Lieber Kindergärten bauen als Museen
Mein erster Gedanke bei Ansicht dieses Fotos war: Jetzt bekommt das Statistische Landesamt eine neue Fassade.
Aber ein Museum? Was bringt so ein Museum für die nachwachsende Bevölkerung, die Kitas, intakte Schulen, Schwimmbäder und Sportstätten braucht? Hätte nicht wenigstens die Planung im zeitlichen Zusammenhang mit dem besser gelungenen Horst-Janssen-Museum erfolgen können?
Unter welcher Gestaltungsnot müssen jetzt die Planer gestanden haben. Wenn die Stadt Oldenburg das für dringende soziale Anliegen benötigte Geld unbedingt verpulvern muss, dann doch lieber für ein Fußballstadion!
Helmut Staak
Oldenburg
(...) 1.) Die Vorgabe der Stadt war u.a., ein Museum mit einer Netto-Ausstellungsfläche (also zzgl. Foyer, Sozialräumen, Treppenhaus,…) von 1200 mQ zu planen. Mit dieser Vorgabe muss jeder Entwurf auf der sehr begrenzten Grundstücksfläche sehr hoch und voluminös werden.
2.) Man hört, dass das HorstJanssen-Museum mehr zahlende Besucher gebrauchen könnte, das Stadtmuseum führt einen Dornröschenschlaf (...) Bevor also weitere Museumsfläche gebaut wird, könnte man ernsthaft prüfen, welche alternativen Standorte schon vorhanden sind (...).
3.) Die Rffentliche plant neben dem Stadtmuseum einen Neubau, der in der Museumsplanung nicht berücksichtigt ist. Es kann jetzt passieren, dass das neue große Stadtmuseum das Horst-Janssen-Museum erdrückt (...). Wieso gibt es hier keine abgestimmte Planung ?
4.) Die Nord-LB ist (...) auch pleite und wie letztens in der Ð zu lesen war, stehen die Niederlassungen in Oldenburg und in Bremen nun eSistenziell in Frage. Da könnte die Stadt doch gleich das Nord/LB-Gebäude am Markt kaufen und dort das Stadtmuseum hineinbauen. (...)
5.) Man könnte mutmaßen, dass die Stadt vor allem die Bundes- und Länderzuschüsse bekommen will: Da es diese Zuschüsse wahrscheinlich nur für Neubauten gibt, muss nach der Logik der Stadt eben neu gebaut werden. Aber auch diese Zuschüsse sind Steuergelder (...).
Christian Voigts
Oldenburg
Unsere Kultur muss erhalten und gepflegt werden. Das ist für mich keine Frage, aber in dem Ausmaß, wie im Artikel beschrieben? Die Besucherzahlen sind seit Jahren rückläufig. Insgesamt laut Ð 63000 Besucher in allen Oldenburger Museen, davon 30000 im Stadtmuseum. Bei rund 300 000 Einwohnern im Landkreis und der Stadt eine traurige niedrige Zahl.
Und dafür weitere 1T Millionen Euro? Auch, wenn der Bund zuzahlt (letztlich also wir Steuerzahler) eine Riesensumme. Hätten diese nicht viel besser in marode Schulen, Sporthallen und Radwege investiert werden können? Dann hätten zehnmal mehr als die 30 000 Besucher etwas davon und nicht nur der sehr kleine Kreis der Museumsbesucher.
Heiko Wasserthal
Oldenburg