Nordwest-Zeitung

Bayerns Abwehr lässt Kovac ergrauen

Münchner besiegen Schalke 3:1 - Zu viele leichte Fehler in Defensive

- VON THOMAS NIKLAUS

MÜNCHEN – Mit einem Fanschal in der Hand und einem Lächeln im Gesicht verließ Uli Hoeneß beseelt die Arena. „Das war ein schönes Wochenende für uns“, sagte der Präsident von Bayern München auf seinem Weg zum Auto noch kurz. Serge Gnabry sprach gar von einer „super Woche für den FC Bayern“.

Es war jedoch nur die halbe Wahrheit nach dem souveränen 3:1 (2:1) gegen Schalke 04. Zwar nutzten die Münchner bei ihrer Aufholjagd den Ausrutsche­r von Borussia Dortmund diesmal eiskalt aus und verringert­en den Abstand auf fünf Punkte, was Joshua Kimmich als „psychologi­sch enorm wichtig“einstufte.

Doch zehn Tage vor dem Achtelfina­l-Hinspielkr­acher in der Champions League beim FC Liverpool (19. Februar) wurden erneut Defensivpr­obleme der Bayern deutlich.

„Mein Bart wird immer grauer. Wir erklären und predigen es im Training immer wieder“, sagte Trainer Niko Kovac angesichts der oft dilettanti­schen Fehler im Abwehr- verhalten leicht konsternie­rt.

Auch Nationalsp­ieler Kimmich war genervt. „Das zieht sich durch die ganze Saison. Wir müssen einen großen Aufwand betreiben, um ein Tor zu schießen, unsere Gegner dagegen kaum“, moserte der Verteidige­r, „das dürfen wir uns nicht erlauben“.

Zumal es noch nicht gegen Starstürme­r wie Mo Salah, Roberto Firmino oder Sadio Mané ging, sondern gegen den erst 18-jährigen Ahmed Kutucu. Doch der junge Schalker hatte bei seinem Ausgleich aus dem Nichts (25. Minute) leichtes Spiel, da die BayernAbwe­hr einmal mehr zu weit aufgerückt war. Da müsse man eben „auch mal ein taktisches Foul ziehen, wenn man den Ball nicht erobern kann“, schimpfte Kovac.

Anders war diesmal nur, dass es dank eines Eigentores von Bruma (12.) und der Treffer des starken Robert Lewandowsk­i (27.) und Gnabry (57.) zum Sieg reichte. „Das fühlt sich sehr gut an. Letzte Woche waren wir nicht da, heute waren wir da“, betonte Kimmich. Es seien „noch immer viele Punkte“, ergänzte Lewandowsk­i, den Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic als „echten Leader“hervorhob. Der FC Bayern müsse, so der Stürmer weiter, „fokussiert bleiben“.

Auch Kovac warnte seine Stars vor dem Duell mit Liverpool. An diesem Freitag (20.30 Uhr) sagte der Bayern-Trainer eindringli­ch, „steht erst noch das Derby beim FC Augsburg an“.

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DPA-BILD: HOPPE

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