Nordwest-Zeitung

Digitale !elferlein für die "iste

Vermessung der Skiwelt schreitet voran

- VON TOM NEBE

MÜNCHEN – Skifahren ist in erster Linie ein Naturerleb­nis – das Handy fährt aber längst mit. Die Digitalisi­erung hält somit auch im Winterspor­t Einzug. Und die Vermessung der Skiwelt schreitet voran, wie vor Kurzem auf der Sportartik­elmesse Ispo in München zu sehen war.

Längst geht es nicht mehr nur darum, wie viele Pistenoder Höhenkilom­eter Winterspor­tler an einem Skitag zurückgele­gt haben. Die Sensoren von snowcookie geben dem Fahrer viel mehr Feedback. Zwei sind an den Ski befestigt, einen trägt der Fahrer als Gurt. Die App zeigt etwa die Zahl der Schwünge auf einer Abfahrt an. Über den Tag bewertet sie anhand der Daten Ausdauer, Geschwindi­gkeit, Stil oder Engagement. So werden Fort- oder eben Rückschrit­te sichtbar. Das System ist seit Kurzem für rund 300 Euro zu haben.

In der „letzten PrototypPh­ase“ist der Smart-Ski von Elan. Hier messen im Ski integriert­e Sensoren unter anderem

Balance und Position auf den Brettern. Zu einer Markteinfü­hrung gab es noch keine Angaben.

Der schwedisch­e Hersteller POC hat in seinem Obex-BCHelm einen NFC-Chip verbaut. Darauf können Fahrer Daten speichern, die Retter im Notfall mit Smartphone­s auslesen können. Zum Beispiel Angaben zu Vorverletz­ungen, Blutgruppe und Unverträgl­ichkeiten. Albert Meier vom Deutschen Skilehrerv­erband (DSLV) sieht darin viel Nutzen: „Wenn die Rettungskr­äfte bei dieser Idee dabei sind, halte ich das für extrem sinnvoll“, sagt er. „Wenn es hart auf hart kommt, dann kann es einen wichtigen Zeitvortei­l bedeuten.“

Ein weiteres Helferlein für Winterspor­tler ist das System Aware Impact von Flaxta. Der Sensor kann in der Ohrlasche des Skihelms befestigt werden und misst Stoßeinwir­kungen: sowohl lineare G-Kräfte als auch die Drehgeschw­indigkeit. „Diese beiden Kräfte sind die wichtigste­n Faktoren bei Gehirnersc­hütterunge­n. Darum geht es: um Vorbeugung und Hilfe“, sagt Projektman­ager Henning Solum. Das System aus Sensor und App könnte 2020 auf den Markt kommen.

 ?? DPA-BILD: TOM NEBE ?? Mithilfe der Sensoren an den Ski oder am Körper und einer App können Skifahrer messen, wie gut sie gefahren sind.
DPA-BILD: TOM NEBE Mithilfe der Sensoren an den Ski oder am Körper und einer App können Skifahrer messen, wie gut sie gefahren sind.

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