Nordwest-Zeitung

VONN BEENDET KARRIERE MIT WM-BRONZE

Lindsey Vonn belegt in ihrem letzten Rennen den dritten Platz

- VON THOMAS HMBERLEIN JND MARCO MADER

Die 34-Jährige beendet nun ihre Karriere. Auch bei den Männern gab es einen emotionale­n Abschied.

ARE – Zum Königspaar durften sich Ilka Stuhec und Kjetil Jansrud ausrufen lassen, doch an einem äußerst emotionale­n Wochenende bei der SkiWM im schwedisch­en Are verblasste das Gold der beiden Abfahrtssi­eger: Die Huldigunge­n von Zuschauern und Konkurrent­en gehörten Lindsey Vonn (34/USA) und Aksel Lund Svindal (36/Norwegen). In ihren jeweils letzten Rennen gelang beiden ein glanzvolle­r, beinahe märchenhaf­ter Abschied. Vonn erkämpfte sich vor den Augen ihres großen Vorbildes Ingemar Stenmark noch einmal Bronze, Svindal ging mit Silber in den Ruhestand. Die Hoffnungen der Deutschen erfüllten sich in der alpinen Königsdisz­iplin nicht.

„Das ist der Wahnsinn, ein perfekter Schluss für meine Karriere“, sagte eine überglückl­iche Vonn, die gar nicht zu wissen schien, wohin mit ihren Gefühlen. Stenmark überreicht­e ihr nach der Zieldurchf­ahrt einen riesigen Blumenstra­uß, sie umarmte den Schweden so fest, als wolle sie ihn nicht mehr loslassen. Für den Abend hatten sie und Svindal, der am Samstagnac­hmittag im Schneetrei­ben einen goldenen Angang nur um 0,02 Sekunden verpasst hatte, in Are eine gemeinsame Feier geplant.

Während bei den Männern Bronze für Vincent Kriechmayr (Österreich) fast unterging, drängte sich bei den Frauen zwischen die souveräne Stuhec und Vonn (+0,49 Sekunden) auf der wegen Windes um ein Viertel verkürzten Strecke am Berg Arsekutan noch Corinne Suter (+0,23). Die Schweizeri­n hatte fünf Tage zuvor Viktoria Rebensburg im Super-G noch von Rang drei verdrängt. Rebensburg wurde diesmal Elfte, direkt vor WM-Debütantin Michaela Wenig und der als Medaillenh­offnung angereiste­n Kira Weidle. Bei den Männern war der beste Deutsche in Dominik Schwaiger erst auf Rang 25 zu finden, noch dahinter landete nach dem guten sechsten Rang im Super-G Josef Ferstl auf Rang 28.

Was den deutschen Frauen blieb, waren letzte Fotos mit und Huldigunge­n für Vonn und Svindal. Rebensburg kniete nieder vor der USAmerikan­erin und sagte dann: „Es war echt cool, die letzten Tage mit ihr zu verbringen. Wir sind ja schon gemeinsam raufgeflog­en, das war eine schöne Erfahrung, wir haben einige Fotos zusammen gemacht, die werde ich in Erinnerung behalten.“Selbst Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen, der in Are nach seinem Kreuzbandr­iss schmerzlic­h vermisst wurde, schickte aus dem Krankensta­nd warme Worte an den großen Svindal.

Vonn, 2010 Abfahrtsol­ympiasiege­rin, 2009 Weltmeiste­rin in Abfahrt und Super-G, geht mit ihrer achten WMMedaille und zugleich der fünften in der Abfahrt – ein Rekord, den sie sich nun mit der deutschen Ski-Legende Christl Cranz teilt. „Ich habe alles gegeben, bin mit Herz gefahren. Ich habe gesehen, dass mein großes Vorbild Aksel noch eine Medaille geholt hat, und dachte: Ich kann das auch schaffen“, sagte sie, „das ist mein Naturell, ich kämpfe bis zum Schluss.“

Jansrud und Svindal hatten bereits am Samstagabe­nd und mit dem norwegisch­en Kronprinz Haakon sowie Prinzessin Mette-Marit die Korken in der „Kupferberg“-Lodge hoch über Are knallen lassen. König Svindal, schrieb die norwegisch­e Zeitung „Aftenposte­n“am Tag danach, habe abgedankt, „es lebe der König“, Kjetil I.

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AP-BILD: TROVATI
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DPA-BILD: KAPPELER LGndsey Vonn zeGgte Gn Are dGe MedaGllen, dGe sGe Gm Laufe Ghrer KarrGere gewonnen hatte.

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