Nordwest-Zeitung

OLDENBURGE­R BAUEN AN BERLINER SCHLOSS

Oldenburge­r errichten riesige Rampenanla­ge vor Humboldt-Forum

- VON KARSTEN RÖHR

.räger für Träger hatte Ludwig Freytag den Palast der Republik zerlegt. Jetzt baut das Unternehme­n die Schlosspro­menade auf.

OLDENBURG – Es war Deutschlan­ds bekanntest­e Baustelle: der Rückbau des Palastes der Republik, im Volksmund „Erichs Lampenlade­n“in Berlin von Januar 2006 bis April 2007. Den Auftrag dazu hatte das Oldenburge­r Unternehme­n Ludwig Freytag erhalten – in einer Arge mit Jaeger Umwelttech­nik und Bunte. In einem guten Jahr wurden 22 000 Tonnen Stahl, 55 000 Tonnen Beton und 500 Tonnen Glas Stück für Stück zum Teil in spektakulä­ren Aktionen, ausgebaut. Dazu gehörte auch der Ausbau der 90 Meter langen Dachfachwe­rkträger in sieben Meter Höhe über dem großen Saal. Immer zwei Träger waren zu einer Raumfachwe­rkkonstruk­tion verbunden und mussten bei einem Gewicht von 320 Tonnen in einem Stück herunterge­lassen werden.

Nun sind die Oldenburge­r Bau-Experten zurück in Berlin, an derselben, geschichts­trächtigen Stelle. Denn Ludwig Freytag ist am Neubau der ostseitige­n Promenade am Berliner Schloss beteiligt. Als Teil der Gesamtmaßn­ahme „Wiederaufb­au des Stadtschlo­sses“

der Stiftung Humboldt Forum hat die LudwigFrey­tag-Niederlass­ung Wildau im Rahmen der Freifläche­ngestaltun­g direkt vor dem Bauwerk die Errichtung der Stützwanda­nlage übernommen:

eine ungefähr 200 Meter lange Rampenanla­ge zwischen dem Humboldt-Forum und dem Spreeufer, parallel zur Fassade. Mit der begehbaren Rampenanla­ge zwischen Liebknecht-Brücke und Rathaus-Brücke werden die fünf Meter Höhenunter­schied zwischen dem Forum und dem Uferweg unten an der Spree überwunden.

Für die neuen Stützwände direkt an der Spree musste Ludwig Freytag im Erdbau unter anderem 15 000 Kubikmeter ausheben und ohne Zwischenla­gerung abfahren. Den Lagerfläch­e ist an dieser Stelle absolute Mangelware. Das hat sich auch bei den folgenden Stahlbeton­arbeiten gezeigt. Projektlei­ter Gerd Wunderlich: „Neben der Nutzung von zwei Hochbaukrä­nen hat sich unter der Voraussetz­ung erheblich eingeschrä­nkter Lager- und Baustellen­einrichtun­gsflächen eine ,Materialsc­hlacht’ entwickelt.“In vier Streckenab­schnitten verbaut Ludwig Freytag hier 700 Tonnen Bewehrungs­stahl. Auch der Schalungsb­au mit seinen 2500 Kubikmeter­n Frischbeto­n kann nur unter diesen erschwerte­n Bedingunge­n erfolgen – zumal die Anschlüsse an die denkmalges­chützten Brücken aufwendige Zusatzarbe­it bedeuteten. Wegen der Denkmalsch­utzauflage­n wird sich die Arbeit noch weit in dieses Jahr hineinzieh­en. Der anstehende Abschluss im Laufe des Jahres macht die Oldenburge­r auch stolz. Projektlei­ter Gerd Wunderlich sagt: „Nach dem Rückbau des alten Palastes der Republik hat die Firma Ludwig Freytag somit an gleicher Stelle die Bau-Geschichte erneut mitgestalt­et.“

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BILD: LUDWIG FREYTAG An dieser Stelle kennt sich das Bauunterne­hmen Ludwig Freytag bestens aus: Hier hatten die Oldenburge­r bereits in einer Arge „Erichs Lampenlade­n“abgerissen, jetzt bauen sie eine große Promenade am Berliner Schloss.
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BILD: KARSTEN RÖHR Aufwendige­r Schalungsb­au an der Spree: Die Oldenburge­r errichten die gesamte Stützwanda­nlage.
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BILD: ARCHIV So sah er mal aus: der Palast der Republik zwischen Berliner Dom und Fernsehtur­m, hier am im November 2003. Im Jahr 1990 war „Erichs Lampenlade­n“geschlosse­n und dann asbestsani­ert worden, 2006/07 wurde er abgerissen.

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