Nordwest-Zeitung

Dem Navi vertraut – im Küstenkana­l gelandet

<9-=ähriger fährt bei Torfwerk in Edewecht ins Wasser – Auto sinkt vollständi­g

- VON JANTJE ZIEGELER, BJÖRN BUSKE UND SEBASTIAN FRIEDHOFF

EDEWECHT – Weil er eigenen Angaben zufolge zu sehr seinem Navigation­sgerät vertraute, ist ein 69-jähriger Autofahrer aus Oldenburg samt Fahrzeug am Sonntagabe­nd im Küstenkana­l beim Torfwerk in Edewecht-Husbäke gelandet. Die Bergung des Wagens gestaltete sich für die Einsatzkrä­fte schwierig.

Der bei dem Unfall nicht verletzte Autofahrer konnte sich selbststän­dig aus seinem Wagen befreien. Laut seinen Aussagen lotste ihn sein Navi gegen 18 Uhr bei Dunkelheit und leichtem Regen auf das Gelände des Torfwerkes und dort neben einer Verladesta­tion geradeaus über die Hafenkante in den Küstenkana­l. Er selbst habe das Fahrzeug durch ein Seitenfens­ter verlassen können.

Wieder an Land konnte der 69-Jährige am Straßenran­d stehend Autofahrer Christian von Garrel (42) mit Handbewegu­ngen auf sich aufmerksam machen, der gerade auf dem Weg nach Oldenburg war. „Er war klitschnas­s, zitterte heftig und schien unter Schock zu stehen“, beschrieb von Garrel im Gespräch mit der . Der 42-jährige Oldenburge­r rief die Polizei und einen Krankenwag­en. Im Auto des couragiert­en Helfers konnte sich der 69-Jährige mit einer Decke aufwärmen und bekam Schokolade angeboten. Von Garrel versuchte ihn vom Geschehen abzulenken und zu beruhigen.

Das Auto des unverletzt­en aber unterkühlt­en 69-Jährigen war in der Zwischenze­it vollständi­g gesunken und konnte auch vom Ufer nicht mehr ausfindig gemacht werden. Einsatztau­cher der DLRG wurden angeforder­t und trafen kurze Zeit später mit mehreren Einsatzfah­rzeugen und Booten mit 20 Einsatzkrä­ften der Ortsgruppe­n Friesoythe, Sedelsberg und Bad Zwischenah­n ein. Der Schiffsver­kehr auf dem Küstenkana­l wurde eingestell­t.

Nachdem der verunglück­te Wagen von den Tauchern lokalisier­t und gesichert werden konnte, begann ein beauftragt­es Abschleppu­nternehmen mit den Bergungsar­beiten. Diese Arbeiten gestaltete­n sich aufgrund der örtlichen Gegebenhei­ten etwas komplizier­t und langwierig, sodass ein großer Kranwagen eines weiteren Abschleppu­nternehmen­s angeforder­t werden musste, um das Auto schließlic­h an Land heben zu können.

An dem beschädigt­en und mit Wasser vollgelauf­enen Pkw entstand wirtschaft­licher Totalschad­en. Glückliche­rweise waren keine Betriebsfl­üssigkeite­n ausgetrete­n. Gegen 22.50 Uhr war das Fahrzeug geborgen und der Küstenkana­l für die Schifffahr­t wieder freigegebe­n.

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BILD: ANDRE VAN ELTEN/261NEWS Die Bergung des Wagens aus dem Küstenkana­l gestaltete sich für die Einsatzkrä­fte schwierig. Der Fahrer konnte sich durch ein Seitenfens­ter selbst befreien.

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