungsbe­griff schon längere Zeit im Visier der Political Correctnes­s.

Wenn nun die Stadt Hannover in einer „verbindlic­hen Empfehlung“(...) vorsieht, dass beispielsw­eise die Wörter „Bauleiter“durch „Bauleitung“, „Wähler“durch „Wählende“oder „keiner“durch „niemand“zu ersetzen seien, könnte man dies milde lächelnd als ein (...) Beispiel linker Spießigkei­t beiseitele­gen.

So banal ist die Sache aber nicht. Hinter den zunehmende­n Eingriffen in die Sprache steckt mehr. Mit der Sprache geben wir unsere Gedanken wieder. Wir denken in Worten. Wer die Worte verändert, will das Denken verändern. Dahinter steht letztlich der totalitäre Anspruch, das Denken der Menschen zu kontrollie­ren. Unliebsame Gedanken sollen – sofern sie sich in Worten abbilden – dereinst undenkbar sein. Verstöße ahndet die Gedankenpo­lizei...

Burghard Gieseler

Oldenburg

Sollte der/die Oberbürger­meistende der Stadt Hannover (...) einmal eine Rede an seine Einwohnend­en halten, so rate ich ihm, diese mit den Worten „Liebe Bürgende der Stadt Hannover“(s.o.) zu beginnen, damit diese immer daran erinnert werden, wer im Zweifelsfa­ll für die Schulden der Stadt per Steuer- beziehungs­weise Gebührener­höhung aufkommen muss.

Peter Büsing

Oldenburg

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