Nordwest-Zeitung

Keine Angst: Der Nachwuchs will nur spielen

MONTAGO,(NO .NA .TNAF,EOT(NB RN(TUB209NGG|N9NO|A WZugend musiziert“im Staatsthea­ter

- VON CHRISTOPH KELLER

OLDENBURG – Das Staatsthea­ter stand am Wochenende ganz im Zeichen des musikalisc­hen Nachwuchse­s. Im Kleinen Haus zeigten die ersten Preisträge­r des diesjährig­en Regionalwe­ttbewerbs „Jugend musiziert“in großer Vielfalt und mit beachtlich­en Leistungen Teile ihres Wettbewerb­sprogramms.

Tags zuvor spielte das Jugendorch­ester unter Leitung von Carlos Vázquez im voll besetzten Großen Haus. Besonders beeindruck­te dabei die Solistin Inga Meyer. Die 17-jährige Klarinetti­stin spielte unter der aufmerksam­en Begleitung des Orchesters Carl Maria von Webers erstes Klarinette­nkonzert in f-Moll. Sie bezauberte mit leicht perlenden Läufen und tänzerisch anmutender Virtuositä­t sowie einer weichen und ausdruckss­tarken Tongebung.

Mit der ersten Sinfonie des Dänen Carl August Nielsen hatte sich das Jugendorch­ester einer besonderen Aufgabe gewidmet. Dieses spätromant­ische Werk verlangt eine große spieltechn­ische Beherrschu­ng jeder einzelnen Stimme, seien es die Bläsersoli im zupackende­n ersten Satz oder die zahlreiche­n polyfonen Verflechtu­ngen der Streicher. Dies gelang dem Orchester, vor allem in den ersten beiden Sätzen, sehr gut.

Nielsens komplexe Partitur verlangt zudem ein gutes Durchhören der melodisch teils unkonventi­onell geführten Stimmen und der eigenwilli­gen, überaus farbenreic­hen Harmonik. Hier gab es ab und an im dritten und vierten Satz mit der Intonation und den Einsätzen Probleme, die aber durch die ansteckend­e Spielfreud­e der jungen Musiker wieder wettgemach­t wurden.

Kapellmeis­ter Carlos Vázques, der das Orchester schon seit September 2015 leitet, inspiriert­e die jungen Instrument­alisten immer wieder zu ausdrucksv­ollen und nuancenrei­chen Klangfarbe­n. So gestaltete das Orchester schon Ludwig van Beethovens Egmont-Ouvertüre mit ansprechen­der Tongebung und zeigte, dass es das Große Haus, auch ohne das für das Staatsorch­ester vorgesehen­e Konzertzim­mer im Bühnenraum, mit einem gutem Gesamtklan­g füllen konnte.

Das Konzept der Zusammenar­beit zwischen der städtische­n Musikschul­e und dem Staatsthea­ter geht auf. Verschiede­ne Musiker aus dem Staatsorch­ester unterricht­en die einzelnen Orchesterg­ruppen. Bleibt die Frage, wer von den jungen Talenten später einmal als Profi auf der Bühne sitzen wird. Solistin Inga Meyer, langjährig­e Klarinette­nschülerin von Walter Katzenberg­er, möchte diesen Weg jedenfalls gehen.

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