Digitale !elferlein für die "iste
Vermessung der Skiwelt schreitet voran
MÜNCHEN – Skifahren ist in erster Linie ein Naturerlebnis – das Handy fährt aber längst mit. Die Digitalisierung hält somit auch im Wintersport Einzug. Und die Vermessung der Skiwelt schreitet voran, wie vor Kurzem auf der Sportartikelmesse Ispo in München zu sehen war.
Längst geht es nicht mehr nur darum, wie viele Pistenoder Höhenkilometer Wintersportler an einem Skitag zurückgelegt haben. Die Sensoren von snowcookie geben dem Fahrer viel mehr Feedback. Zwei sind an den Ski befestigt, einen trägt der Fahrer als Gurt. Die App zeigt etwa die Zahl der Schwünge auf einer Abfahrt an. Über den Tag bewertet sie anhand der Daten Ausdauer, Geschwindigkeit, Stil oder Engagement. So werden Fort- oder eben Rückschritte sichtbar. Das System ist seit Kurzem für rund 300 Euro zu haben.
In der „letzten PrototypPhase“ist der Smart-Ski von Elan. Hier messen im Ski integrierte Sensoren unter anderem
Balance und Position auf den Brettern. Zu einer Markteinführung gab es noch keine Angaben.
Der schwedische Hersteller POC hat in seinem Obex-BCHelm einen NFC-Chip verbaut. Darauf können Fahrer Daten speichern, die Retter im Notfall mit Smartphones auslesen können. Zum Beispiel Angaben zu Vorverletzungen, Blutgruppe und Unverträglichkeiten. Albert Meier vom Deutschen Skilehrerverband (DSLV) sieht darin viel Nutzen: „Wenn die Rettungskräfte bei dieser Idee dabei sind, halte ich das für extrem sinnvoll“, sagt er. „Wenn es hart auf hart kommt, dann kann es einen wichtigen Zeitvorteil bedeuten.“
Ein weiteres Helferlein für Wintersportler ist das System Aware Impact von Flaxta. Der Sensor kann in der Ohrlasche des Skihelms befestigt werden und misst Stoßeinwirkungen: sowohl lineare G-Kräfte als auch die Drehgeschwindigkeit. „Diese beiden Kräfte sind die wichtigsten Faktoren bei Gehirnerschütterungen. Darum geht es: um Vorbeugung und Hilfe“, sagt Projektmanager Henning Solum. Das System aus Sensor und App könnte 2020 auf den Markt kommen.