96 beendet dreimonatige Sieglos-Serie
Hannover gewinnt 2:0 gegen Nürnberg – Trainer Doll sieht Brustlöser
HANNOVER – So klingt neue Hoffnung im Abstiegskampf. „Wir leben noch“, sagte Thomas Doll nach seinem ersten Sieg als Trainer von Hannover 96. „Es ist ein richtig gutes Gefühl, mal wieder ein Fußballspiel gewonnen zu haben. Man braucht einen Brustlöser. Bei dem einen oder anderen Spieler ist ein Rucksack heruntergepurzelt. Es ist so wichtig, dass wir wieder an die Rettung glauben.“
Aus dem neuen Chefcoach sprudelte es wieder heraus nach dem 2:0 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg. Dolls Reaktion ist immer unverstellt und ungefiltert. „Es war klar, dass wir keinen Champagner-Fußball sehen werden“, sagte er: „Aber wir haben den Anschluss wieder ein bisschen geschafft und wir sind nicht mehr Tabellenletzter.“
Doll ist zwar erst seit zwei Wochen in Hannover. Aber er ist als früherer Nationalspieler und weit gereister Trainer im 1:5 3:3 0:0 0:3 2:0 3:3 3:1 4:0 3:0
54:23 47:24 41:21 38:18 40:27 37:32 32:30 34:31 41:32 36:32 23:33 25:39 29:37 25:32 29:37 17:47 20:44 17:46
In- und Ausland lange genug im Geschäft, um zu ermessen, was so ein Sieg für einen Club im Dauerkrisenmodus bedeutet. Drei Monate lang hatten die 96er zuvor kein Spiel gewonnen. Jetzt hat der Tabellen-17. zumindest einen ersten Schritt geschafft: Die Negativspirale ist durchbrochen. Mehr aber auch nicht.
Denn auch Doll wusste, dass der Sieg neben dem Doppeltorschützen Nicolai Müller (45.+5/77.) vor allem ein paar glücklichen Fügungen zu verdanken war: Dass Nürnberg nach einer frühen Roten Karte für Simon Rhein (11.) fast die gesamte Zeit über mit einem Mann weniger spielen musste. Oder dass die bis dato besseren Gäste vor dem entscheidenden Tor zum 1:0 vergaßen, auf Müller aufzupassen.
„Ich hoffe natürlich, dass der Knoten jetzt geplatzt ist. Ich glaube aber, wir brauchen noch viel mehr, um da unten rauszukommen“, sagte der von Eintracht Frankfurt ausgeliehene Matchwinner.