Aufreibende Phase belastet auch das Familienleben
Paar-Zeiten und Kinder-Zeiten bewusst einplanen – Baufortschritte gemeinsam feiern
LÜBECK/BERLIN/TMN – Wer ein Haus bauen möchte, steht vor einer aufreibenden Zeit. Experten raten, diese Belastung für Familie und die Partnerschaft nicht zu unterschätzen.
Während der Bauzeit kann es immer wieder Probleme geben – auch finanzielle. Das Paar hat nur wenig Zeit füreinander und für die Kinder. Freunde und Hobbys werden vernachlässigt. Deshalb sollte man sich schon vorab Gedanken darüber machen und vieles bereden: „Man sollte in der Familie offen kommunizieren, dass nun eine stressige Zeit bevorsteht“, empfiehlt Klaus Seifried vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen. Man solle sich darauf einstellen, dass das folgende Jahr zwar sehr aufreibend wird, danach jedoch wieder ruhigere Zeiten anstehen. Kindern könnte zum Beispiel gesagt werden, dass es zwar hektisch wird, sich die Eltern jedoch jeden Samstagnachmittag nur Zeit für sie nehmen werden.
Solche Inseln und Erholungsphasen seien auch für die Partnerschaft wichtig. „Man sollte sich ein bis zwei Abende in der Woche Zeit nur für sich als Paar nehmen“, rät Seifried. Dabei muss nichts Großartiges anstehen, man kann auch einfach nur zusammensitzen und reden. Wichtig ist aber, dass es mal nicht um das Thema Hausbau geht. Empfehlenswert ist es auch, sich während der Bauzeit die Fortschritte bewusst zu machen und diese ein wenig zu feiern.
Problematisch könne die Zeit des Hausbaus bei Paaren werden, deren Beziehung ohnehin nicht zum Besten steht, sagt Ehe- und Familientherapeut Lothar J. Hellfritsch. Manchmal könne ein gemeinsames Haus eine Ehe kitten. Aber der zusätzliche Stress könne auch zum endgültigen Bruch führen. Wichtig: Eltern müssen sich trotz Hausbau Zeit für Kinder nehmen.