Wer gab Nacktfotos von Jeff Bezos weiter?
Bruder von Bezos’ Geliebter unter Verdacht – Amazon-Chef kontert
WASHINGTON – Der Streit über intime Privatfotos von Amazon-Chef Jeff Bezos drehte sich bislang vor allem um Erpressungsvorwürfe und angebliche politisch motivierte Intrigen. Jetzt scheint sich die Schlacht der Anwälte auch noch zu einer Familienaffäre auszuwachsen. Denn die Nacktfotos und pikanten Textnachrichten des wohl reichsten Mannes der Welt soll ausgerechnet der Bruder von dessen Geliebter Lauren Sanchez an das Boulevardblatt „National Enquirer“durchgestochen haben. Das berichtete die US-Nachrichtenplattform „The Daily Beast“am Sonntag (Ortszeit). Cover des „National Enquirer“
Bezos hatte Privatermittler beauftragt, um denjenigen ausfindig zu machen, der die Nacktfotos und Textnachrichten weitergegeben hat. Dem Herausgeber des Klatschblatts und Chef der American Media Inc. (AMI), David Pecker, warf der Multimilliardär Erpressung mit übelsten Methoden vor. Der Verlag habe von ihm verlangt, private Ermittlungen zu einer schon publizierten Enthüllungsgeschichte über sein Privatleben zu stoppen und zu erklären, dass diese Veröffentlichung nicht „politisch motiviert oder durch politische Kräfte beeinflusst war“. Andernfalls würde neues Material unter der Gürtellinie veröffentlicht.
In dem neuerlichen Schlagabtausch beider Seiten geht es um bislang unveröffentlichtes Material. Doch statt vor seinen „Erpressern“zu kapitulieren, drehte Bezos den Spieß um und stellte von AMI-Verantwortlichen verschickte E-Mails ins Netz. Und er machte deutlich, dass er sehr wohl politische Motive hinter der „Enquirer“-Geschichte zu seiner Geliebten sieht. AMI teilte daraufhin mit, man werde die Vorwürfe prüfen, halte die Berichterstattung über Bezos aber nach wie vor für rechtens.
Die „Washington Post“hatte den Verdacht bereits vor Tagen auf den Bruder gelenkt, allerdings wies der auf Anfrage jegliche Verantwortung zurück. Vom „Daily Beast“auf Michael Sanchez’ Rolle angesprochen, verweigerten sowohl der Verlag als auch der Beschuldigte selbst die Auskunft.