VONN BEENDET KARRIERE MIT WM-BRONZE
Lindsey Vonn belegt in ihrem letzten Rennen den dritten Platz
Die 34-Jährige beendet nun ihre Karriere. Auch bei den Männern gab es einen emotionalen Abschied.
ARE – Zum Königspaar durften sich Ilka Stuhec und Kjetil Jansrud ausrufen lassen, doch an einem äußerst emotionalen Wochenende bei der SkiWM im schwedischen Are verblasste das Gold der beiden Abfahrtssieger: Die Huldigungen von Zuschauern und Konkurrenten gehörten Lindsey Vonn (34/USA) und Aksel Lund Svindal (36/Norwegen). In ihren jeweils letzten Rennen gelang beiden ein glanzvoller, beinahe märchenhafter Abschied. Vonn erkämpfte sich vor den Augen ihres großen Vorbildes Ingemar Stenmark noch einmal Bronze, Svindal ging mit Silber in den Ruhestand. Die Hoffnungen der Deutschen erfüllten sich in der alpinen Königsdisziplin nicht.
„Das ist der Wahnsinn, ein perfekter Schluss für meine Karriere“, sagte eine überglückliche Vonn, die gar nicht zu wissen schien, wohin mit ihren Gefühlen. Stenmark überreichte ihr nach der Zieldurchfahrt einen riesigen Blumenstrauß, sie umarmte den Schweden so fest, als wolle sie ihn nicht mehr loslassen. Für den Abend hatten sie und Svindal, der am Samstagnachmittag im Schneetreiben einen goldenen Angang nur um 0,02 Sekunden verpasst hatte, in Are eine gemeinsame Feier geplant.
Während bei den Männern Bronze für Vincent Kriechmayr (Österreich) fast unterging, drängte sich bei den Frauen zwischen die souveräne Stuhec und Vonn (+0,49 Sekunden) auf der wegen Windes um ein Viertel verkürzten Strecke am Berg Arsekutan noch Corinne Suter (+0,23). Die Schweizerin hatte fünf Tage zuvor Viktoria Rebensburg im Super-G noch von Rang drei verdrängt. Rebensburg wurde diesmal Elfte, direkt vor WM-Debütantin Michaela Wenig und der als Medaillenhoffnung angereisten Kira Weidle. Bei den Männern war der beste Deutsche in Dominik Schwaiger erst auf Rang 25 zu finden, noch dahinter landete nach dem guten sechsten Rang im Super-G Josef Ferstl auf Rang 28.
Was den deutschen Frauen blieb, waren letzte Fotos mit und Huldigungen für Vonn und Svindal. Rebensburg kniete nieder vor der USAmerikanerin und sagte dann: „Es war echt cool, die letzten Tage mit ihr zu verbringen. Wir sind ja schon gemeinsam raufgeflogen, das war eine schöne Erfahrung, wir haben einige Fotos zusammen gemacht, die werde ich in Erinnerung behalten.“Selbst Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen, der in Are nach seinem Kreuzbandriss schmerzlich vermisst wurde, schickte aus dem Krankenstand warme Worte an den großen Svindal.
Vonn, 2010 Abfahrtsolympiasiegerin, 2009 Weltmeisterin in Abfahrt und Super-G, geht mit ihrer achten WMMedaille und zugleich der fünften in der Abfahrt – ein Rekord, den sie sich nun mit der deutschen Ski-Legende Christl Cranz teilt. „Ich habe alles gegeben, bin mit Herz gefahren. Ich habe gesehen, dass mein großes Vorbild Aksel noch eine Medaille geholt hat, und dachte: Ich kann das auch schaffen“, sagte sie, „das ist mein Naturell, ich kämpfe bis zum Schluss.“
Jansrud und Svindal hatten bereits am Samstagabend und mit dem norwegischen Kronprinz Haakon sowie Prinzessin Mette-Marit die Korken in der „Kupferberg“-Lodge hoch über Are knallen lassen. König Svindal, schrieb die norwegische Zeitung „Aftenposten“am Tag danach, habe abgedankt, „es lebe der König“, Kjetil I.