Keine Angst: Der Nachwuchs will nur spielen
MONTAGO,(NO .NA .TNAF,EOT(NB RN(TUB209NGG|N9NO|A WZugend musiziert“im Staatstheater
OLDENBURG – Das Staatstheater stand am Wochenende ganz im Zeichen des musikalischen Nachwuchses. Im Kleinen Haus zeigten die ersten Preisträger des diesjährigen Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“in großer Vielfalt und mit beachtlichen Leistungen Teile ihres Wettbewerbsprogramms.
Tags zuvor spielte das Jugendorchester unter Leitung von Carlos Vázquez im voll besetzten Großen Haus. Besonders beeindruckte dabei die Solistin Inga Meyer. Die 17-jährige Klarinettistin spielte unter der aufmerksamen Begleitung des Orchesters Carl Maria von Webers erstes Klarinettenkonzert in f-Moll. Sie bezauberte mit leicht perlenden Läufen und tänzerisch anmutender Virtuosität sowie einer weichen und ausdrucksstarken Tongebung.
Mit der ersten Sinfonie des Dänen Carl August Nielsen hatte sich das Jugendorchester einer besonderen Aufgabe gewidmet. Dieses spätromantische Werk verlangt eine große spieltechnische Beherrschung jeder einzelnen Stimme, seien es die Bläsersoli im zupackenden ersten Satz oder die zahlreichen polyfonen Verflechtungen der Streicher. Dies gelang dem Orchester, vor allem in den ersten beiden Sätzen, sehr gut.
Nielsens komplexe Partitur verlangt zudem ein gutes Durchhören der melodisch teils unkonventionell geführten Stimmen und der eigenwilligen, überaus farbenreichen Harmonik. Hier gab es ab und an im dritten und vierten Satz mit der Intonation und den Einsätzen Probleme, die aber durch die ansteckende Spielfreude der jungen Musiker wieder wettgemacht wurden.
Kapellmeister Carlos Vázques, der das Orchester schon seit September 2015 leitet, inspirierte die jungen Instrumentalisten immer wieder zu ausdrucksvollen und nuancenreichen Klangfarben. So gestaltete das Orchester schon Ludwig van Beethovens Egmont-Ouvertüre mit ansprechender Tongebung und zeigte, dass es das Große Haus, auch ohne das für das Staatsorchester vorgesehene Konzertzimmer im Bühnenraum, mit einem gutem Gesamtklang füllen konnte.
Das Konzept der Zusammenarbeit zwischen der städtischen Musikschule und dem Staatstheater geht auf. Verschiedene Musiker aus dem Staatsorchester unterrichten die einzelnen Orchestergruppen. Bleibt die Frage, wer von den jungen Talenten später einmal als Profi auf der Bühne sitzen wird. Solistin Inga Meyer, langjährige Klarinettenschülerin von Walter Katzenberger, möchte diesen Weg jedenfalls gehen.