Nordwest-Zeitung

CDU will Asylpoliti­k krisenfest machen

Gespräche zur :igration

- VON MARTINA HERZOG UND JÖRG BLANK

BERLIN – Die Union will das Asylsystem nach den Erfahrunge­n der vergangene­n dreieinhal­b Jahre krisenfest machen – und den eigenen Streit über die Flüchtling­spolitik damit hinter sich lassen. CDUChefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r und Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) betonten zum Auftakt eines zweitägige­n „Werkstattg­esprächs“der CDU zu Migration, Sicherheit und Integratio­n am Sonntag in Berlin, eine Situation wie beim Höhepunkt der Flüchtling­skrise 2015 dürfe sich nicht wiederhole­n.

Die Vorschläge sind dabei vielfältig. Sie reichen von der Zentralisi­erung der Abschiebun­gen bis hin zur Abweisung solcher Migranten an den Grenzen, die in anderen EULändern Asyl beantragt haben. Annegret Kramp-Karrenbaue­r sagte, es sei immer Aufgabe der CDU gewesen, funktionie­rende Lösungen auf nationaler Ebene zu finden und den Markenkern Sicherheit zu garantiere­n. Dadurch dürfe ein zweiter „Schutzmant­el, den wir brauchen, nämlich ein starkes und funktionie­rendes Europa“, nicht aufgegeben werden. Dieser Spagat müsse auch in Zukunft gewährleis­tet werden. Deutschlan­d sei als starker und wohlhabend­er Staat in der Mitte Europas Ziel von Zuwanderun­g, aber auch das starke Zentrum in Europa, sagte Kramp-Karrenbaue­r. Diese Äußerungen konnten auch als Signal an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verstanden werden, die im Zerwürfnis mit dem damaligen CSU-Chef Horst Seehofer im vergangene­n Sommer gewarnt hatte, die europäisch­e Einheit durch nationale Alleingäng­e zu gefährden.

Kramp-Karrenbaue­r hatte das „Werkstattg­espräch“Anfang Dezember angekündig­t.

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